Sulfate | |||||||||
Sulfate sind die Salze der Schwefelsäure, sie enthalten das Hydrogensulfat-Anion [HSO4]− oder das Sulfat-Anion [SO4]2−. Alaune wie Kaliumaluminiumsulfat oder Kaliumchrom(III)-sulfat sind Doppelsalze mit einem einwertigen und einem dreiwertigen Kation. Vitriole wie Kupfervitriol, oder Eisenvitriol sind kristallwasserhaltige Sulfate zweiwertiger Metalle. In der organischen Chemie werden die Ester der Schwefelsäure manchmal auch als Sulfate bezeichnet.
Es
existieren in der Natur zahlreiche Mineralien, die aus Sulfaten
aufgebaut sind. Sulfate werden für viele Anwendungen benötigt.
Gips ist ein Beispiel dafür. Er ist aus Calciumsulfat-Dihydrat aufgebaut. Gips wird als Baustoff verwendet, und man kann ihn aus dem gleichnamigen Mineral gewinnen. Das Mineral Gips
bildet schöne, stabförmige Kristalle oder durchsichtige
Plättchen, die als Marienglas bezeichnet werden. Derb kommt Gips in
weißen Massen als Alabastergips vor. Die Gips-Kristalle enthalten
Wasser-Moleküle, die in das Ionengitter
des Salzes eingebaut sind. Beim Erhitzen wird das Kristallwasser frei, und
es entsteht gebrannter Gips. In der Natur kommt das wasserfreie Calciumsulfat als Anhydrit vor. Gips wird für das Ausspachteln von
Rissen und Löchern in Wänden oder für Gipsbinden bei Knochenbrüchen
verwendet. Zu den Sulfat-Mineralien
zählen auch Anglesit, Baryt, Chalkanthit
oder Coelestin. Auch Trinkwasser und Mineralwasser enthalten Sulfate. Chemische Eigenschaften und Herstellung Die meisten Sulfate sind gut wasserlöslich. Schwer löslich ist das Calciumsulfat und fast gar nicht löslich sind Bariumsulfat und Bleisulfat. Besonders die Alkali- und Erdalkalisulfate wie Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat oder Calciumsulfat verhalten sich beim Erhitzen sehr stabil. Hydrogensulfate wie Kaliumhydrogensulfat zersetzen sich beim Erwärmen unter Wasserabgabe zu Disulfaten, beim starken Erhitzen auch unter Schwefeltrioxidbildung zu Sulfaten. Sie bilden mit Wasser eine saure Lösung. Schwefelsäure + Metall Metallsulfat + Wasserstoff Schwefelsäure + Magnesium Magnesiumsulfat + Wasserstoff Schwefelsäure + Zink Zinksulfat + Wasserstoff Schwefelsäure + Kupfer keine Reaktion Verdünnte Schwefelsäure reagiert mit Magnesium und Zink. Sulfate
entstehen, wenn verdünnte Schwefelsäure mit unedlen Metallen reagiert. Unter Bildung von Wasserstoff entstehen die entsprechenden Metallsalze.
Mit Zink erhält man zum Beispiel Wasserstoff und Zinksulfat, das in der farblosen Lösung gelöst bleibt. Die Sulfat-Anionen [SO4]2− werden in der analytischen Chemie mit Bariumchlorid chemisch nachgewiesen.
Buch individuell erstellen: Basis-Text Sulfate > Inhaltsverzeichnis |