Azurit
engl. Azurite
Nach dem persischen Wort lazhward („Blau“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu3(CO3)2(OH)2
Carbonate
blau
blau, hellblau
Glasglanz, Diamantglanz
durchsichtig bis undurchsichtig
3,5 – 4
3,7 – 3,9 g/cm³
gut
muschelig

monoklin
monoklin-prismatisch
Azurit aus TsumebLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Azurit aus Marokko
Lupe
Azurit aus Sidi Ayed in Marokko
Azurit aus Altenmittlau
Lupe
Azurit aus Altenmittlau, Hessen
Azurit aus Altenmittlau
Lupe
Azurit aus Altenmittlau, Hessen
Azuritkugeln mit Malachit, Grube Clara
Lupe
Azuritkugeln mit Malachit, Grube Clara
Azurit, Malachit
Lupe
Azurit und Malachit aus Tsumeb, Namibia
Calcit auf Azurit
Lupe
Calcit auf Azurit, Hilarion Mine, Laurion
Eigenschaften

Azurit ist ein blaues Kupfermineral, das mit einem Messer leicht ritzbar ist und auf der Strichtafel einen blauen oder hellblauen Strich erzeugt. An der Luft kann sich der Azurit unter Abgabe von Kohlenstoffdioxid und Wasser zu Malachit umwandeln. Dies erklärt auch, warum die meisten Azurit-Aggregate mit Malachit vergesellschaftet sind.

Azurit löst sich in Salzsäure unter Aufbrausen und Bildung von Kohlenstoffdioxid. Er schmilzt vor dem Lötrohr, in der Oxidationszone der Flamme bildet sich ein Kupferkorn. Mit Salzsäure befeuchteter, gepulverter Azurit erzeugt eine blaue Flammenfarbe.


Varietäten und Pseudomorphosen

Azurit ist immer blau, Farb-Varietäten sind nicht bekannt. Die zahlreichen bisher verwendeten Namen wie „Bergblau“, „Blue Verditer“ oder „Kupferlasur“ sind nur Synonyme. „Kupferblau“ ist eine erdige, relativ unreine Azurit-Varietät. Azurit kann sich in den Lagerstätten nach Malachit umwandeln, dann entsteht eine Pseudomorphose von Malachit nach Azurit. Auch Pseudomorphosen von Atacamit, Chrysokoll oder Kupfer nach Azurit sind gelegentlich zu finden.


Kristallformen und Wachstum

Im Gegensatz zum Malachit kommen beim Azurit häufiger auch gut ausgebildete Kristalle oder Kristallgruppen nach dem monoklinen System vor. Die beste Qualität ist durchsichtig und tiefblau. Es kommen auch radialstrahlige, kugelige, traubige, nierige oder derbe Aggregate vor. Der Azurit ist häufig mit dem Malachit vergesellschaftet. Es können aber auch Paragenesen mit anderen Mineralen auftreten, zum Beispiel mit Aurichalcit, Brochantit, Calcit, Chrysokoll, Cuprit, Dolomit, Klinoklas, Konichalcit, Quarz oder Smithsonit.


Geschichte

Der Azurit wurde schon im Mittelalter zur Herstellung eines blauen Pigments verwendet. Aber auch die alten Ägypter kannten den Stein, der Name geht auf das persische Wort lazhward („Blau“) zurück. Die erste ausführliche Beschreibung des Minerals und die Benennung nach der blauen Farbe erfolgte durch den französischen Mineralogen François Sulpice Beudant (1787–1850) im Jahr 1824.


Vorkommen

Azurit entsteht wie Malachit als Sekundärmineral in der Oxidationszone der Kupfer-Lagerstätten. Die Tsumeb Mine in Namibia, die Mashamba West Mine in der Demokratischen Republik Kongo oder Laurion in Griechenland sind typische Beispiele dafür.

Ein historisches Vorkommen in Deutschland ist das Blei-Zink-Bergwerk Mechernich im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Eine der besten Fundstellen für Azurit in Deutschland ist der Steinbruch Schmitt im hessischen Altenmittlau. Am Borstein oder am Hohenstein bei Reichenbach im Odenwald wurde früher ebenfalls schöner Azurit gefunden. Im Schwarzwald findet man ihn in der Grube Clara, in Neubulach oder bei Endenburg. Weitere Azurit-Fundstellen in Deutschland sind zum Beispiel der Maubacher Bleiberg in der nördlichen Eifel oder die Kupfergrube Stedtfeld bei Eisenach in Thüringen.

In der Schweiz ist der Azurit eher selten vertreten. Der Wannigletscher in der Region Binntal ist ein Beispiel dafür. In Österreich findet man ihn im Bergbaugebiet Brixlegg in Tirol oder im Bergbaugebiet Schwarzleo bei Leogang im Bundesland Salzburg.

Material für Sammler kommt aus Arizona in den USA, aus Chessy-Les-Mines bei Lyon in Frankreich, aus Marokko, aus dem Ural, aus China oder aus Australien. Azurit ist nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch weltweit häufig verbreitet, daher stellen die genannten Fundstellen nur eine sehr begrenzte Auswahl dar.


Verwendung

Azurit dient in beschränktem Umfang als Erz zur Gewinnung von Kupfer. Beimischungen des gepulverten Minerals im Feuerwerk erzeugen eine blaue Flammenfarbe. Das Pigment Azurit wird noch zur Restauration historischer Kunstwerke benötigt.


AzuritLupeAzurit aus der Grube Clara im Schwarzwald
AzuritLupeAzurit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Azurit mit KlinoklasLupeKlinoklas mit Azurit aus der Grube Clara
AzuritLupeAzurit aus Neubulach, Schwarzwald
AzuritLupeAzurit aus der Grube Katharina bei Imsbach, Pfalz
AzuritLupeAzurit vom Hohenstein im Odenwald, Hessen
AzuritLupeAzurit aus der Grube Stedtfeld bei Eisenach, Thüringen
AzuritLupeAzurit vom Maubacher Bleiberg in der Eifel, NRW
AzuritLupeAzurit aus der Silberberghalde in Brixlegg, Tirol
AzuritLupeAzurit mit lockigem Malachit aus Brixlegg, Tirol
AzuritLupeAzurit mit Malachit aus Schwarzleo, Salzburg
AzuritLupeAzurit mit Malachit vom Wannigletscher, Wallis


Azurit auf Malachit
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