Neptunit
engl. Neptunite
Nach dem römischen Gott Neptun
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
KNa2LiFe2+2Ti2Si8O24
Silicate
schwarz, rötlich durchscheinend
braun
Glasglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
5,5
3,2 g/cm³
deutlich
spröde

monoklin
monoklin-domatisch
NeptunitLupe

Beschreibung

Der Neptunit ist ein selten vorkommendes, relativ hartes Titanmineral, das neben den Titan-Ionen mindestens noch vier weitere verschiedene Kationen enthält und zu den Kettensilicaten gezählt wird. Die Fe2+-Ionen können auch durch Mn2+-Ionen ersetzt sein. Der Neptunit bildet meist schwarze oder bräunliche Kristalle mit langprismatischem Habitus. Sie sind oft verzerrt oder gedreht und haben einen quadratischen bis leicht rechteckigen Querschnitt. Dünne Splitter erscheinen in der Durchsicht rötlich. Der Neptunit löst sich in konzentrierter Salzsäure langsam auf.

Das Mineral wurde erstmals bei Narsarsuk im Westen Grönlands entdeckt. Der schwedische Mineraloge und Mineraliensammler Gustav Flink (1849–1931) benannte das Mineral 1893 nach dem römischen Meeresgott Neptun. Neben der Typlokalität in Grönland wird der Neptunit zum Beispiel auch in der Dallas Gem Mine im San Benito County im US-Bundesstaat Kalifornien gefunden. Von dort stammen gut ausgebildete Kristalle, die mehrere Zentimeter Länge erreichen können. Speziell sind diese Stufen, wenn sie mit blauen Benitoit-Kristallen BaTiSi3O9 kombiniert sind. Da der Neptunit nur selten vorkommt, hat er als Erz zur Gewinnung von Titan keine Bedeutung.
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