engl. Greenockite
Greenockit aus dem Bergbaurevier bei Bad Bleiberg in Kärnten
Greenockit aus Hagendorf-Süd in Bayern
Der Greenockit ist ein meist knallgelbes oder selten auch rotes Cadmiummineral, das aus Cadmiumsulfid CdS aufgebaut ist. Prismatische oder pyramidale Kristalle sind sehr selten, meistens befindet sich das Mineral als krustiger oder erdiger Überzug auf anderen Mineralen wie
Sphalerit. Aus diesem kann es sich durch Verwitterungsprozesse bilden. Beim Erhitzen vor dem Lötrohr entsteht stark toxisches, rotbraunes Cadmium(II)-oxid und Schwefeldioxid. Das eigenständige Mineral
Hawleyit stellt eine im kubischen System kristallisierende Modifikation des Cadmiumsulfids dar.
Der Greenockit wurde im Jahr 1840 durch den schottischen Mineralogen Robert Jameson (1774–1854) nach dem britischen General Lord Greenock (1783–1859) benannt. Auf seinem Land wurde um 1840 das Mineral erstmals entdeckt. Als Typlokalität gilt der Bishopton Tunnel in Schottland.
Das Camiummineral bildet sich gerne sekundär in der Oxidationszone von Zinkerzlagerstätten aus Zinkmineralen wie Sphalerit. In vulkanischen Gesteinen findet man den Greenockit in Drusen zusammen mit Prehnit. In Deutschland wird er in der Grube Michael bei Lahr, im südbadischen
Badenweiler, in der Grube
Hagendorf-Süd in Oberfranken oder im sächsischen
Erzgebirge gefunden. In Österreich kommt er im Bergbaurevier um
Bad Bleiberg in Kärnten vor. In der Schweiz findet man ihn in der
Grube Lengenbach im Binntal. Aus
Tsumeb sind Funde mit winzigen, hexagonalen Prismen bekannt.
Im 19. Jahrhundert diente der Greenockit vereinzelt zur Herstellung eines gelben
Cadmiumpigments. Als Erz zur Gewinnung von
Cadmium hat er aufgrund seiner Seltenheit nur eine geringe Bedeutung.