Chrysotil, Chrysotilasbest toxisch
engl. Chrysotile
Nach den griechischen Wörtern chrysós („Gold“) und tilos („Faser“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Mg3Si2O5(OH)4
Silicate
weiß, grün, gelblich, bräunlich
weiß
Seidenglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
3 – 4
2,5 – 2,6 g/cm³
fasert in Fäden ab
faserig

monoklin oder orthorhombisch
monoklin-prismatisch
ChrysotilLupe
Eigenschaften
Bezeichnungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung
Eigenschaften

Der Chrysotil ist ein stark krebserzeugendes Mineral. Es zerbricht leicht, dabei entstehen viele Fasern. Kleine Asbestfasern werden eingeatmet und setzen sich dann in der Lunge fest. Dadurch können eine Asbestose oder auch Lungenkrebs entstehen. Der Chrysotil ist wie alle Asbestminerale sehr säure- und extrem hitzebeständig.


Bezeichnungen

Das Mineral ist unter verschiedenen anderen Namen bekannt, zum Beispiel Chrysotilasbest, weißer Asbest, Serpentinasbest oder Faserserpentinit. Die Bergleute kannten es unter den Namen Bergleder oder Bergkork.


Kristallformen und Wachstum

Kristalle treten beim Chrysotil nicht auf. Die faserigen Aggregate sind häufig verfilzt. Die Fasern verlaufen parallel und können sehr langfaserig sein.


Geschichte

Das Mineral wurde 1834 im polnischen Zloty Stok (Reichenstein) entdeckt und durch den deutschen Mineralogen und Schriftsteller Ritter Franz von Kobell (1803–1882) nach den griechischen Wörtern chrysós („Gold“) und tilos („Faser“) benannt. Asbest wurde aber bereits im Altertum verwendet. Der Begriff ist vom dem griechischen Wort asbestos („unvergänglich“) abgeleitet. Seit bekannt ist, dass Asbest eine Asbestose und auch Lungenkrebs auslösen kann, wurde die Verwendung von Chrysotil in vielen Ländern verboten.


Vorkommen

Chrysotil findet man in alpinen Klüften und in Serpentingesteinen. Bedeutende Asbestminen gibt es bei Ak-Dowurak in Sibirien, im Ural, in der kanadischen Provinz Québec oder in China. Historische Stufen kommen aus der Typlokalität Zloty Stok im polnischen Niederschlesien.


Verwendung

Früher diente der Chrysotil aufgrund seiner Hitzebeständigkeit zur Herstellung von feuerfester Kleidung, Isolatoren, Dichtungen oder Schnüren. Auch in den vielfach im Garten verwendeten Ethernit-Platten war es enthalten. Auf dem Schmuckmarkt werden manchmal geschliffene Steine angeboten. In der EU und in der Schweiz ist das Inverkehrbringen und Verwenden von Chrysotil und dessen Erzeugnissen verboten. Alte Proben müssen in gut verschlossenen Behältnissen aufbewahrt werden. Der offene Umgang mit Chrysotil erfordert das Tragen einer Feinstaubmaske und von Schutzhandschuhen, sowie einen geeigneten Abzug. Niemals darf mit Chrysotil offen in einer Wohnung hantiert werden.
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