Namibia: Oshikoto / Erongo / Kunene / Otjozondjupa / Khomas / IIKaras
  
  Region Oshikoto: Tsumeb Mine
  
Die 
Tsumeb Mine umfasst eine Lagerstätte, die etwa 360 Kilometer nördlich von Windhoek in der Region Oshikoto liegt. Der Bergbau zum Abbau von Kupfererzen begann 1906. Neunzig Jahre später wurde sie wieder eingestellt, da der Abbau nicht mehr rentabel war. Tsumeb lieferte von zahlreichen Mineralien die schönsten Stufen der Welt, dazu zählen 
Anglesit, 
Azurit, 
Smithsonit, aber auch 
Cerussit und 
Hydrocerussit. Der 
Malachit kommt pseudomorph nach 
Cuprit oder nach 
Azurit vor. Der 
Adamin tritt in der grünen Varietät Cuproadamin auf. Der in vielen Farben vorkommende 
Willemit zeigt prismatischen Habitus oder sphärolitisch-kugelige Strukturen. Der 
Mimetesit bildet alle möglichen Kristallformen und Farben. Der 
Descloizit aus Tsumeb ist selten und erscheint massiv und gedrungen. Fast alle mit „Tsumeb“ fälschlicherweise bezeichneten Stufen mit pyramidal-keilförmigem Descloizit stammen aus der 75 Kilometer entfernten Berg Aukas Mine. Selten sind auch die winzigen, hexagonalen Prismen des Cadmiumminerals 
Greenockit. Mindestens 200 Mineralarten sind beschrieben, davon wurden alleine 67 erstmals in Tsumeb entdeckt, zum Beispiel 
Arsentsumebit und der seltene 
Tsumebit, sowie 
Duftit, 
Ferrilotharmeyerit, Jamesit, Keyit, 
Ludlockit, Minrecordit, Molybdofornacit, Otavit, 
Schneiderhöhnit, 
Tsumcorit, Tsumgallit oder auch 
Germanit, das für die Halbleiterindustrie ein bedeutendes Erz darstellt. Die Minerale befinden sich in der Oxidationszone der Blei,- Kupfer- und Zink-Lagerstätte, die mit den Elementen Arsen, Cadmium, Germanium und 
Silber angereichert ist. 1990 entdeckte man in 1440 Meter Tiefe den „Kristallpalast“, dieser war vollständig mit Calcitkristallen ausgekleidet. Auch die 
Calcite aus Tsumeb zählen zu den schönsten der Welt. Der Tarnowitzit ist die bleihaltige Varietät des 
Aragonits, der Nicholsonit stellt die Zinkvariante dar.
 
  





























 
  






45 ausgewählte Minerale aus Tsumeb werden mit 100 Fotos portraitiert.
Region Erongo
  
Die Region Erongo grenzt an das Meer im Westen von Namibia. Sie ist sehr mineralreich und beherbergt eine ganze Reihe von bekannten Fundstellen. Die 
Goboboseb-Berge liegen im Nordwesten Namibias. In den zahlreichen Schürfstellen wird hauptsächlich nach Quarz gesucht. Auch grüner Prehnit wird gefunden. Der Schweizer Sammler Walter Schäfer war einer der ersten, der in den 1970er-Jahren im Gebiet die Quarze entdeckte und dann danach suchte. Von ihm stammen alle hier abgebildeten Stufen. Heute werden die Claims professionell ausgebeutet. Der 
Quarz mit seinen Varietäten Rauchquarz und Amethyst bildet eine bizarre Vielfalt an Wachstumsformen. Es gibt Doppelender, Schwimmerkristalle, Zepterquarz mit positiven und negativen Zeptern, Fensterquarz, Phantomquarz und auch Quarze mit Wasserblasen-Einschlüssen oder mit Einschlüssen anderer Minerale wie 
Lepidokrokit. Der 
Tafelkop ist mit 1023 Höhenmetern die höchste Erhebung der Goboboseb-Berge. Von dort stammt grüner 
Prehnit. Im angrenzenden 
Brandberg-Massiv wird 
Topas in schönen Einzelkristallen gefunden.
 
Das 
Erongogebirge mit seinen 1000 km² war namensgebend für die Region. Der höchste Gipfel ist der Hohenstein, der eine Höhe von 2319 Meter über dem Meeresspiegel erreicht. Die 
Bergsig Farm 167 liegt am Südfuß des Hohensteins und ist Fundort zahlreicher Minerale. Auf diesen Ort verweist die ungenaue Fundortangabe „Hohenstein“. 
Beryll, 
Topas und schwarzer 
Turmalin sind die begehrten Minerale des Gebirges. 
Rauchquarz wird ebenfalls gesucht. Der Beryll zeigt sich in der blauen Varietät Aquamarin oder in der farblosen bis leicht gelblichen Varietät Goshenit. Die Farbvarietäten können auch ineinander übergehen. Beim schwarzen Turmalin handelt es sich meistens um Schörl, allerdings ist dieser nicht leicht vom Foitit oder vom Fluor-Schörl zu unterscheiden. Diese beiden ebenfalls schwarzen Turmalin-Minerale kommen im Erongogebirge auch vor. Der schwarze Turmalin ist gerne mit dem triklin kristallisierenden Mikroklin
vergesellschaftet, einem Mineral der 
Feldspat-Gruppe. An vielen Fundorten wird 
Fluorit gefunden, er bildet zahlreiche Paragenesen, zum Beispiel mit schwarzem Turmalin, mit Beryll, mit Feldspat oder mit dem weißen Herderit, einem Calcium-Beryllium-Fluor-Phosphat. Sehr speziell sind die pilzförmigen Fluorite, die sogar mehrfarbig sein können.
Der Kreis 
Karibib liegt südlich des Erongogebirges. Diese Gegend ist ebenfalls extrem mineralreich. Bekannt sind schöne schöne Funde mit 
Calcit und vor allem aber auch mit 
Beryll, 
Topas und 
Turmalin. 
Minerale aus der 
Granat-Gruppe wie Almandin oder Andradit werden ebenfalls an verschiedenen Orten gefunden, zum Beispiel bei der 
Ameib Ranch oder bei der 
Farm Goabeb. Ein spezielles Wachstum weist der 
Jacaré-Quarz aus der Umgebung der 
Farm Neuschwaben auf. Die Kristalle zeigen alle epitaktisch in eine Richtung und sind auf einer Quarzmatrix gewachsen. Die Rauchquarze können sogar in Amethyst übergehen. Auch blauer 
Indigolith wird dort gefunden. Sehr gefragt in Namibia ist der blaue 
Jeremejewit. Man findet ihn zum Beispiel im Pegmatit bei der 
Ameib Farm. In der Nähe liegt die 
Etemba Farm, wo blauer 
Dumortierit gefunden wird. Das bekannteste Mineral aus der 
Sandamap Mine ist der rotviolette 
Purpurit.  In der 
Rubikon Mine südlich von Karibib wurden früher Lithiumerze wie  
Lepidolith oder 
Petalit abgebaut. Der Lepidolith besteht überwiegend aus Trilithionit.
Die 
Rössingberge umfassen ein Minigebirge östlich von Swakopmund mit nur 10 km² Fläche.  Die Berge heben sich markant aus dem umgebenden Flachland ab. Bekannt ist Roselis Rosenquarzmine oder die Namib-Lead-Mine bei Arandis mit ihrem Abbau von Blei- und Zinkerzen. Aus den Rössingbergen stammt vielleicht der weltbeste 
Milarit. Die prismatischen Kristalle nach dem hexagonalen System können mehrere Zentimeter erreichen und perfekt ausgebildet sein, oft sind sie aber verbrochen. Weniger bekannt ist, dass es in den Rössingbergen wunderschönen blauen 
Quarz gibt, der mit Chalcedon kombiniert ist. Auch UV-aktiver 
Aragonit, flächenreicher 
Calcit oder die Beryllvarietät 
Goshenit werden  gefunden. Südlich der Rössingberge liegt die Lagerstätte 
Goanikontes am Swakop Fluss. Diese Lagerstätte ist für seine radialstrahligen Aggregate des gelben Uranminerals 
Boltwoodit bekannt.
Region Kunene
  
Die Region Kunene ist vor allem für die einmalig schönen Kleinstufen mit grünem 
Dioptas oder mit blauem 
Shattuckit bekannt geworden. Man findet die beiden Minerale auf dem 
Kaokoveld Plateau, zum Beispiel in der Omaue Mine. Die Dioptaskristalle sitzen häufig auf hellblauem 
Plancheit oder sie sind mit olivgrünem 
Mottramit überzogen.  Der 1640 Meter hohe 
Grootberg ist ein Tafelberg, er liegt zentral in Kunene. In der Umgebung des Grootbergpasses findet man 
Orthoklas und Zeolithe wie 
Heulandit, 
Skolezit oder 
Stilbit. Die 
Kleine und Große Spitzkoppe sind markante Erhebungen im Damaraland, sie zählen zu den klassischen Fundstellen in Namibia für 
Topas. Der 
Feldspat Orthoklas sucht die Gesellschaft zahlreicher Minerale, zum Beispiel mit dem 
Siderit. 
 
Region Otjozondjupa
  
  Die Mine 
Berg Aukas befindet sich etwa 75 Kilometer südöstlich von Tsumeb. Sie ist für das  Vanadiummineral 
Descloizit weltbekannt, das hier in hoher Formenvielfalt auskristallisiert ist. Die Kristalle können mit 
Dolomit vergesellschaftet sein. In Berg Aukas sind die Kristalle meistens pyramidal-keilförmig ausgebildet, während sie in Tsumeb eher gedrungen erscheinen. 
Smithsonit kommt – ähnlich wie in Tsumeb – in einer einmaligen Vielfalt vor. 
Besonders erwähnenswert ist die nördlich von Otjiwarongo liegende 
Okaruso Mine (auch Okoruso Mine) mit dem schönsten 
Fluorit Namibias. Er zeichnet sich vor allem durch hohen Glanz und seine prächtige Farben aus. Die Mine ist seit der deutschen Kolonialzeit in Betrieb. Die ersten Stollenvortriebe erfolgten in den 1920er-Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein zeitweiliger Stillstand. Im Jahr 1988 nahm die Firma Okorusu Fluorspar Limited mit Sitz in Otjiwarongo den Betrieb wieder auf. Die Mine zapft eines der größten Flussspatvorkommen der Erde an. In den Hohlräumen des Erzkörpers bilden sich die Kristalle. Es gibt den Fluorit dort in fast allen Farben, häufig ist er grün, er kann aber auch zonar gefärbt sein und Phantome ausbilden. Begehrt und relativ teuer sind farbstarke grüne Kristalle, sowie gelbe oder bläuliche Kristalle mit violetten Kanten.
Region Khomas
  
Der Steinbruch 
Aris oder 
Ariskop Quarry liegt ungefähr 20 Kilometer südlich von Windhoek in der Region Khomas. In den Hohlräumen des Phonoliths kristallisieren kleine, aber sehr seltene Minerale, die für den Micromounter interessant sind. Der Steinbruch liefert den weltbesten 
Tuperssuatsiait in radialstrahligen Aggregaten. Auch sehr schön kristallisierter, orangebrauner 
Labuntsovit-Mn kommt vor, oder auch 
Aegirin, 
Aragonit, 
Bastnaesit-(Ce), 
Calcioankylit-(Ce), 
Calcit, 
Fluor-Apatit, 
Fluorapophyllit-(K) und 
Hydroxyapophyllit-(K), 
Fluorit, 
Magadiit, 
Makatit, 
Mikroklin, 
Montmorillonit, 
Natrolith, 
Nenadkevichit, 
Neptunit, 
Tobermorit, 
Villiaumit, 
Wurtzit und viele weitere. Der 
Zakharovit tritt als Mischmineral mit einem unbestimmten Fe-Analogon auf. Das Cermineral 
Sazhinit-(Ce) ist oft verwittert, für 
Sazhinit-(La) ist der Steinbruch Typlokalität, ebenso für 
Arisit-(Ce) und 
Arisit-(La), die auch als Mischmineral auftreten, sowie für 
Ellingsenit, Escheit und 
Windhoekit. Die Minerale sind gerne miteinander vergesellschaftet. 
Region IIKaras
Die 
Skorpion Zinc Mine findet man ganz im Süden Namibias in der Region IIKaras fast an der Grenze zu Südafrika. In vielen Micromount-Sammlungen ist von dort das seltene Yttriummineral 
Churchit-(Y) vertreten, das in radialstrahligen Aggregaten auftritt. Selten sind das Zinkphosphat 
Tarbuttit oder der in der Typlokalität vorkommende 
Skorpionit, der auch pseudomorph nach Tarbuttit auftritt und oft auf diesem aufsitzt. Die 
Sinclair Mine bei der Gästefarm Sinclair im westlichen Bethanie District ist nach dem schottischen Geologen Sinclair benannt, der ab 1870 dort nach Kupfererzen suchte. Aus der Mine stammen typische Kupfererze wie 
Azurit, 
Brochantit, 
Chalkosin oder 
Malachit. Auch 
Dioptas oder 
Epidot wurden gefunden.
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle oder einer Region aufgezählt, sondern nur eine Auswahl.