engl. Strengite
Eigenschaften
Der Strengit ist ein relativ selten vorkommendes Mineral, das aus einem Eisenphosphat aufgebaut ist. Die Kristalle erscheinen farblos, weiß, rosa oder violett, eher selten auch gelblich. Das Mineral zersetzt sich in Salzsäure.
Strengit aus Hagendorf-Süd bei Waidhaus in Bayern
Strengit aus der Silbergrube bei Waidhaus in Bayern
Strengit aus der Grube Leonie bei Auerbach in Bayern
Modifikationen
Der
Phosphosiderit ist eine Modifikation mit gleichem chemischen Aufbau, dieser kristallisiert aber nach dem monoklinen System. Bei weniger gut ausgebildeten Kristallen liegt oft eine Mischform der beiden Minerale vor.
Kristallformen und Wachstum
Ein Strengit kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Es bilden sich tafelige, pseudo-oktaedrische oder kurzprismatische Kristalle. Auch kugelig-radialstrahlige oder büschelige Aggregate kommen vor. Der Strengit kann auch krustige Überzüge über andere Minerale bilden. Begleitminerale sind die typischen Phosphate, die man in den Pegmatitvorkommen findet, zum Beispiel Hydroxyl-Apatit, Beraunit, Kakoxen, Phosphosiderit, Rockbridgeit, Strunzit oder Vivianit.
Geschichte
Als Typlokalität und erste Fundstelle gilt die Grube Leonore im hessischen Biebertal. Der deutsche Lehrer und Mineraloge August Nies (1854–1931) benannte das Mineral 1877 bei seiner Erstbeschreibung nach seinem Lehrer, dem Chemiker und Mineralogen Johann August Streng (1830–1897).
Vorkommen
Strengit bildet sich sekundär aus anderen Phosphaten. In Deutschland findet man das Mineral zum Beispiel in Bayern in Hagendorf-Süd und in der Silbergrube bei Waidhaus oder in der Grube Leonie bei Auerbach. Sehr schöne traubige, violett gefärbte Aggregate liefert die Sitio do Castelo Mine bei Folgosinho in Portugal.
Verwendung
Zusammen mit den Mineralen der
Apatit-Gruppe und anderen Phosphatmineralen, mit denen er vergesellschaftet ist, dient der Strengit zur Gewinnung von
Phosphor. Da er aber nur selten vorkommt, wird er nicht gezielt abgebaut.