engl. Aegirine
Eigenschaften
Der Ägirin zählt wie
Augit oder
Spodumen zu den Mineralen der
Pyroxen-Gruppe. Das Ketten-Silicat ist aus Natrium-Eisen-Silicat aufgebaut. Das Mineral ist mit einer Mohshärte von 6 härter als Apatit und in etwa so hart wie Orthoklas. Die Farbe variiert zwischen Schwarz und bräunlichen bis grünlichen Farbtönungen. Die undurchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle zeigen auf der Oberfläche Glasglanz. Ein Ägirin löst sich nur sehr langsam in Salzsäure auf, er schmilzt vor dem Lötrohr.
Quarz pseudomorph nach Ägirin mit Rauchquarz vom Mont Saint-Hilaire
Ägirin mit Mikroklin und Elpidit vom Mont Saint-Hilaire
Ägirin in einem Leukophankristall vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Pseudomorphosen
Ein Ägirin kann durch eine Pseudomorphose zu Quarz umgewandelt werden. Solche Paragenesen und Pseudomorphosen sind typisch für den
Mont Saint-Hilaire in Kanada.
Kristallformen und Wachstum
Das Mineral bildet oft langprismatische Kristalle, die auch Längsstreifungen zeigen können. Manchmal sind die Kristallenden spitz zulaufend. Es kommen auch nadelige, radialstrahlige oder faserige Aggregate vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Arfvedsonit, Astrophyllit, Eudialyt, Mikroklin, Orthoklas, Katapleiit, Leukophan, Quarz, Serandit oder Zirkon.
Geschichte
Die Schweden J.J. Berzelius und P. Ström benannten das Mineral 1821 zunächst Akmit, was sich in Anlehnung an das griechische Wort für „Punkt“ auf die häufig vorkommende spitze Form der Kristalle bezog. 1835 benannte Berzelius ein neu gefundenes Pyroxen nach dem skandinavischen Meeresgott Ägir. Nachdem sich herausstellte, dass es sich um dasselbe Mineral handelte, wurden die Begriffe Akmit und Ägirin (oder auch Aegirin) eine Zeit lang synonym verwendet.
Vorkommen
Ägirin ist in magmatischen Gesteinen und basischen Graniten gesteinsbildend. Insgesamt ist das Mineral weltweit sehr verbreitet. Als Typlokalität gelten zwei Fundstellen in Norwegen: Rundemyr in der Provinz Buskerud und Laven in der Provinz Vestfold. In Deutschland findet man den Ägirin zum Beispiel am Bellerberg bei Ettringen in der
Eifel oder im
Kaiserstuhl. Den Sammlern sind vor allem die Kristalle vom Mount Malosa in Malawi bekannt. Nadelige, radialstrahlige Aggregate findet der Micromounter bei Alcala in Teneriffa. Schön ausgebildete Kristalle stammen auch vom
Mont Saint-Hilaire in Kanada.
Verwendung
Der Ägirin hat keine technische Bedeutung, er wird aber von Mineraliensammlern gerne gesammelt, da er typisch
monokline Kristalle ausbildet.