engl. Olivenite
Tafeliger Olivenit aus der Grube Clara
Zinkolivenit, Christiana Stollen, Laurion
Dunkler Olivenit aus der Grube Clara
Olivenit aus der Grube Clara
Weißer, faseriger Olivenit mit Konichalcit, und Azurit aus Laurion (evt. auch mit Cornwallit)
Eigenschaften
Der Olivenit ist ein olivgrünes, relativ weiches Mineral, das man mit einer Kupfermünze ritzen kann. Faserige Aggregate können hellgelb oder weiß erscheinen. Der Olivenit ist aus einem Kupferhydroxidarsenat aufgebaut. Er ist chemisch mit dem
Adamin verwandt, bei diesem sind die Kupfer-Ionen durch Zink-Ionen ersetzt. Der ähnliche
Cornwallit ist eher grasgrün oder blaugrün gefärbt. Der Olivenit schmilzt vor dem Lötrohr und verliert seine Farbe. Dabei bilden sich toxische
Arsen(III)-oxid-Dämpfe. Das Mineral ist löslich in Säuren und in Ammoniaklösung. Die Marshprobe verläuft positiv.
Zinkolivenit
Die Farben des Olivenits variieren, da er mit anderen Arsenmineralien vermischt sein kann. Ein
Zinkolivenit CuZn(AsO
4)(OH) ist keine Varietät, sondern ein eigenständiges smaragdgrünes Mineral, bei dem neben den Kupfer-Ionen noch Zink-Ionen enthalten sind. Er kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Sind die Kupfer-Ionen durch Zink-Ionen vollständig ersetzt, dann handelt es sich um
Adamin Zn
2(AsO
4)(OH). Der ähnliche
Austinit CaZn(AsO
4)(OH) enthält dagegen Calcium- und Zink-Ionen.
Kristallformen und Wachstum
Olivenit kristallisiert im monoklinen System. Die Kristalle werden aus Pinakoiden, Prismen und Dipyramiden gebildet. Der bevorzugte Habitus ist kurz- oder langprismatisch, seltener tafelig oder nadelig. Es kommen auch traubige, kugelige, faserige oder erdige Aggregate vor. Der Olivenit ist mit Adamin, Austinit, Azurit, Brochantit, Calcit, Chrysokoll, Cornwallit, Klinoklas, Konichalcit, Malachit, Zinkolivenit und zahlreichen weiteren Mineralien vergesellschaftet.
Geschichte
Das Mineral wurde erstmals in der Carharrack Mine in Cornwall entdeckt. Der deutsche Chemiker Martin Heinrich Klaproth erhielt die Stücke aus der Typlokalität in Cornwall und untersuchte sie 1786 auf ihre chemische Zusammensetzung. Er nannte sie „Arseniksaures Kupfererz“. Der deutsche Mineraloge Abraham Gottlieb Werner nannte das Mineral 1789 dagegen „Olivenerz“. Den heute gültigen Namen vergab der schottische Mineraloge Robert Jameson (1774–1854) im Jahr 1820 nach der häufig auftretenden, olivgrünen Farbe.
Vorkommen
Der Olivenit kommt in der Oxidationszone von Kupfererz-Lagerstätten vor. Bei den Sammlern sind die Funde aus der
Grube Clara im Schwarzwald bekannt. Dort bildet der Olivenit grüne, langprismatische Kristalle oder aber auch dunkle, tafelig-kugelige Aggregate. Aus dem griechischen
Laurion stammen farbenfrohe Paragenesen mit anderen Arsen- und Kupfer-Mineralien. Weitere Fundstellen sind zum Beispiel Wheal Gorland in Cornwall oder
Tsumeb in Namibia.
Verwendung
Der Olivenit hat aufgrund seiner Seltenheit keine Bedeutung als Kupfer- oder Arsenerz. Er wird aufgrund seiner auffälligen Farbe und der bizarren Formen gerne von Micromount-Sammlern gesammelt. Das Arsenmineral muss in geschlossenen Dosen aufbewahrt werden.