Nur für Lehrkräfte geeignet
Didaktische
Bemerkungen
Demonstration 1 Reaktion von Zink und Schwefel Demonstration 2 Reaktion von Eisen und Schwefel Didaktische Bemerkungen
Sulfide sind in der Natur
als sulfidische Erze weit verbreitet, so auch im Bleiglanz
oder im Pyrit. Sie dienen als Rohstoff
verschiedener Gebrauchsmetalle. Das Experiment "Kupfer
und Schwefel" dient als Einstieg in das Thema der chemischen
Reaktion. Dort werden die Besonderheiten erstmals beobachtet:
Es entsteht unter Energieumwandlung ein neuer Stoff mit neuen Eigenschaften.
Die Synthese der Sulfide
ist der einfachste Typ einer chemischen Reaktion und kann von den Schülern gut nachvollzogen werden: Aus Stoff a und Stoff
b wird Stoff c.
Immer wenn ein Metall mit Schwefel reagiert, erhält man
unter Energieumwandlung ein Sulfid.
Das Tragen von langen Schutzhandschuhen aus Leder, eines Arbeitskittels, eines Gesichtsschildes und einer Schutzbrille (auch beim Mischen) ist unbedingt notwendig, da eine sehr heiße und große Stichflamme entsteht! Es darf nur mit langem Arm gezündet werden, der Kopf ist fernzuhalten! Die Mitte der Wunderkerze kann mit einem durchgesteckten Rundfilterpapier als Funkenschutz versehen werden. Vom Zünden größerer Mengen wie angegeben wird abgeraten!
4 Gramm Zinkpulver werden
zusammen mit 2 Gramm Schwefelpulver in ein großes Reagenzglas gegeben
und bei aufgesetztem Stoffen durch vorsichtiges Schütteln am langen Arm mit Schutzhandschuhen durchmischt.
Dabei darf keine Reibung auf das Stoffgemisch durch scharfkantige Ecken
oder Kanten ausgeübt werden. Eine Vermischung der beiden Stoffe in
einer Reibschale darf nicht durchgeführt werden! Das Stoffgemisch
wird auf eine Keramikfließe oder eine feuerfeste Unterlage zu einem
Kegel aufgehäuft und im Abzug oder im Freien mit
einer Wunderkerze bestückt. Dann zündet man mit langem Arm die
Wunderkerze. Mit einer Stricknadel lässt sich das Gemisch nur noch
schwer zünden, da in der Schule heute aus Sicherheitsgründen
nur noch phlegmatisiertes Zinkpulver verwendet wird.
Beobachtung:
Der glühende Draht bringt das Gemisch
zur Zündung, und es reagiert in einer sehr kräftigen, gelben Stichflamme,
die von weißlich-gelbem Rauch durchsetzt ist. Die ganze Vorlage ist
von einem lockeren, hellgelben Pulver bedeckt. Wischt man das Pulver mit
einem Kehrwisch zusammen, kann man das entstandene Zinksulfid genauer betrachten.
Zinksulfid kommt in der Natur im Mineral Zinkblende vor und dient
in der Technik zur Herstellung von Pigmenten
und Leuchtstoffen.
Theorie:
Zink und Schwefel reagieren in einer stark
exothermen Reaktion zu Zinksulfid:
Zn + S ZnS ΔHR = −201 kJ/mol Die Aktivierung der Reaktion erfolgt durch die Wunderkerze oder den glühenden Draht. Während der Reaktion wird relativ viel Energie frei. Entsorgung: Die Reste werden im Abfallbehälter für anorganische Feststoffe gesammelt. Es wird generell empfohlen, Abfälle für Feststoffe in einem brandsicheren Behälter mit Deckel und Sandeinlage zu sammeln. Dieser Versuch kann nur bei starker Raumlüftung durchgeführt werden, da geringe Mengen Schwefeldioxid
frei werden. Viele Fachräume erfüllen diese Bedingung nicht. Bei
schlecht angesetzten Mischungen verbrennt nur der Schwefel und es
entsteht Schwefeldioxid in größeren Mengen. Daher wird
empfohlen, die Demonstration generell im Abzug durchzuführen. Das Tragen
einer Schutzbrille ist obligatorisch. 7 Gramm Eisenpulver und
4 Gramm Schwefelpulver werden wie oben beschrieben in einem großen
Reagenzglas vermischt. Eventuell muss der Schwefel zuvor in einer Reibschale
zu einem feinen Pulver zermahlen werden. Dann häuft man das Stoffgemisch
auf eine Fließe und entzündet seitlich mit einem glühenden
Draht oder einem brennenden Span.
Beobachtung:
Das Gemisch beginnt zu glühen. Die Glühfront
wandert von alleine durch das ganze Gemisch, wobei so viel Wärme frei
wird, dass die Fließe eventuell springt. Das Produkt ist eine rötliche
bis bläulich schimmernde, kompakte Masse.
Theorie:
Eisen und Schwefel reagieren in einer exothermen
Reaktion zu Eisen(II)-sulfid:
Fe + S FeS ΔHR = −100 kJ/mol Bei der Reaktion wird nicht ganz so viel Energie frei, wie bei der Reaktion von Zink mit Schwefel. Trotzdem handelt es sich um eine exotherme Reaktion, was durch das Fortschreiten der Glühfront und durch das Springen der Keramikfließe belegt wird. Entsorgung: Die Reste werden im Abfallbehälter für anorganische Feststoffe gesammelt. Es wird generell empfohlen, Abfälle für Feststoffe in einem brandsicheren Behälter mit Deckel und Sandeinlage zu sammeln. Variationen: Ein
Reagenzglas wird mit wenig Schwefel gefüllt und in der Mitte Eisenwolle
zufügt. Nach dem Erhitzen des Schwefels erfolgt eine Reaktion, die
von einem Singen begleitet ist.
Eisen(II)-sulfid FeS kommt
in der Natur im Mineral Pyrrhotin
vor. Da dieser von einem Magneten angezogen wird, wurde er früher
von den Bergleuten „Magnetkies“ genannt. In der Technik dient
Eisen(II)-sulfid zur Herstellung von
Schwefelwasserstoff oder zur Färbung von keramischen Erzeugnissen.
Eisendisulfid FeS2 besitzt eine andere chemische Zusammensetzung
und kommt in der Natur in zwei verschiedenen Modifikationen vor: Der Pyrit
wird aufgrund seiner goldenen Farbe oft „Katzengold" genannt; der Markasit bildet gerne speerspitzenartige Kristalle, man nennt ihn daher gelegentlich auch „Speerkies“.
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