engl. Petalite
Der Petalit ist ein weniger häufig vorkommendes Lithiummineral, das gerne mit dem Caesiummineral
Pollucit vergesellschaftet ist. Selten kommen dicktafelige oder säulige Kristalle vor, häufiger findet man derbe oder körnige Aggregate. Ein Petalit ist deutlich härter als
Spodumen. Er zeigt eine perfekte Spaltbarkeit. Bei der Flammprobe entsteht eine rote Flammenfarbe, die auf das Element
Lithium hinweist. In den meisten Säuren ist er nicht löslich, nur Flusssäure vermag ihn anzugreifen.
Erstmals gefunden wurde das Mineral im Jahr 1800 auf der schwedischen Schäreninsel Utö bei Stockholm, zusammen mit dem Mineral Spodumen. Die Erstbeschreibung und Namensgebung erfolgte durch den brasilianischen Mineralogen José Bonifácio de Andrada e Silva (1763–1838). Der Name lehnt sich an das griechische Wort
petalon („Blatt“) an und bezieht sich auf die gute Spaltbarkeit des harten und spröden Minerals. Der schwedische Chemiker Johan August Arfvedson (1792–1841) entdeckte das Element
Lithium, als er im Jahr 1817 einen Petalit von Varuträsk aus Schweden untersuchte. Der deutsche Mineraloge Johann Friedrich August Breithaupt (1791–1873) nannte 1847 den Petalit „Kastor“ und den von ihm neu beschriebenen Pollucit „Pollux“.
Neben der Typlokalität in Schweden findet man das Mineral zum Beispiel auch bei San Piero in Campo auf der Insel Elba, wo er zusammen mit dem
Pollucit vorkommt. Klare Stücke werden zu Schmucksteinen verschliffen. Der Petalit kann wie
Spodumen und
Lepidolith zur Gewinnung von
Lithium verwendet werden. Allerdings ist die Gewinnung sehr aufwändig. Lithium wird hauptsächlich aus lithiumhaltigem Pegmatit oder aus Solen gewonnen.