Pektolith
engl. Pectolite
Nach dem griechischen Wort pektos („gut zusammengesetzt“), da er schlecht pulverisierbar ist
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
NaCa2Si3O8(OH)
Silicate
weiß, farblos, blau (Larimar)
weiß
Glasglanz, Seidenglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
4,5 – 5
2,8 – 2,9 g/cm³
Kristalle vollkommen
uneben, Aggregate faserig

triklin
triklin-pinakoidal
Pektolith aus dem Steinbruch KuhlenbergLupe

Beschreibung

Larimar
Lupe
Larimar aus der Filipinas Larimar Mine in der Dominikanischen Republik
Pektolith
Lupe
Pektolith mit Vesuvianit vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Pektolith
Lupe
Pektolith vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Pektolith
Lupe
Pektolith, Steinbruch Wolfsmühle, Waldgrehweiler, Rheinland-Pfalz
Pektolith
Lupe
Pektolith, N'Chwaning Mine II, Südafrika
Eigenschaften

Pektolith ist ein relativ selten vorkommendes Mineral, das zu den Ketten- und Bandsilicaten gezählt wird. Reiner Pektolith ist farblos oder weiß. Der Pektolith ähnelt dem Wollastonit, dieser kommt aber in anderen Paragenesen vor. Mit einer Mohshärte von etwa 5 ist der Pektolith gut schleifbar. Die radialstrahligen Aggregate zeigen einen faserigen Bruch. Ein Pektolith wird von Säuren angegriffen und aufgelöst.


Varietäten

Die hellblaue bis weiße Varietät mit Wolkenstrukturen ist unter dem Namen Larimar bekannt. Die blaue Farbe wird durch Fremdbeimengungen mit Cobalt-Ionen erzeugt. Der Name Osmelith wird manchmal als Synonym zum Pektolith gebraucht, gemeint ist im ursprünglichen Sinn (nach Breithaupt) ein faserig-stängeliger Pektolith.

Die rosarote, manganhaltige Variante mit der Formel NaCaMnSi3O8(OH) wurde ab 2013 unter dem vorläufigen Namen „Marshallsussmanit“ als eigenständiges Mineral anerkannt, dieses erhielt von der IMA im Jahr 2018 den offiziellen Namen Schizolith.


Kristallformen und Wachstum

Der Pektolith kristallisiert nach dem triklinen System. Klare Kristalle mit prismatischem Habitus sind eher selten. Häufiger kommen faserig-radialstrahlige Aggregate vor, deren Struktur man bei aufgebrochenen Stücken gut erkennen kann. Begleitminerale des Pektoliths sind unter anderem Datolith, Prehnit, Tobermorit, Vesuvianit oder verschiedene Zeolithe wie Thomsonit.


Geschichte

Der deutsche Mineraloge Franz von Kobell (1803–1882) fand das Mineral im Jahr 1828 erstmals bei Sano in den Ausläufern des Monte Baldo in der italienischen Region Trient. Er benannte es nach dem griechischen Wort pektos („gut zusammengesetzt“), da man einen Pektolith schlecht zu einem Pulver zermahlen kann.


Vorkommen

Die schönsten Pektolithe aus Deutschland kommen aus dem Steinbruch Kuhlenberg bei Silbach im Sauerland-Rothaargebirge oder vom Steinbruch Wolfsmühle bei Waldgrehweiler in Rheinland-Pfalz. Weitere Fundmöglichkeiten gibt es bei Steinperf in Hessen oder im Kaiserstuhl. Schönen Pektolith in gut ausgebildeten Kristallen findet man am Mont Saint-Hilaire in Kanada oder in der N'Chwaning Mine in Südafrika.

Der hellblaue Larimar kommt weltweit nur an zwei Fundstellen vor: Die bekannte Filipinas Larimar Mine liegt in der Sierra de Baoruco in der dominikanischen Provinz Barahona. Die zweite Fundstelle befindet sich in Italien bei Fittà in der Region Venetien.


Verwendung

Während der weiße Pektolith keine technische Bedeutung hat, wird der hellblaue Larimar aus der Dominikanischen Republik gerne zu Schmucksteinen verschliffen.
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