engl. Claraite


Clarait von der Mockleiten Halde, Brixlegg


Clarait von der Halde Schwarzleo, Leogang
Clarait ist ein türkisblaues und sehr weiches Mineral mit komplexem Aufbau. Es enthält neben den Kupfer- und Zink-Kationen auch Carbonat-, Arsenat-, Sulfat- und Hydroxid-Anionen, sowie einen Kristallwasseranteil. Die glasartig glänzenden Kristalle kristallisieren nach dem triklinen System. Sie sind winzig klein und zeigen einen pseudohexagonalen oder pseudorhomboedrischen Habitus. Es bilden sich gerne kugelige Aggregate oder krustige Überzüge. Ein Clarait zersetzt sich beim Erhitzen und auch bei der Zugabe von Salzsäure. Die Marsh-Probe auf Arsen verläuft positiv.
Das Mineral wurde erstmals in der
Grube Clara bei Oberwolfach im Schwarzwald entdeckt. Die Mineralogen Kurt Walenta und Pete J. Dunn beschrieben es 1981 und vergaben den Namen nach der Typlokalität. 2016 wurde die chemische Zusammensetzung neu ermittelt, die Formel weicht von der ursprünglichen ab, die Walenta und Dunn bei der Entdeckung angegeben hatten.
Der Clarait kommt nur selten vor. Clarait kann mit Adamin, Azurit, Devillin, Fluorit, Malachit, Tangdanit, Theisit oder Tirolit, sowie mit weiteren Mineralen vergesellschaftet sein. In Österreich findet man das Mineral zum Beispiel in den alten Bergbaugebieten bei
Brixlegg,
Schwaz oder
Leogang. Schöne tafelige Kristalle werden im spanischen Bergwerk Les Ferreres in Katalonien gefunden.
Das Mineral hat keine technische Bedeutung. Es wird von Micromountsammlern gesammelt. Die Stüfchen müssen in einer geschlossener Box aufbewahrt werden.