engl. Datolite
Eigenschaften
Das Mineral Datolith ist aus einem Calcium-Bor-Silicat aufgebaut. Es ist mit einer Mohshärte von 5 bis 5,5 etwas härter als ein
Apatit. Die Kristalle zeigen auf der Oberfläche Glasglanz, an den Bruchflächen Fettglanz. Ein Datolith ist viel härter als ein
Calcit, er zeigt im Vergleich zu diesem keine Spaltbarkeit. Der Datolith schmilzt beim Erhitzen zu einem transparenten Glas, bei der Zugabe von Salzsäure wird er zu einer gelatineartigen Masse zersetzt. Bei der Flammprobe färbt sich die Flamme wie bei allen Bormineralen grün.
Varietäten und Pseudomorphosen
Ein
Botryolith ist ein traubiger bis nieriger Datolith. Der Name wurde von Friedrich Ludwig Hausmann 1808 aufgrund seiner Form vergeben. Ein Datolith kann sich zu Quarz umwandeln. Solche Pseudomorphosen werden als
Haytorit bezeichnet. Der Name bezieht sich auf die Haytor Mine bei Ilsington in England.
Datolith aus Dalnegorsk, Russland
Datolith aus der N'Chwaning Mine I, Südafrika
Kristallformen und Wachstum
Ein Datolith kristallisiert nach dem monoklinen System. Reine Kristalle sind farblos, durch Gitterbaufehler oder Fremdbeimengungen können sie grünlich, gelblich oder rötlich erscheinen. Der bevorzugte Habitus ist kurzprismatisch bis dicktafelig. Manche Kristalle erscheinen sehr breitflächig. Auch faserige, traubige, nierige, kugelige, körnige oder derbe Aggregate kommen vor. Begleitminerale sind unter anderem Axinit, Calcit, Colemanit, Danburit, Prehnit oder verschiedene Zeolithe.
Geschichte
Das Mineral wurde in der Nodebro Grube bei Arendal in Norwegen erstmals gefunden. Der dänische Geologe Jens Esmark (1763–1839) benannte es 1805 wegen der guten Teilbarkeit unter Bezugnahme auf das griechische Wort
detéomai („zerteilen“) .
Vorkommen
Weltweit gesehen ist das Mineral nicht so häufig. Es gibt aber Gebiete, in denen das Bormineral in abbauwürdigen Mengen vorkommt, zum Beispiel im russischen Bergbaugebiet Dalnegorsk. Schön ausgebildete Kristalle für Sammler stammen aus mehreren Tälern in Südtirol, zum Beispiel aus dem Fassa-Tal. Die N'Chwaning Minen in Südafrika liefern rosafarbenen Datolith. In Deutschland gibt es zahlreiche Fundstellen, eine davon ist der Steinbruch Trautvetter bei Steinperf in Hessen.
Verwendung
Der Datolith wird lokal als Erz zur Gewinnung von
Bor abgebaut.