Phosphor Sauerstoff  Selen Chlor  
 Schwefel                                           16S
 engl. Sulfur; sanskrit sweb oder sweblan („schlafen“ oder „erschlagen“)
 
Lupe
Relat. Atommasse   
Intervall (Hinweis
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte (monoklin)    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
  
Physikalische Daten: 
α-Schwefel
32,06   
[32,059; 32,076] 
16    
95,2 °C,
115,2 °C (α, β)
444,61 °C    
6, 4, 2, −2    
2,07 g/cm³   
2    
2,58 (Pauling)       
[Ne]3s23p4   
S-32: 94,99%  
S-33: 0,75%  
S-34: 4,25%  
S-36: 0,01%
 
   
     

Film

16 sek
Bei diesem Solfatar in Island lagert sich elementarer Schwefel ab.
Film

46 sek
Eisenwolle reagiert mit Schwefel in einem Reagenzglas. Dabei tritt ein merkwürdiges Phänomen auf.
Film

31 sek
Ein Kupferblech reagiert mit Schwefeldämpfen. Dabei entsteht ein neuer Stoff mit neuen Eigenschaften. 
Film

14 sek
Brennender Schwefel wird in ein Gefäß mit reinem Sauerstoff gehalten.
    
GHS-Piktogramme  
  Achtung
Gefahren (H-Sätze) 
 
H 315 
  

 
CAS-Nummer   7704-34-9
 
GBU  Experimentieren mit Schwefel
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Physikalisch-chemische Eigenschaften
Rhombischer Schwefel
Lupe
Schwefelschmelze
Lupe

Monokliner Schwefel
Lupe

Elastischer Schwefel
Lupe


Reiner Schwefel ist bei Zimmertemperatur ein Nichtmetall mit zitronengelber Farbe und leicht die Atemwege reizenden, charakteristischem Geruch. Die Wärmeleitfähigkeit und auch die elektrische Leitfähigkeit ist schlecht. Schwefel ist in Wasser nicht löslich. Kompakte Schwefelkristalle gehen aufgrund der höheren Dichte im Wasser unter. Gepulverter Schwefel kann aufgrund der fehlenden Benetzungsfähigkeit mit Wasser und mit Hilfe der Oberflächenspannung des Wassers auch schwimmen. Löst man Schwefel in Schwefelkohlenstoff, und lässt man die Lösung in einer Petrischale längere Zeit stehen, kristallisieren nach einiger Zeit rhombische Schwefelkristalle aus. Beim Abkühlen einer Schwefelschmelze an der Luft bilden sich dagegen monokline Kristalle. Beim Abschrecken einer Schwefelschmelze in kaltem Wasser entsteht plastischer Schwefel. Schwefel tritt in zahlreichen Modifikationen auf, von denen hier nur eine Auswahl behandelt wird. Orthorhombischer oder rhombischer Schwefel ist bei Raumtemperatur stabil und bildet zitronengelbe Kristalle, die leicht zerbrechen und zu einem feinen Pulver vermahlen werden können. Die im Handel erhältlichen Stangen oder Fäden enthalten rhombischen Schwefel.

Rhombischer Schwefel wird auch α-Schwefel genannt, atomar ist er aus ringförmig gewellten S8-Molekülen aufgebaut. Er geht beim Erwärmen ab 95,2 °C in eine gelbe, leichtflüssige Schmelze über und man erhält λ-Schwefel.  Erwärmt man weiter, färbt sich die Schmelze orange, sie wird ab 159 °C allmählich dickflüssig und bildet bei 200 °C eine dunkelbraune und harzartige Masse, den μ-Schwefel. Dabei lösen sich die ringförmigen S8-Moleküle auf und bilden lange Ketten. Oberhalb von 250°C nimmt die Zähflüssigkeit ab, und beim Siedepunkt, bei 444 °C, ist die Schmelze wieder dünnflüssig. Lässt man den geschmolzenen Schwefel in großen Tiegeln an der Oberfläche erstarren, bilden sich lange, monokline Kristallnadeln. Diese Modifikation wird als monokliner Schwefel oder als β-Schwefel bezeichnet. Beim Abkühlen auf unter 115,2 °C wandelt sich dieser wieder langsam in rhombischen Schwefel um. Gießt man die dünnflüssige Schmelze in ein Glas mit kaltem Wasser, bilden sich elastische Fäden oder eine gelbbraune, zähe Masse, die als plastischer Schwefel bezeichnet wird. Auch dieser wandelt sich allmählich wieder in den rhombischen Schwefel zurück. 


Schwefel im Reagenzglas erwärmen
 
Schwefel erhitzen
 
 Beim Erwärmen des Schwefels treten verschiedene Modifikationen auf.
 
Film

  

Schwefel ist sehr reaktionsfähig und geht mit vielen Elementen chemische Verbindungen ein. Die Ausnahme bilden Gold, Platin, Iridium, Stickstoff, Tellur, Iod und die Edelgase. An der Luft verbrennt Schwefel in einer Oxidation mit bläulicher Flamme zu dem toxischen und stechend riechenden Gas Schwefeldioxid SO2, das auch mit Schwefeltrioxid SO3 vermischt sein kann:   
   
S  +  O2 reagiert zu  SO2      ΔHR = −297 kJ/mol  


Brennender Schwefel
 
Schwefel verbrennt
 
 Schwefel verbrennt an der Luft mit bläulicher Flamme.

  
Beim Lösen des Schwefeldioxids in Wasser entstehen eine Schwefeldioxid-Lösung und in geringen Mengen auch Schweflige Säure. Die Salze dieser Säure sind die Sulfite. Entzündet man Gemische aus Schwefel- und Metallpulver, entstehen meist unter starker Wärmeentwicklung und Aufleuchten die entsprechenden Metallsulfide:
   
Fe  +  S reagiert zu  FeS       ΔHR = 100 kJ/mol    
Zn  +  S reagiert zu  ZnS       ΔHR = −201 kJ/mol  
Cu  + S reagiert zu  CuS       ΔHR = 53 kJ/mol 


Zinkpulver reagiert mit Schwefel
 
Zinkpulver reagiert mit Schwefel
 
 Reaktion von Zink und Schwefel im Schulversuch: Ausgangs-Mischung, Reaktion, Produkt
 
Film

 

Mit Methan und einem Aluminiumoxid-Katalysator erhält man bei 700 °C Schwefelkohlenstoff, eine giftige, farblose Flüssigkeit:  
  
CH4  +  4 S reagiert zu  CS2  +  2 H2S   
  
Durch die Reaktion von Schwefel und Wasserstoff bei 350 °C mit Hilfe von Katalysatoren gewinnt man das giftige Gas Schwefelwasserstoff:    
  
S  +  H2 reagiert zu   H2S      ΔHR = −21 kJ/mol 
  
Von Salzsäure wird Schwefel nicht angegriffen, dagegen aber von oxidierend wirkenden Säuren wie konzentrierte Salpetersäure. Weitere wichtige Verbindungen des Schwefels sind die Schwefelsäure, sowie ihre Salze, die Sulfate. Ist bei den Alkoholen das Sauerstoff-Atom der Hydroxy-Gruppe durch ein Schwefel-Atom ersetzt, dann erhält man ein Thiol (veraltet: Mercaptan oder Thioalkohol). Diese Stoffgruppe zeichnet sich durch einen sehr unangenehmen Geruch aus. 
   
Physiologie 
Pflanzen nehmen das Bioelement Schwefel in Form der Sulfate über die Wurzeln auf. Bei der Reduktion in den Chloroplasten wird das Sulfat zu den Aminosäuren Cystein und Methionin assimiliert. Schwefel ist auch ein Bioelement im menschlichen Körper. Beim Cystin sind zwei Cystein-Moleküle über eine Sulfidgruppe chemisch verbunden. Die Thiolgruppe R-S-H ist in vielen Peptiden, Proteinen oder Koenzymen enthalten. Beim Biotin-Molekül (Vitamin H) oder beim Thiaminpyrophosphat-Molekül (Vitamin B1) sind ebenfalls Schwefel-Atome integriert.  
  
 
Bioelemente im menschlichen Körper
Quellen: [Lit 16, 124, 125, 126]
 
 
Die akute Toxizität des elementaren Schwefels wird als nicht besonders hoch eingestuft. Allerdings kann sublimierter Schwefel auf der Haut und vor allem in den Augen Reizungen auslösen. Beim Verbrennen entsteht das stark giftige Gas Schwefeldioxid.
  
Vorkommen 
Häufigkeit   relativ häufig

Das Element Schwefel macht in der Erdhülle einen Anteil von etwa 0,05 Massenprozent aus. In der Natur kommt der Schwefel elementar in mächtigen Lagerstätten, beispielsweise in Sizilien, Polen, Irak, Louisiana, Texas und Mexiko vor. Bei den vulkanischen Solfataren lagert sich Schwefel ab. Dort tritt erhitztes und verdampftes Grundwasser zu Tage, das mit den Gasen des Magmas wie Schwefelwasserstoff gesättigt ist. In Europa findet man die Solfatare zum Beispiel auf Island oder bei den Vulkanen in Italien.

Wichtige Minerale, die Schwefelverbindungen enthalten, sind Gips (Calciumsulfat), Pyrit und Markasit (Eisensulfid), Buntkupferkies (Kupfersulfid), Bleiglanz (Bleisulfid), Zinkblende (Zinksulfid) oder Zinnober (Quecksilbersulfid). Größere Mengen Schwefel sind auch in den fossilen Brennstoffen Erdöl und Kohle enthalten. Erdgas ist oft mit Schwefelwasserstoff verunreinigt. Die Hauptproduzenten für Schwefel sind China, die USA, Russland, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kanada, Kasachstan, Indien, Südkorea, Japan, Iran und Katar.


Pyrit aus Navajun und Markasit vom Cap-Blanc Nez

PyritLupe
 
MarkasitLupe
 
Der Pyrit kristallisiert nach dem kubischen, der Markasit nach dem orthorhombischen System.


Geschichte 
Der deutsche Name Schwefel geht wahrscheinlich auf sanskrit swep oder sweblan („schlafen“ oder „erschlagen“) zurück. Er hat vermutlich seinen Ursprung in der Giftigkeit des Verbrennungsproduktes, des Gases Schwefeldioxid. Das Symbol S, als Abkürzung für das lateinische Wort sulphur, schlug der schwedische Chemiker J.J. Berzelius 1814 vor.

Schwefel ist seit der Antike und wahrscheinlich auch schon seit dem Altertum bekannt. In der Bibel wird im Buch Genesis erzählt, wie die Städte Sodom und Gomorra in einem himmlischen Regen aus Feuer und Schwefel zerstört und der Boden dauerhaft unfruchtbar gemacht werden. Auch an anderen Stellen in der Bibel kommt das Motiv eines apokalyptischen Strafgerichts mit Leid und Zerstörung in Verbindung mit dem Schwefel vor. Im Altertum dienten Schwefel und Schwefeldioxid als Desinfektionsmittel bei Infektionskrankheiten und als Konservierungsmittel für Wein. Im altägyptischen Papyrus Ebers, das im 16. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde, wird die Behandlung der Ägyptischen Augenkrankheit mit Schwefel beschrieben. Diese bakterielle Augenentzündung wird heute Trachom genannt und durch das Bakterium Chlamydia trachomatis ausgelöst. Im griechischen Homer-Epos lässt Odysseus Schwefel bringen, um einen Saal mit den ermordeten Freiern darin vom Fluch zu reinigen. Aristoteles erwähnt den Schwefel ebenfalls und beschreibt ihn als göttlich. Im alten China konnte der Schwefel bereits im 6. Jahrhundert vor Christus aus natürlichen Quellen gewonnen werden. Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus war in China die Herstellung aus Pyrit möglich.
[Lit. 12, 138, 142, 143]


Solfatar mit natürlichen Schwefelabscheidungen
 
Solfatar
 
 Bei einem Solfatar strömen vulkanische Gase aus, die unter anderem auch Schwefelwasserstoff enthalten.
An der Luft reagiert dieses nach faulen Eiern riechendes Gas zu Schwefeldioxid und Schwefel.


Schon vor der Römerzeit waren die schwefelhaltigen Quellen im Jordantal bekannt. Der Talmud erwähnt diese natürlichen Heilbäder bei der Stadt Tiberias am See Genezareth. Plinius beschreibt Schwefelvorkommen in Sizilien und auf der Insel Milos in der Ägäis. Der Schwefeldampf diente bei den Römern zum Bleichen von Textilien. Schwefel wurde auch für medizinische Zwecke und zur Herstellung von Streichhölzern und Lampendochten benötigt.

In China war die Herstellung des Schwarzpulvers schon im 11. Jahrhundert zur Zeit der Song-Dynastie bekannt. Im 13. Jahrhundert beschrieb Roger Bacon dessen Herstellung aus Kaliumnitrat, Holzkohlepulver und Schwefel. Der Alchimist hatte das Rezept vermutlich von chinesischen Mönchen erhalten. In der Antike war das Schwarzpulver nicht bekannt. Das als Brandwaffe verwendete griechische Feuer soll jedoch Schwefel enthalten haben.

Dschabir ibn Hayyan (auch „Geber arabicus“ genannt, 725–812 n.Chr.) befasste sich ausführlich mit dem Schwefel und den damals bekannten sulfidischen Verbindungen. Der Schwefel galt für ihn als das Prinzip der Brennbarkeit. Der Begriff sulphur wurde daher von den Alchemisten häufig für alle entsprechenden Stoffe verwendet. Zu jener Zeit kam auch die Mercurius-Sulphur-Theorie auf, die das Entstehen der Metalle in der Erde erklären sollte.


Galeerenofen zur Herstellung von Schwefelsäure

Galeerenofen zur Herstellung von Schwefelsäure

Im Galeerenofen wurden Eisensulfat und Kupfersulfat in Retorten erhitzt.
Das entstehende Schwefeltrioxid reagierte in den Auffangbehältern mit Wasser zur Schwefelsäure.


Die erstmalige Darstellung der Schwefelsäure, die bei den Alchemisten unter dem Namen oleum vitrioli bekannt war, geht eventuell bis auf Geber oder auch auf den persischen Arzt Muhammad bin Zakarya (auch „Rhazes“ genannt, 865–925) zurück. Beim Erhitzen von Vitriolen, also von Eisensulfat oder Kupfersulfat, erhielten die Alchemisten als Endprodukt das Vitriolöl. Das Aufheizen erfolgte in Retorten unter Luftabschluss in einem Galeerenofen, das entstehende Schwefeltrioxid konnte mit Wasser in einem Auffangbehälter zum Vitriolöl umgesetzt werden. Das Vitriolverfahren wurde von verschiedenen Alchemisten beschrieben, zum Beispiel auch durch Andreas Libavius in seinem 1597 erschienenen Werk Alchemia.

Georg Ernst Stahl (1660–1734) war noch ein Vertreter der Phlogistontheorie. Er glaubte, dass im Schwefel Schwefelsäure und ein Phlogiston enthalten sei, das bei der Verbrennung entweicht. Die alchemistischen Symbole für Schwefel verwenden daher oft ein Kreuz, auf dem ein Dreieck mit der Spitze nach oben sitzt. Das Kreuz steht für die ätzende Kraft der Schwefelsäure und das Dreieck oder ein Pfeil für das Feuer mit dem entweichenden Phlogiston.
[Lit. 12]


Symbole für Schwefel
Alchemistische Symbole für Schwefel: Kreuz (Schwefelsäure) und Dreieck oder Pfeil (Phlogiston)


Ab 1777 vermutete Antoine Lavoisier (1743–1794) den elementaren Charakter des Schwefels. Mit seinen Experimenten zur Verbrennung von Schwefel und Phosphor legte er die Grundlage für den Sturz der Phlogistontheorie. Den endgültigen Beweis für den Elementcharakter des Schwefels erbrachten Joseph Gay-Lussac (1778–1850) und Louis Jacques Thénard (1777–1857) im Jahr 1809.


Die Entdecker des Schwefels als Element

Lussac   Lussac   Thénard

Antoin de Lavoisier (links), Joseph Gay-Lussac (Mitte) und Louis Jacques Thénard (rechts).


Mit der Erfindung des Bleikammerverfahrens durch Roebuck und Garbett in Birmingham konnte man die Schwefelsäure ab dem Jahr 1774 industriell produzieren. Ein Gemisch aus Schwefeldioxid, Luft und Stickoxiden wurde in einem mit Schamottziegeln ausgekleideten Reaktionsturm auf etwa 400 °C erhitzt. Das entstehende Gasgemisch kam dann in mehrere mit Blei ausgekleidete, hintereinandergeschaltete Behälter, wo es mit Wasser berieselt wurde und dabei zur einer 60 bis 70%igen Schwefelsäure reagierte. Man verwendete eine Bleiauskleidung, da dies zu jener Zeit das einzige billige Metall war, das von konzentrierter Schwefelsäure nicht angegriffen wird. In der Folgezeit wurde das Bleikammerverfahren verbessert. Das heute angewandte Kontaktverfahren zur Gewinnung von Schwefelsäure wurde durch die deutschen Chemiker Clemens Winkler (1838–1904) und Rudolf Knietsch (1854–1906) entwickelt. Als Ausgangsprodukt wird flüssiger Schwefel eingesetzt, der aus der Aufbereitung von Erdgas stammt.

Der aus Deutschland stammende US-Chemiker Hermann Frasch (1851–1914) entwickelte um 1890 das nach ihm benannte Frasch-Verfahren, mit dem der Schwefel aus tief liegenden Lagerstätten ohne bergmännischen Abbau kontinuierlich gefördert werden kann.
  
Herstellung     
Etwa die Hälfte des benötigten Schwefels kann aus gediegenem Schwefel und einer nachfolgenden Reinigung durch Destillation gewonnen werden. Durch ein bis zu 800 Meter langes Rohr wird heißes Wasser unter Druck in das schwefelhaltige Gestein hineingedrückt. Der unterirdische Schwefel schmilzt und wird anschließend mit heißer Pressluft nach oben befördert. Man erhält Schwefel mit 99,5 bis 99,8 % Reinheit. Ein Bohrloch kann bis zu 300 Tonnen Schwefel pro Tag fördern.


Schwefelgewinnung nach dem Frasch-Verfahren
 
Schwefelgewinnung
 
  Der unterirdische Schwefel wird verflüssigt und dann mit heißer Druckluft nach oben befördert.


Einen weiteren großen Anteil erhält man bei der Entschwefelung von Erdöl und Erdgas nach dem Claus-Verfahren. In zwei Stufen wird der im Erdgas oder in Kokerei-Gasen enthaltene Schwefelwasserstoff H2S zunächst zu etwa einem Drittel mit Sauerstoff in einer Brennkammer zu Schwefeldioxid verbrannt. Dieses wird dann zusammen mit den restlichen zwei Dritteln Schwefelwasserstoff in Gegenwart eines Bauxitkatalysators bei etwa 300 °C umgesetzt:


1. Schritt:               2 H2S  +  3 O2   reagiert zu  2 SO2  +  2 H2O    
2. Schritt:               2 SO +  4 H2reagiert zu  6 S  +  4 H2
Gesamtreaktion:   6 H2S  +  3 O2   reagiert zu   6 S  +  6 H2O


Auch durch das Rösten von Pyrit kann Schwefel gewonnen werden. Man erhält beim Erhitzen des Erzes Schwefeldioxid, das anschließend mit Kohlenstoff oder Koks reduziert wird.
  
Verwendung 
Schwefel ist ein wichtiger Rohstoff in der chemischen Industrie. Der größte Anteil dient zur Herstellung von Schwefelsäure und damit auch zur Herstellung von Düngemitteln. Aus der Schwefelsäure sind zahlreiche Schwefelverbindungen zugänglich, so auch die Sulfate. Reiner Schwefel wird zur Herstellung von Zündhölzern, Schwarzpulver, Feuerwerkskörper, zur Herstellung von Kunststoffen, Farbstoffen und Pigmenten (Ultramarinblau), zur Vulkanisation von Kautschuk und Gummi, zum Schwefeln von Fässern oder als Bleichmittel für Wolle und Seide verwendet. In der Medizin findet er in Salben und Cremes zur Bekämpfung von Hautkrankheiten wie Akne, Ekzeme, Krätze oder Schuppenflechte Anwendung. Schwefelbäder sollen gegen Rheuma und Gicht wirken. Im Wein- und Gartenbau dient Schwefel zur Bekämpfung von Spinnmilben und Mehltau.   
 
 
 Handelsformen des Schwefels
 
Handelsformen des Schwefels
 
 Handelsformen: Platten, Stangen, Fäden und Schwefel sublimiert.
 
 
Experimente – Medien  
Demonstrationen mit Schwefel 
Sulfidreaktionen 
Digitale Folien zum Schwefel
 
 
Schwefelverbindungen
 
 Aluminiumsulfat  Ammoniumsulfat
Antimon(III)-oxid
Calciumsulfat
Eisensulfat
Eisen(II)-disulfid
           
Eisensulfid Alaun Kupfer(II)-sulfat
Natriumdithionit
Natriumhydrogensulfat Natriumsulfat






Natriumsulfid
Natriumsulfit
Natriumthiosulfat
Quecksilber(II)-sulfid
Schwefelkohlenstoff






Bromthymolblau Methylorange   Schweflige Säure   Schwefelsäure  

Schwefel-
dioxid


Schwefel-
wasserstoff
 
 
Ausgewählte Schwefelminerale
Anhydrit

Anhydrit
Antimonit

Antimonit
Auripigment

Auripigment
Baryt

Baryt
Bleiglanz

Bleiglanz





Bornit

Bornit
Chalkanthit

Chalkanthit
Coelestin

Coelestin
Covellin

Covellin
Gips
 
Gips





Lasurit
 
Lasurit
Markasit
 
Markasit
Molybdänit
 
Molybdänit
Pyrargyrit
 
Pyrargyrit
Pyrit
 
Pyrit





Pyrrhotin
 
Pyrrhotin
Realgar
 
Realgar
Schwefel
 
Schwefel
Zinkblende
 
Zinkblende
Zinnober
 
Zinnober


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