Millerit
engl. Millerite
Nach dem britischen Mineralogen William Hallowes Miller (1801–1880)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
NiS
Sulfide
gelb
grünschwarz
Metallglanz
undurchsichtig
3 – 3,5
5,3 – 5,6 g/cm³
vollkommen
uneben

trigonal
ditrigonal-pyramidal
Millerit aus der Hagen Grube bei DillenburgLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung
Eigenschaften

Der Millerit ist bei den Bergleuten in Anlehnung an die messinggelbe Farbe auch als Gelbnickelkies bekannt. Das Nickelmineral ist aus Nickel(II)-sulfid aufgebaut. Es löst sich in Salpetersäure, dabei entsteht eine grüne Nickelsalz-Lösung. Vor dem Lötrohr schmilzt Millerit leicht und bildet eine Kugel, die vom Magneten angezogen wird.


Millerit aus Kladno
Lupe
Millerit als „Haarkies“ aus Kladno in Tschechien
Millerit
Lupe
Millerit auf Siderit, Grube Dörnberg Ramsbeck
Millerit
Lupe
Millerit mit Calcit, Camphausen, Saarland
Varietäten

Die feinen, haarförmigen Kristalle werden als Haarkies bezeichnet. Die winzigen Nadeln sind aber oft nur im Mikroskop gut sichtbar.


Kristallformen und Wachstum

Der Millerit kristallisiert nach dem trigonalen System. Die nadeligen Kristalle treten in Büscheln, Garben oder auch radialstrahlig auf. Derber Millerit ist eher selten. Begleitminerale sind zum Beispiel Baryt, Calcit, Galenit, Gersdorffit, Fluorit, Nickelin, Pyrit oder Quarz.


Geschichte

Der österreichische Mineraloge Wilhelm Karl Heidinger (1795–1871) fand das Mineral erstmals im Jahr 1845 in Jáchymow im tschechischen Erzgebirge. Der britische Mineraloge William Hallowes Miller (1801–1880) untersuchte als erster das Mineral chemisch und ordnete es den Nickelerzen zu. Nach ihm wurde es benannt.


Vorkommen

Material für Sammler kommt häufig aus den Cobalt-Nickel-Lagerstätten bei Kladno in Tschechien. In Deutschland brachte die Grube Hagen bei Dillenburg in Hessen nadelförmige Kristalle mit mehreren Zentimeter Länge zu Tage. Weitere Fundstellen in Deutschland sind zum Beispiel Ramsbeck und der Steinbruch Becke Oese bei Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Camphausen im Saarland oder der Steinbruch Donnerkuhle im Sauerland.


Verwendung

Da der Millerit ein seltenes Mineral ist, hat er praktisch keine Bedeutung als Erz zur Gewinnung von Nickel. Er wird von Micromount-Sammlern gesammelt.
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