Kupfer gediegen
engl. Copper native
Nach dem lateinischen Wort cuprum („Erz aus Zypern“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
 
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu
Elemente
frisch: kupferrot, älter: oft dunkel angelaufen oder grün umrindet
kupferrot glänzend
Metallglanz
undurchsichtig
2,5 – 3
8,5 – 9 g/cm³
keine
hakig

kubisch
isometrisch-hexaoktaedrisch
Kupfer gediegen aus TsumebLupe
Eigenschaften
Pseudomorphosen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung
Eigenschaften
Kupfer pseudomoprh nach Aragonit
Lupe
Kupfer pseudomorph nach Aragonit, Corocoro, La Paz, Bolivien
Kupfer mit Silber-Anteil
Lupe
Kupfer mit Silber aus Batopilas in Mexiko
Kupfer
Lupe
Kupfer von der Itauz Mine in Dschekaskan, Karaganda, Kasachstan
Kupfer aus Michigan
Lupe
„Kupferengel“ aus Keweenaw Peninsula, Michigan USA
Cuprit mit Kupfer aus Rubtsovskoe in Sibirien
Lupe
Cuprit mit Kupfer aus Rubtsovskoe in Sibirien
Kupfer aus der Grube Clara
Lupe
Kupfer aus der Grube Clara im Schwarzwald

Kupfer gediegen ist ein natürlich vorkommendes, relativ weiches Mineral, das oft mit anderen Elementen wie Eisen, Gold oder Silber verunreinigt ist und zur Gewinnung aller enthaltenen Metalle geeignet ist. Natürliches Kupfer ist im Gegensatz zum reinen Element Kupfer aufgrund von Oxidationsprozessen meist dunkel gefärbt.

Kupfer ist gegen Salzsäure beständig, mit konzentrierter Salpetersäure reagiert es unter Bildung von braunem, toxischem Stickoxid. Kupfer schmilzt vor dem Lötrohr und wird schwarz. Beim Erhitzen mit dem Brenner bilden sich zunächst bunte Anlauffarben, nach dem Abkühlen wird es schwarz. Dabei reagiert das heiße Kupfer mit dem Luftsauerstoff zu Kupferoxid.


Mischformen und Pseudomorphosen

Kupfer kann mit anderen Metallen intermetallische Verbindungen bilden. Diese besitzen Gitterstrukturen. Auch natürliche Bronze- oder Messinglegierungen treten auf. Kupfer gediegen kommt pseudomorph nach Azurit, Aragonit oder Cuprit vor. Beim „Sonnenstein“ aus Oregon sind mikroskopisch kleine Kupferkristalle in den Labradorit eingeschlossen.


Kristallformen und Wachstum

Eine typische Ausprägung sind Verwachsungen vieler Kristallformen aus dem kubischen System, zum Beispiel Hexaeder (Würfel), Rhombendodekaeder, Oktaeder, Tetrakishexaeder, Trisoktaeder oder Hexakisoktaeder. Natürliches Kupfer kommt auch bäumchenartig (dendritisch), blech- und drahtförmig, derb, moosig, in Klumpen oder als Pulver vor.


Geschichte

Kupfer war noch vor dem Gold das allererste von den Menschen benutzte Gebrauchsmetall. Mit der Entdeckung des Kupfers um 8000 vor Christus begann die Kupferzeit und endete die Steinzeit. Um 4500 vor Christus entdeckte man die Möglichkeit, aus Erzen Kupfer zu gewinnen. Davor bearbeitete man das Metall durch Hämmern und Schmieden.

Die alten Ägypter förderten die Kupfererze im Untertagebau. Das bedeutendste Vorkommen lag zu dieser Zeit auf der Sinai-Halbinsel. Die Römer stellten um 100 nach Christus erstmals kupferne Wasserleitungen her. Sie gewannen das Erz in Zypern. Der Namen geht auf den lateinischen Begriff aes cyprium („Erz aus Zypern“) zurück.


Vorkommen

Kupfer gediegen findet sich in den Kupferlagerstätten, in denen Kupfererze wie Chalkopyrit oder Cuprit abgebaut werden. Die weltweit größte Tagebaustätte liegt in Chile, sie misst etwa sieben Quadratkilometer und ist 600 Meter tief. Andere bedeutende Förderländer sind China, Peru, die USA, Australien, Congo, Kanada, Zambia, Russland und Mexiko. Eines der größten, massiven Kupferstücke barg man 2001 vom Boden des Lake Superior. Der Brocken umfasste 5,5 × 2,5 × 0,37 Meter und wog etwa 14,5 Tonnen.

Deutsche Sammlerstufen kommen aus dem Vogtland, der Lausitz, dem sächsischen Erzgebirge oder dem Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt. Weitere bekannte Fundorte sind zum Beispiel Cornwall in Großbritannien, der Coppermine Fluss in Kanada, die Halbinsel Keweenaw am Lake Superior in den USA, die Itauz Mine im kasachischen Dschekaskan, die Tsumeb Mine in Namibia, Broken Hill in Australien oder Batopilas in Mexiko.


Verwendung

Aus Kupfer gediegen lässt sich zwar Reinkupfer darstellen, aber als Kupfererz hat es nur eine untergeordnete Bedeutung. Da es aber oft mit Gold oder Silber legiert ist, dient es zur Gewinnung dieser Edelmetalle. Bäumchenartiges Kupfer ist bei Sammlern begehrt, da es manchmal fantasievolle Figuren bildet.
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