engl. Graphite
Graphit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Schwarzer Disthen, Riberao da folha, Minas Novas, Brasilien
Das Mineral Graphit ist einer der weichsten Stoffe in der Natur überhaupt, ganz im Gegensatz zum
Diamant, der ebenfalls aus reinem
Kohlenstoff aufgebaut ist (>Vergleich
Graphit-Diamant). Gut ausgebildete, tafelig-sechseckige Kristalle sind selten zu finden, meistens kommt der Graphit in dichten, derben, blättrigen, stängeligen, schuppigen oder erdigen Aggregaten vor. Ein
Shungit ist ein schwarz-glänzendes Gestein, das neben Quarz, Feldspat und Chlorit vor allem Kohlenstoff mit amorphem Graphit und Fullerenen enthält. Graphit ist unlöslich in Säuren. Er verbrennt bei höheren Temperaturen an der Luft. Werden kleine Bruchstücke in eine heiße
Kaliumnitrat-Schmelze geworfen, verbrennen sie mit heller Flamme. Graphit hat keinen Schmelzpunkt, über 2500 °C wird er plastisch verformbar.
Fundorte für Sammlerstufen sind zum Beispiel der Kaisersberg im österreichischen Bundesland Steiermark, das Graphitbergwerk Kropfmühl bei Hauzenberg in Bayern oder die Tunkinsker Berge in Sibirien. In der Grube Clara im Schwarzwald wird der Graphit nur ganz selten in winzigen Plättchen gefunden.
Graphit kommt in kohlenstoffreichen, metamorphen Gesteinen oder in Pegmatit-Adern vor. Er wird meistens im Tagebau gefördert. Lagerstätten befinden sich in der Ukraine, in Norwegen, in Tschechien oder in China. Graphit kann als Einschluss im Mineral
Disthen enthalten sein. Solche Stücke aus schwarzem Disthen findet man
in Minas Gerais in Brasilien. Der genaue Fundort liegt in den Minas Novas am Fluss Jequitinhonha. Aus dem Kohlenstoffmineral werden Bleistiftminen hergestellt. Darüber hinaus verwendet man kompakten Graphit zur Herstellung von Elektroden und als korrosionsbeständigen Werkstoff. Graphitpulver dient als Schmiermittel.