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  Calciumsulfat   CaSO 
  
  
 
Weißes Pulver  

Vorkommen
 
 
Mineralien Anhydrit  
und Gips
Molmasse 136,141 g/mol 
(Dihydrat  172,171 g/mol) 
AGW  6 mg/m3 A (TRGS 900)   
Dichte  2,96  g/cm3   
(Dihydrat  2,32 g/cm3) 
Schmelzpunkt  +1460 °C 
Wasserlöslichkeit (Dihydrat)
100g H2O lösen bei 20 °C 0,36 g 
- - Entsorgung  Hausmüll
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS  7778-18-9 
CAS 10101-41-4
Calciumsulfat * 
Calciumsulfat Dihydrat *
Calcium sulfate 
Calcium sulfate dihydrate
   
    *) Beide werden für die Schule benötigt. 
  
Eigenschaften 
  
Aus Calciumsulfat Dihydrat ist das Mineral Gips aufgebaut. Das Sulfat löst sich nur schlecht im Wasser, es ist aber hygroskopisch und zieht gerne Feuchtigkeit aus der Luft. Beim Erwärmen nimmt die Löslichkeit  ab: Bei 20 °C sind in 100 ml Wasser 0,36 Gramm Calciumsulfat Dihydrat löslich. Bei 100 °C sind es nur noch 0,16 Gramm. Mit Säuren zeigt sich keine nennenswerte Reaktion. Beim Erhitzen gibt das Diyhdrat seinen Kristallwasseranteil teilweise ab, und es entsteht ein Hemihydrat, das auch „Halbhydrat“ genannt wird. Die völlig wasserfreie Form kommt in der Natur als Anhydrit vor.  
  
Calciumsulfat Dihydrat CaSO4 • 2 H2O
Hemihydrat CaSO4 • 1/2 H2O
Anhydrit CaSO4
  
Das Hemihydrat und der Anhydrit sind für die Bauwirtschaft von enormer Bedeutung. Das verlorene Kristallwasser wird beim Anrühren mit Wasser wieder aufgenommen, beim Aushärten bilden sich stabile Massen. Aufgrund dieser Eigenschaft lassen sich Gipsformen und Gipsskulpturen herstellen.  
   

   Gips erhitzen

Beim Erhitzen von Gips wird Wasser abgegeben, ein Hemihydrat entsteht.

   
  
Herstellung 
  
Die traditionelle Gewinnung erfolgt durch den Abbau von Gipslagerstätten. Eine gezielte, industrielle Produktion ist auch nicht notwendig, da Calciumsulfat bei verschiedenen Prozessen als Nebenprodukt anfällt, beispielsweise bei der Herstellung von Citronensäure. Bei der Rauchgasentschwefelung fällt Calciumsulfat als Abfallprodukt an. Hierbei vernichtet zugesetzte Kalkmilch das für die Umwelt schädliche Schwefeldioxid in den Abgasen:  
   
2 Ca(OH)2  +  2 SO2 reagiert zu   2 CaSO3 • 1/2 H2O  +  H2O   
   
Das gleichzeitig entstehende Calciumsulfit lässt sich mit Luftsauerstoff zu Calciumsulfat umwandeln. Der hierbei gebildete „REA-Gips“ wird als Baustoff eingesetzt, beispielsweise für Gipskartonplatten oder für Estriche. 
  
Im Labor könnte man Calciumsulfat durch das Zugeben von Kalk (Calciumcarbonat) zu verdünnter Schwefelsäure herstellen, das unlösliche Calciumsulfat fällt aus:

 H2SO4  +  CaCO3 reagiert zu   CaSO4  +  H2O  +  CO2
   
  
Verwendung 
  
Gips, das Hemihydrat und auch der Anhydrit sind wichtige Baustoffe zur Herstellung von Gipskartonplatten, Mörteln, Estrichen und Gussformen. Früher wurden Decken und Fassaden oft mit Stuckgips verziert. In der Zahntechnik lassen sich mit Gips Gebiss- und Zahnmodelle erstellen, in der Kunst sind Skulpturen aus Gips gefertigt. Bei Knochenbrüchen werden die entsprechenden Stellen mit feuchten Gipsbinden umwickelt, die nach dem Aushärten einen stabilen Gipsverband bilden. Die Papierindustrie benutzt Gips als Füllstoff, der Bäcker setzt ihn als Backhilfsmittel zum Brotbacken ein. Gips ist als Lebensmittelzusatzstoff E 516 zugelassen. Er dient dort als Festigungsmittel und Säureregulator. Nach dem Müller-Kühne-Verfahren lässt sich aus Gips Schwefelsäure herstellen.
 

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