Columbit (Mischmineral)
engl. Columbite
Nach dem Land Kolumbien oder nach Christoph Kolumbus
Formel

Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte

Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Fe2+Nb2O6 (Columbit-Fe)
Fe2+Ta2O6 (Tantalit-Fe)
Oxide
schwarz, bräunlich, rötlich
braunschwarz
Metallglanz, Harzglanz
undurchsichtig
6 – 7
5,2 g/cm³ (Columbit-Fe)
8 g/cm³ (Tantalit-Fe)
undeutlich
muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
ColumbitLupe

Beschreibung

Der Begriff Columbit bezeichnet ein Mischmineral, das aus Columbit-(Fe), Columbit-(Mn), Columbit(-Mg) oder Tantalit-(Fe) aufgebaut sein kann. Die Anteile sind nur schwer zu unterscheiden. Tantalit-(Fe) ist deutlich schwerer und etwas härter als Columbit-(Fe). Ist im Erz eine Columbit- und eine Tantalit-Komponente enthalten, liegt ein Coltan vor. Dieser im Rohstoffhandel verwendete Begriff ist eine Abkürzung aus Columbit und Tantalit. Columbit-Kristalle zeigen auf der Oberfläche ein typisches Muster, bei dem einige der Linien parallel angeordnet sind. Es existieren Kristalle, die mehr als einen halben Meter lang sind. Es kommen auch derbe und körnige Aggregate vor.

Columbit
Lupe
Columbit aus Hagendorf-Süd in Bayern
Der britische Chemiker und Mineraloge Charles Hatchett (1765–1847) benannte 1801 das Mineral nach dem darin neu entdeckten Element „Columbium" zu Ehren von Christoph Kolumbus. Hatchett untersuchte eine Probe, die aus einer Fundstelle im US-Bundesstaat Connecticut stammte. 33 Jahre später wies der Berliner Mineraloge Heinrich Rose (1795–1864) nach, dass das Mineral Columbit zwei neue Elemente enthielt: Niob und Tantal.

Columbit wird in Deutschland zum Beispiel in der Grube Hagendorf-Süd bei Waidhaus in Bayern gefunden. Weitere Fundorte sind Iveland in Norwegen, Ivigtut in Grönland, Cleveland im US-Bundesstaat North Carolina oder Ampadramaika in Madagaskar. Das Erz dient zur Gewinnung der Elemente Niob und Tantal.
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