Duftit toxisch
engl. Duftite
Nach Gustav Duft, dem ehemaligen Manager der Otavi Mine in Namibia
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
PbCu(AsO4)(OH)
Arsenate, Hydroxide
grün, olivgrün, dunkelgrün
weiß, blassgrün

matt, auf Bruchflächen Glasglanz
durchscheinend
3
6,5 g/cm³
keine
uneben

orthorhombisch
orthorhombisch-disphenoidisch
Duftit auf Calcit aus TsumebLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Duftit
Lupe
Duftit, Benahadux, Almeria, Spanien
Duftit
Lupe
Duftit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Duftit
Lupe
Nadeliger Duftit aus der Grube Clara
Duftit
Lupe
Traubiger Duftit auf Calcit aus der Tsumeb Mine
Eigenschaften

Duftit ist ein weiches Mineral von grüner Farbe mit relativ hoher Dichte. Der Duftit ist aus Blei-, Kupfer-, Hyroxid- und Arsenat-Ionen aufgebaut. Der ähnliche Konichalcit bildet eher kugelige Aggregate und das Grün ist intensiver, während beim Duftit das Grün in der Regel eher in ein Oliv übergeht. Dies ist allerdings kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Auch der Malachit hat eine etwas andere Farbe, dessen Grün hat keinen Gelbstich. Der Duftit löst sich in Säuren und schmilzt vor dem Lötrohr. Dabei entstehen toxische Arsenverbindungen. Die Marshprobe verläuft positiv.


Varietäten

Duftit-alpha ist eine dunkle Duftit-Varietät, die eine Kristallstruktur wie der Descloizit aufweist. Die Varietät kann pseudomorph nach Mimetesit vorkommen.


Kristallformen und Wachstum

Duftit kristallisiert im orthorhombischen System. Es kommen dicktafelige oder traubige Kristallaggregate mit abgerundeten Flächen vor, seltener sind die Kristalle nadelig. Auch orthorhombische Dipyramiden oder Disphenoide sind anzutreffen. Häufig bildet das Mineral krustige Überzüge über andere Mineralien, zum Beispiel über Calcit oder über Cerussit. Begleitminerale sind Azurit, Konichalcit, Kintoreit, Olivenit, Malachit, Mimetesit, Wulfenit und weitere.


Geschichte

Nach seiner Entdeckung in der Tsumeb Mine beschrieb der deutsche Professor für Metallhüttenkunde Otto Pufahl (1855–1924) im Jahr 1920 als erster das Mineral und benannte es nach Gustav Duft, dem ehemaligen Direktor der Otavi Mine in Namibia. Diese Mine liegt ganz in der Nähe der Tsumeb Mine.


Vorkommen

Die klassische Fundstelle und auch Typlokalität – wo der Duftit erstmals entdeckt wurde – ist die Tsumeb Mine in Namibia. Dort kommt er in der Oxidationszone der Kupfererz-Lagerstätte in allen bekannten Formen vor, häufig auch als Überzug über dem Calcit oder über anderen Mineralien. Duftit wird auch in der Grube Clara im Schwarzwald, im griechischen Laurion oder in Benahadux bei Almeria in Spanien gefunden.


Verwendung

Der Duftit wird aufgrund seiner auffälligen Farbe gerne von Micromount-Sammlern gesammelt. Das Arsenmineral muss in geschlossenen Dosen aufbewahrt werden.
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