Adamin toxisch
engl. Adamite
Nach dem französischen Mineralogen Gilbert Joseph Adam (1795–1881)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe

Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Zn2(AsO4)(OH)
Arsenate
farblos, weiß, grün, gelb, blau, rosa, violett
weiß

Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
3,5
4,3 – 4,5 g/cm³
deutlich
muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
Adamin aus LaurionLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften
Adamin nadelig
Lupe
Nadeliger Nickeladamin aus der Hilarion Mine in Laurion
Adamin
Lupe
Dipyramidaler Cuproadamin aus dem Revier Kamariza in Laurion
Adamin
Lupe
Prismatisch-büscheliger Aluminiumadamin aus der Hilarion Mine
Adamin
Lupe
Büscheliger Adamin aus der Ojuela Mine in Mexiko

Adamin ist ein toxisches Zink-Arsen-Mineral. Reiner Adamin wäre farblos, meistens ist er aber durch Fremdbeimengungen gefärbt. Kupfer-Ionen färben den Adamin grün, Eisen-Ionen gelb. Die Spaltbarkeit ist im Gegensatz zum ähnlichen Olivenit erheblich besser. Viele Adamine zeigen unter langwelligem UV-Licht eine grüne Fluoreszenz. Der Adamin wird wie alle Arsenate durch Säuren angegriffen, er löst sich aber im Gegensatz zum Olivenit nicht in Ammoniaklösung. Vor dem Lötrohr zersetzt er sich unter Bildung toxischer Arsenverbindungen.


Varietäten und Modifikationen

Je nach Farbe und Fremdbeimengung gibt es beim Adamin verschiedene Varietäten: Beim Cuproadamin wird die grüne Farbe durch Kupfer-Ionen erzeugt, beim rosafarbenen Cobaltadamin sind es Cobalt-Ionen und beim violetten Manganadamin Mangan-Ionen. Aluminiumadamin ist türkisblau und Nickeladamin gelbgrün gefärbt. Der Paradamin ist dagegen ein eigenständiges Mineral. Er stellt eine Modifikation dar, die chemisch gleich wie der Adamin aufgebaut ist, aber nach dem triklinen Kristallsystem kristallisiert.


Kristallformen und Wachstum

Der Adamin kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Die Kristalle werden aus Pinakoiden, Prismen und Dipyramiden gebildet. Der bevorzugte Habitus ist kurzprismatisch oder dipyramidal. Radialstrahlig oder büschelig angeordnete Kristalle sind typisch, der nadelige Habitus ist eher seltener. Es kommen auch kugelige, traubige oder nierige Aggregate vor, häufig auch als Überzug über Limonit oder anderen Mineralien in Hohlräumen. Begleitminerale sind beispielsweise Aurichalcit, Hemimorphit, Konichalcit, Limonit oder Smithsonit.


Geschichte

Das Mineral wurde im Jahr 1866 durch den französischen Chemiker Charles Friedel (1832–1899) nach seinem Landsmann Gilbert Joseph Adam (1795–1881) benannt. Dieser hatte das Mineral zuvor als erster bei Chañarcillo in Chile entdeckt.


Vorkommen

Adamin ist ein typisches Mineral arsenreicher Kupfer-Zink-Lagerstätten. Am bekanntesten sind die Adamine aus dem Revier Kamariza in Laurion. Dort findet man sie in allen Variationen in der Hilarion Mine. Ein weiterer bekannter Fundort für schöne Adamine in allen Farben ist die Ojuela Mine bei Mapimi in Mexiko. In Deutschland kommt der Adamin an verschiedenen Fundstellen im Schwarzwald, zum Beispiel in der Grube Clara oder in Wittichen vor. Auch in den Bergbaugebieten im Harz bei St. Andreasberg werden Adamine gefunden. In Österreich gibt es ebenfalls einige Fundstellen, zum Beispiel im Fuchsloch am Silberberg bei Brixlegg in Tirol.


Verwendung

Der Adamin könnte zwar zu den Zink- und Arsenerzen gezählt werden, im Bergbau hat er aber als Erz kaum eine Bedeutung. Bei den Mineraliensammlern ist das Mineral aufgrund seiner leuchtenden Farben begehrt. Die kompakten Kristalle sind chemisch beständig, daher geht von ihnen bei korrekter Aufbewahrung keine Gefahr aus. Die Stufen müssen aber in geschlossenen Dosen aufbewahrt werden.

Adamin mit Konichalcit aus Laurion, www.seilnacht.com

© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen