Kaliumaluminiumsulfat ist nicht als Gefahrstoff eingestuft. Beim Arbeiten mit allen Chemikalien muss eine Schutzbrille getragen werden. In der Schule wird meistens das Dodecahydrat eingesetzt.
Das wasserhaltige Kaliumaluminiumsulfat Dodecahydrat ist auch unter dem deutschen Namen
Alaun oder
Kali-Alaun bekannt. Die Summenformel lautet: KAl(SO
4)
2 • 12 H
2O. Der Stoff bildet farblose Kristalle nach dem
kubischen System. Das natürlich vorkommende Kali-Alaun und auch der
Alunit sind anerkannte Minerale. Während das Dodecahydrat einen Wasseranteil besitzt, ist der
Alunit aus einem basischen, wasserfreien Kali-Alaun aufgebaut. Beim Kaliumaluminiumsulfat Dodecahydrat sind sechs Wassermoleküle als Kristallwasser gebunden, während die sechs anderen das Al
3+-Ion oktaedrisch umgeben und einen
Komplex bilden. Die Koordinationsformel lautet: K[Al(H
2O)
6](SO
4)
2 • 6 H
2O.


Im warmen Wasser löst sich viel mehr Kalialaun.
In fein gemahlener Form erscheint das kristalline Pulver weiß. Die Kristalle sind gut löslich in Wasser unter Bildung einer sauren Lösung. Die Löslichkeit steigt beim Erwärmen des Wassers stark an: Bei 20 °C lösen 100 Gramm Wasser etwa 6,01 Gramm Dodecahydrat, bei 40 °C sind es 13,6 Gramm, bei 60 °C 33,3 Gramm und bei 80 °C sogar 72 Gramm. Aus diesem Grund lässt sich das Salz aus einer heißen Lösung gut durch Auskristallisieren rein darstellen. Aus der sauer schmeckenden, wässrigen Alaun-Lösung kristallisieren farblose, oktaedrische Kristalle aus. An den Kanten der Kristalle zeigt sich gelegentlich die Würfelfläche. Beim Erhitzen über 92 °C entweichen die sechs Moleküle des Kristallwassers, so dass man ein Hexahydrat erhält. Beim weiteren Erhitzen auf über 200 °C werden auch die sechs Wassermoleküle abgegeben, die koordinativ am Al
3+-Ion im Komplex gebunden sind, und es entsteht
Gebrannter Alaun, der auch unter der Bezeichnung
Alumen ustum bekannt ist.


Kalialaun-Kristalle in einer Petrischale

Oktaeder mit der Fadentechnik gezüchtet
In der Antike gewann man den Alaun aus dem Mineral
Alunit. Ab 1500 konnte man den Alaun auch aus Schwarzschiefer oder Tonschiefer gewinnen. Man schichtete das Gestein in langen Reihen auf. Durch Verwitterungsprozesse bildete sich Schwefelsäure, die mit den enthaltenen Tonmineralen zu Alaun reagierte. Durch Brennen konnte der Prozess beschleunigt werden. Dabei färbte sich das Gestein aufgrund des Eisengehalts rötlich. Die Entfernung des Eisens erfolgte durch das Auslaugen mit Wasser. Dabei setzte sich der Alaun als Niederschlag ab.
Im Labor erhält man Kalialaun durch Zusammengeben einer Aluminiumsulfat-Lösung und einer Kaliumsulfat-Lösung, das reine Kaliumaluminiumsulfat wird danach durch Auskristallisieren gewonnen. Bei der technischen Herstellung wandelt man Ton oder Kaolin durch das Erhitzen mit
Schwefelsäure in
Aluminiumsulfat um und gibt dann das Kaliumsulfat hinzu:
Al
2(SO
4)
3 + K
2SO
4 
2 KAl(SO
4)
2
Im Chemieunterricht und in Kristallzuchtkästen ist Kaliumaluminiumsulfat das klassische Salz zum Züchten von Kristallen. Schon die alten Ägypter verwendeten Alaun als Flammschutzmittel für Holz. In der Färberei dient Alaun zum
Beizen von Textilien. Die Papierindustrie benötigt es zum Leimen von Papier und die Gerberei zum Gerben von Leder. In der Medizin und in Rasiersteinen wird Alaun als Adstringens zum Stillen von Blut eingesetzt.


Ein Rasierstein aus Alaun dient zum Stillen von Blut.
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