Quecksilber(II)-sulfid HgS
Bemerkungen für Schulen: Quecksilber(II)-sulfid
ist im Vergleich zu anderen Quecksilberverbindungen deutlich weniger
toxisch. Nur beim Erhitzen kann Quecksilber freigesetzt werden. Natürlicher Zinnober
kann mit Quecksilber verunreinigt sein. Dieser sollte nicht eingesetzt
werden. Es ist zu beachten, dass in bestimmten Bundesländern ein
Totalverbot für Quecksilberverbindungen an Schulen gilt.
Eigenschaften
Quecksilber(II)-sulfid
ist im Chemikalienhandel in zwei Modifikationen erhältlich. Die
rote Modifikation wandelt sich beim Erhitzen auf 344 °C in die
schwarze um. In der Natur existiert noch eine dritte, mikrokristalline
Modifikation, die im Mineral Hypercinnabarit vorkommt.
Queckilber(II)-sulfid besitzt eine sehr hohe Dichte, wobei die rote
Modifikation schwerer als die schwarze ist. Die schwarze Modifikation
kann beim Erhitzen oder bei höheren Temperaturen Quecksilber
freisetzen, sie ist reaktionsfähiger. Die rote, kristalline
Modifikation ist bei Raumtemperatur sehr stabil. Sie ist in Wasser
unlöslich. Auch Säuren und Laugen vermögen das
Quecksilbersalz nicht zu zersetzen, lediglich Königswasser greift
es an.
Quecksilber(II)-sulfid rot, hochreines Produkt des Chemikalienhandels. |
Herstellung
Die Alchimisten stellten Quecksilbersulfid durch die Reaktion von Quecksilber mit Schwefel
her. Dieses Verfahren ist aber aufgrund der hohen Toxizität des
Quecksilbers mit großen Risiken verbunden. Rotes
Quecksilber(II)-sulfid kann aus dem natürlich vorkommenden Zinnober
durch Reinigung gewonnen werden. Die schwarze Modifikation wird durch
Erhitzen von Zinnober hergestellt oder sie kann aus dem Mineral
Metacinnabarit isoliert werden. Sie entsteht aber auch beim Einleiten
von Schwefelwasserstoff und Ammoniak in eine Quecksilber(II)-chlorid-Lösung:
H2S + HgCl2 + 2 NH3 HgS + 2 NH4Cl
Die rote Modifikation kann man durch das Einleiten von
Schwefelwasserstoff in eine essigsaure Lösung von Quecksilberacetat
herstellen.
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Verwendung
Das aus dem natürlichen Zinnober gewonnene Pigment war lange Zeit ein bedeutender Rohstoff für rote Farben in Freskos
oder in der Buchmalerei. Später setzte man aufgrund der
höheren Reinheit synthetisch gewonnenes Quecksilber(II)-sulfid ein.
Heute wird es nur noch für Renovationszwecke benötigt. Durch
Rösten im Luftstrom kann man Quecksilber herstellen.
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