engl. Schulenbergite
Schulenbergit, Halde Silberbach, Schulenberg, Niedersachsen
Schulenbergit, Grube Friedrichssegen, Bad Ems
Schulenbergit ist ein relativ weiches Kupfer-Zink-Mineral von heller, türkisblauer Farbe. Es bildet dünntafelige, prismatische Blättchen, die gerne verbogen sind und in Gruppen zu Aggregaten geformt sind. Das Mineral bildet auch Überzüge und Krusten auf anderen Mineralen. Die Kristalle weisen Glasglanz auf, auf ihren Spaltflächen dagegen Perlmutterglanz. In Säuren und in Laugen löst sich das Mineral leicht auf, beim Erhitzen im Reagenzglas wird Kristallwasser abgegeben. Eine chemische Unterscheidung zu ähnlich aufgebauten Mineralen wie
Devillin oder
Serpierit ist schwierig, allerdings sind die blättchenartigen, leicht verbogenen Kristallgruppen ein typisches Merkmal. Serpierit und Devillin sind eher nadelig ausgebildet. Auch der blättrige Bruch weist auf Schulenbergit hin.
Das Mineral ist nach dem Ort Schulenberg im Oberharz benannt, wo es in der Grube Glücksrad zum ersten Mal entdeckt wurde. Die Erstbeschreibung und Benennung erfolgte im Jahr 1984 durch die Geologen Hodenberg, Krause und Täuber. Danach konnte der Schulenbergit auch an zahlreichen anderen Kupfer-Zink-Lagerstätten nachgewiesen werden.
Schulenbergit entsteht in der Oxidationszone von Kupfererz-Lagerstätten und auch sekundär auf alten Schlackehalden. Schulenbergit sucht zum Beispiel die Gesellschaft von Caledonit, Chalkopyrit, Devillin, Gips, Linarit, Serpierit oder Hydrozinkit. Neben seiner Typlokalität bei
Oberschulenberg kommt der Schulenbergit in Deutschland zum Beispiel auch in der
Grube Friedrichssegen bei Bad Ems oder in der Krughütte bei Eisleben im
Mansfelder Revier vor. Bei Sammlern sind auch die Schlackehalden im griechischen
Laurion als Fundorte bekannt. Das Mineral ist selten, daher hat es als Kupfererz keine technische Bedeutung.