Ägirin, Aegirin
engl. Aegirine
Nach dem skandinavischen Meeresgott Ägir (Berzelius 1835)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
NaFe3+Si2O6
Silicate
schwarz, grünlich, bräunlich
bräunlich
Glasglanz, Fettglanz
undurchsichtig bis durchscheinend
6
3,5 – 3,6 g/cm³
gut
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
ÄgirinLupe
Eigenschaften
Umwandlungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Der Ägirin zählt wie Augit oder Spodumen zu den Mineralen der Pyroxen-Gruppe. Das Ketten-Silicat ist aus Natrium-Eisen-Silicat aufgebaut. Das Mineral ist mit einer Mohshärte von 6 härter als Apatit und in etwa so hart wie Orthoklas. Die Farbe variiert zwischen Schwarz und bräunlichen bis grünlichen Farbtönungen. Die undurchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle zeigen auf der Oberfläche Glasglanz. Ein Ägirin löst sich nur sehr langsam in Salzsäure auf, er schmilzt vor dem Lötrohr.


Aegirin
Lupe
Quarz pseudomorph nach Ägirin mit Rauchquarz vom Mont Saint-Hilaire
Aegirin
Lupe
Ägirin mit Mikroklin und Elpidit vom Mont Saint-Hilaire
Leukophan mit Aegirin
Lupe
Ägirin in einem Leukophankristall vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Pseudomorphosen

Ein Ägirin kann durch eine Pseudomorphose zu Quarz umgewandelt werden. Solche Paragenesen und Pseudomorphosen sind typisch für den Mont Saint-Hilaire in Kanada.


Kristallformen und Wachstum

Das Mineral bildet oft langprismatische Kristalle, die auch Längsstreifungen zeigen können. Manchmal sind die Kristallenden spitz zulaufend. Es kommen auch nadelige, radialstrahlige oder faserige Aggregate vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Arfvedsonit, Astrophyllit, Eudialyt, Mikroklin, Orthoklas, Katapleiit, Leukophan, Quarz, Serandit oder Zirkon.


Geschichte

Die Schweden J.J. Berzelius und P. Ström benannten das Mineral 1821 zunächst Akmit, was sich in Anlehnung an das griechische Wort für „Punkt“ auf die häufig vorkommende spitze Form der Kristalle bezog. 1835 benannte Berzelius ein neu gefundenes Pyroxen nach dem skandinavischen Meeresgott Ägir. Nachdem sich herausstellte, dass es sich um dasselbe Mineral handelte, wurden die Begriffe Akmit und Ägirin (oder auch Aegirin) eine Zeit lang synonym verwendet.


Vorkommen

Ägirin ist in magmatischen Gesteinen und basischen Graniten gesteinsbildend. Insgesamt ist das Mineral weltweit sehr verbreitet. Als Typlokalität gelten zwei Fundstellen in Norwegen: Rundemyr in der Provinz Buskerud und Laven in der Provinz Vestfold. In Deutschland findet man den Ägirin zum Beispiel am Bellerberg bei Ettringen in der Eifel oder im Kaiserstuhl. Den Sammlern sind vor allem die Kristalle vom Mount Malosa in Malawi bekannt. Nadelige, radialstrahlige Aggregate findet der Micromounter bei Alcala in Teneriffa. Schön ausgebildete Kristalle stammen auch vom Mont Saint-Hilaire in Kanada.


Verwendung

Der Ägirin hat keine technische Bedeutung, er wird aber von Mineraliensammlern gerne gesammelt, da er typisch monokline Kristalle ausbildet.
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