Kupfer  Cadmium Gallium  
 Zink                                                30Zn
 engl. Zinc; lat. zinkum; Zinken („zackige Gestalt von Erzen“)
 
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Relat. Atommasse   
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
  
  
  
 
65,38   
30     
419,527 °C     
907 °C     
2     
7,134 g/cm³   
2,5     
1,65 (Pauling)      
[Ar]3d104s2   
Zn-64: 48,268%  
Zn-66: 27,975%  
Zn-67: 4,102%  
Zn-68: 19,024%  
Zn-70: 0,631%
 

     

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Beim Erhitzen von Zinkpulver entsteht Zinkoxid, wobei blaugrüne Leuchterscheinungen auftreten.
    
GHS-Piktogramme 
Achtung
Gefahren (H-Sätze) 
H 410  (gilt für Pulver stabilisiert)

N
icht stabilisiertes und auch mit Salzsäure behandeltes Zinkpulver kann sich an der Luft von selbst entzünden!
CAS-Nummer 
  
7440-66-6 
  
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Physikalisch-chemische Eigenschaften
Reines Zink ist ein silbrig glänzendes Schwermetall. An feuchter Luft überzieht es sich allmählich mit einer grauen Schutzschicht. Bei Zimmertemperatur ist Zink spröde, kompakte Stücke kann man unter hohem Kraftaufwand zerbrechen. Beim Erwärmen wird es weich und dehnbar, so dass man es bei 120 °C bis 150 °C zu Blechen und Drähten walzen kann. Bei 220 °C wird es so spröde, dass man es leicht zu einem Pulver zermahlen kann. Wie Zinn besitzt es eine relativ niedrige Schmelztemperatur.


Kompaktes, hochreines Zink
 
Zink
 
Kompaktes Zink lässt sich bei Raumtemperatur mit viel Kraftaufwand zerbrechen.


Zinkpest entsteht bei Zinkdruckguss, der ungeeignete Legierungs-Bestandteile oder eine falsche Mischung mit Kupfer, Aluminium oder Magnesium enthält. Davon betroffen sind vor allem Spielzeugmodelle, die während oder nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund von Materialknappheit gefertigt wurden. Die Modelle weisen zum Beispiel Risse in den Rädern oder im Motorblock auf, oder die Farbe blättert durch Ausblühungen ab. Im Gegensatz zur Zinnpest, die nur bei geringen Temperaturen beim α-Zinn auftritt, erfolgt die Zinkpest durch Korrosion der Metallbestandteile untereinander mit Hilfe des Luftsauerstoffs. Bewahrt man solche Modelle unter Luftabschluss auf, kann der Prozess verlangsamt werden. Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturschwankungen beschleunigen den Vorgang. Durch die Korrosion findet eine Volumenzunahme statt, die zur Blasen- oder Rissbildung führt.


 Zinkpest an altem Modelleisenbahn-Waggon

Chrom kristallisiert
 
 Bei diesem Märklin-Modell Nr. 323 von 1950 sind die Ausblühungen der Zinkpest gut zu sehen.


Nicht stabilisiertes, sehr feines Zinkpulver ist pyrophor, es kann sich an der Luft oder auch beim Zutritt von Luftfeuchtigkeit von selbst entzünden. Stabilisiertes Zinkpulver erhält man, wenn beim Herstellungsprozess eine geringe Menge Sauerstoff zugegeben wird, so dass sich um die Pulverteilchen eine dünne Oxidschicht bildet. Derartig phlegmatisiertes Pulver kann man nur noch schwer entzünden. Beim Erhitzen mit einem Brenner verbrennt Zinkpulver unter blaugrünen Leuchterscheinungen zu Zinkoxid, das sich als weißer Rauch im Raum verteilt. Es entstehen oft auch längliche Fäden, die man früher als „Lana philosophica“ bezeichnete.

  
2 Zn  +  O2 reagiert zu  2 ZnO     ΔHR = −696 kJ/mol 


 Zinkpulver im Glühschiffchen erhitzen
 

 
 Beim Erhitzen entsteht Zinkoxid, das in der Hitze gelb erscheint.


An feuchter, kohlenstoffdioxidhaltiger Luft bilden sich auf der Oberfläche des Metalls Schutzschichten komplizierter Verbindungen, beispielsweise mit der Formel Zn5(OH)6(CO3)2. Diese schützen das darunterliegende Zink vor weiterer Korrosion. Eisenbleche können daher durch das Verzinken rostfrei gemacht werden, obwohl Zink unedler als Eisen ist. Aufgrund der Schutzschicht reagiert Zink nicht mit kaltem Wasser. In feinverteilter Form oder mit heißem Wasser wird das unedle Metall angegriffen, und es entsteht Wasserstoff:  
   
Zn  +  H2reagiert zu  ZnO  +  H2   
   
Mit Salzsäure, Schwefel- und Salpetersäure entstehen unter Wasserstoffentwicklung die entsprechenden Salze, mit heißen Laugen bilden sich Zinkate:  
   
Zn  +  2 HCl reagiert zu  ZnCl2  +  H2   
Zn  + 2 NaOH  +  2 H2reagiert zu  Na2[Zn(OH)4]  +  H2   
    
Mit Schwefel reagiert Zinkpulver nach Zündung mit einem heißen Draht unter Feuererscheinungen und einer großen Stichflamme, wobei Zinksulfid entsteht:   
 
Zn  +  S reagiert zu  ZnS      ΔHR = −201 kJ/mol 
 
 
 Zinkpulver reagiert mit Schwefel
 
Zinkpulver reagiert mit Schwefel
 
 Reaktion von Zink und Schwefel im Schulversuch: Ausgangs-Mischung, Reaktion, Produkt

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Zink-Ionen treten bei Raumtemperatur nur in der Oxidationsstufe +2 auf. Beispiele für Salze sind Zinkoxid, Zinksulfid, Zinkbromid oder Zinkchlorid. Zinkverbindungen können im Labor durch Glühen mit Cobaltnitrat identifiziert werden. Dazu gibt man in einem Porzellanschiffchen auf eine Spatelspitze einer Zinkverbindung ein oder zwei Tropfen einer wässrigen 0,1%igen Cobaltnitrat-Lösung. Nach dem Glühen in der oxidativ wirkenden Brennerflamme entsteht das Cobaltpigment Rinmans Grün. Der Versuch ist aufgrund der krebserzeugenden Wirkung des Cobaltnitrats für Schulen weniger geeignet.


 Zink-Nachweis durch Rinmans Grün
 
Zinknachweis durch Rinmans Grün
   
 Beim Glühen einer Zinkverbindung mit einer Cobaltnitrat-Lösung entsteht Rinmans Grün.


   
Physiologie 
Zink ist im menschlichen Körper als Spurenelement bei zahlreichen Aufgaben beteiligt. Es ist für mehr als 200 Enzyme von Bedeutung. Viele Stoffwechselreaktionen werden erst dadurch ermöglicht. Bei den Zink-Finger-Proteinen bildet ein Zn2+-Ion einen tetraedrischen Komplex mit vier Aminosäuren-Seitenketten. Diese Moleküle treten in Wechselwirkung mit der DNS und kontrollieren das Ablesen des genetischen Codes. [Lit 20]  Ohne Zink gäbe es also keine Zellteilung. Zink-Ionen schützen die Zellen vor freien Radikalen. Sie vermögen Schwermetall-Ionen von Cadmium, Blei und Quecksilber zu neutralisieren. Von großer Bedeutung ist auch die Wirkung von Zink im Stoffwechsel der Geschlechtshormone, der Schilddrüsenhormone oder der Wachstumshormone. Die höchste Zinkkonzentration findet sich in der Netzhaut. Die Bildung des Transport-Proteins für Vitamin A ist von einer guten Versorgung mit Zink abhängig. [Lit 16 
 
 
 Bioelemente im menschlichen Körper
Quellen: [Lit 16, 124, 125, 126] 
 
 
Bei Zinkmangel treten viele Symptome auf, beispielsweise Unfruchtbarkeit, Wachstumsstörungen, Gewichtsverlust, Geschmacksstörungen, Nachtblindheit oder eine erhöhte Neigung zu Infekten. Bei der altersbedingten Zuckerkrankheit tritt vermehrt ein Zinkmangel auf. Das Essen von zinkreichen Nahrungsmitteln wie Leber, Miesmuscheln, Linsen, Erbsen, Weizenvollkornbrot und Weizenkleie, Haferflocken, Käse, Eier, sowie Rind- und Kalbfleisch beugt einem Zinkmangel vor. [Lit 17]
  
Vorkommen 
Häufigkeit   relativ häufig

Zink kommt in der Erdhülle etwas häufiger wie Kupfer vor. Zink gediegen ist ein anerkanntes Mineral, das aber in der Natur sehr selten ist. Metallisches Zink findet man auch in Mineralen mit Messing-Legierungen, ein Beispiel dafür ist der Danbait (CuZn2). Die beiden wichtigsten Zinkerze stellen der Sphalerit (Zinkblende) und der Smithsonit (Zinkspat) dar, beide sind weltweit sehr häufig anzutreffen. Zinkerze wie Hemimorphit, Willemit oder Zinkit sind etwas weniger stark verbreitet, sie werden aber ebenfalls abgebaut. Darüber hinaus existieren weitere Zinkminerale wie Adamin oder Aurichalcit; diese Zinkminerale besitzen aufgrund ihrer Seltenheit nur eine geringe Bedeutung als Zinkerz.


Sphalerit (Zinkblende) aus Elmwood im US-Bundesstaat Tennessee
 
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 Der Sphalerit wird bei den Bergleuten auch Zinkblende genannt, er ist aus Zinksulfid aufgebaut.


China produzierte im Jahr 2021 mit 4,2 Millionen Tonnen im weltweiten Vergleich am meisten Zink, es folgen Peru mit 1,6 Millionen Tonnen und Australien mit 1,3 Millionen Tonnen. [Lit 110Eine der größten Zinkerz- und Bleierz-Minen der Welt ist die Red Dog Mine in Alaska. Dort werden pro Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Zink produziert. In Deutschland wurden die Zinkerze früher in geringen Mengen im Sauerland, im Harz und im Bergischen Land gefördert. Zink kann auch durch Recycling-Prozesse sehr gut wiederverwendet werden.  


 Smithsonit (Zinkspat) aus Tsumeb in Namibia
 
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 Der Smithsonit wird auch Zinkspat genannt, er ist aus Zinkcarbonat aufgebaut.
 
 
Geschichte 
Die alten Ägypter verwendeten ein weißes Pulver mit der Bezeichnung „phrygische“ Asche als Augenheilmittel. Dieses Mittel bestand aus unreinem Zinkoxid, das aus Zinkerzen wie Smithsonit durch Glühen oder direkt aus dem Zinkit gewonnen werden konnte. Im Altertum war Messing den Griechen und den Römern bekannt. Cicero berichtet, dass in Rom Betrüger Messing als Gold verkauften. Der Schlüssel zur Herstellung war Galmei, eine Mischung aus verschiedenen Zinkerzen wie Smithsonit, Hemimorphit, Willemit oder Hydrozinkit.


Galmeiverfahren zur Messingherstellung

Galmeiverfahren
 

In den Schmelztiegel wird Zinkcarbonat mit wenig Holzkohlepulver gegeben und mit einem Kupferblech abgedeckt.
Beim Erhitzen des geschlossenen Tiegels bildet sich unten auf dem Blech eine Schicht aus goldenem Messing.



Beim Galmeiverfahren zur Messingherstellung wird das Galmei-Erz zuerst gemahlen, mit Holzkohlepulver vermischt, mit Kupferblech abgedeckt und dann im geschlossenen Schmelztiegel auf 1100 °C erhitzt. Dabei reagiert das Zinkcarbonat aus dem Galmei-Erz bei hohen Temperaturen zu Zinkoxid und Kohlenstoffdioxid (I). Zwischen 1100 °C und 1300 °C bildet sich auch Kohlenstoffmonooxid (II). Das Zinkoxid wird durch Kohlenstoffmonooxid in reduzierender Umgebung zu Zink reduziert, wobei gleichzeitig wieder Kohlenstoffdioxid entsteht (III):

(I)    ZnCO3 reagiert zu  ZnO  +  CO2   
(II)   CO +  C im Gleichgewicht zu   2 CO
(III)  ZnO  +  CO reagiert zu  Zn  +  CO2

Die entstehenden Zinkdämpfe verbinden sich direkt mit dem Kupfer im Tiegel zum Messing. Beim Galmeiverfahren sah man das Zink als Metall nie, daher verstand man die exakten Vorgänge lange Zeit nicht, man hielt Galmei für eine farbgebende Komponente. Die Herstellung von Zink war im Altertum noch nicht möglich. [Lit. 130 und 132]  Aus dem Namen Galmei ging der spätere Name für das Zink hervor, da das Galmei-Erz häufig Zinken und zackige Formen zeigte. Der Name für Messing leitet sich wahrscheinlich nach dem Land der Mossynoiken („Holzturm-Bewohner“) ab, aus dem nach Aristoteles das Messing importiert wurde.

Die erste Gewinnung von mehr oder weniger reinem Zink gelang den Indern schon im 13. Jahrhundert. Sie verwendeten Holzkohle und Calamin, das eine historische Bezeichnung für eine Mischung aus verschiedenen Zinkerzen ist. Es gelang ihnen, die im Schmelztiegel entstehenden Zinkdämpfe abzuleiten und in einem darunter stehenden, luftgekühlten Kondensationsgefäß zu metallischem Zink zu kondensieren. Eine Schwierigkeit bei der Zinkproduktion besteht darin, dass das entstehende Zink bei der notwendigen Verhüttungstemperatur sofort verdampft. Die Zinkdämpfe oxidieren an der Luft zu Zinkoxid. Daher muss der Prozess unter Luftabschluss vor sich gehen. [Lit 144] Die Inder waren es auch, die im 17. Jahrhundert erstmals reine Messing-Legierungen herstellen konnten.


Schmelzofen und Blasebälge

 Schmelzofen
 
Die Abbildungen aus Agricolas Buch zum Hüttenwesen aus dem Jahr 1557 zeigen einen Schmelzofen (links)
und die mit Wasserkraft betriebenen Blasebälge zur Erhöhung der Temperatur (rechts).


Der Abbau von Galmei in Europa lässt sich bis in das Mittelalter zurückverfolgen. Im niederländischen Maastal gab es Galmei-Lagerstätten. Mit dem importierten Kupfer konnte man Messing herstellen. Auch in den Zinkminen bei Kelmis (heute belgische Provinz Lüttich) gab es eine Galmei-Lagerstätte. Messing wurde im Mittelalter in Flandern, im Herzogtum Brabant oder in Aachen produziert. Später wurde Frankreich zum Zentrum der industriellen Messingherstellung. Zum Schmelzen konnte man einen Schmelzofen verwenden, in dem die Tiegel standen. Die notwendige Hitze erreichte man mit einem System aus Blasebälgen, die mit Wasserkraft betrieben wurden. Erasmus Ebener war wohl der erste in Europa, der am Anfang des 16. Jahrhunderts kleine Mengen des metallischen Zinks aus Galmei herstellte. Er zeigte auf, dass man damit Kupfer zu Messing legieren konnte. [Lit. 12, 129, 130]  Bis ins frühe 18. Jahrhundert war es aber in Europa nicht möglich, Zink im industriellen Maßstab zu produzieren.

Paracelsus (1493–1541) verwendete den Begriff „Zincken“ und beschrieb damit ein Metall, das man zwar schmelzen, aber nicht hämmern konnte. Seiner Meinung nach verbanden sich darin metallische und nichtmetallische Eigenschaften, er vermutete eine Art „Bastart vom Kupfer“. Andreas Libavius (1555–1616) war im Besitz eines Stücks mit der Bezeichnung „Calaaem“ aus Indien und sah darin eine Mischung aus Arsen, Quecksilber und Silber. Seit dem 15. Jahrhundert gab es in Europa das Malabar-Zinn aus Indien, das in Wirklichkeit kein Zinn war, sondern Zink. Agricola (1494–1555) erwähnte diese Form unter dem Namen „Conterfei“, weil er damit Messing herstellen konnte, das dem niederkarätigen Gold ähnelte. Viele Jahre lang herrschte Unsicherheit über das rätselhafte Metall.


Champions Retortenofen zur Zinkherstellung
Retortenofen nach Champion

Im Ofen wurde das entstehende Zink durch eiserne Rohrleitungen am Boden abgeleitet
und in einem darunter stehenden Behälter gesammelt. [nach Mosselmann 1825, Lit 145]



Die Voraussetzung für die industrielle Zinkproduktion in Europa bildeten die Forschungen des deutschen Arztes und Chemiker Johann Friedrich Henckel (1678–1744), sowie die Entwicklung des trockenen Verfahrens zur Zinkgewinnung durch den deutschen Chemiker Andreas Sigismund Marggraf (1709–1782) im Jahr 1746. Marggraf erhitzte gebrannten Galmei mit Kohle, wobei gasförmiges Zink entstand, das in Vorlagen aus feuerfestem Schamottstein zum festen Metall kondensierte. Marggraf war nicht der einzige, der ein solches Verfahren anwandte. In England waren es zuvor Isaac Lawson (1730) und William Champion (Patent 1738), in Schweden Anton von Swab (Patent 1742). In Champions Retortenofen wurde das entstehende Zink durch eiserne und wassergekühlte Rohrleitungen am Boden abgeleitet und in einem darunter stehenden Behälter gesammelt. Genaugenommen wurde das Knowhow für das Verfahren aus China importiert, wo es schon seit dem 17. Jahrhundert etabliert war. [Lit 144, 145]

Ab 1805 stand ein Verfahren zum Walzen von Zink zur Verfügung. Das Metall stellte bald eine kostengünstige Alternative zum teuren Kupfer für Dachdeckungen und Dachrinnen dar. Die erste bekannte Dachdeckung mit Zink erfolgte 1811 auf der Kirche Saint Barthélémey in Lüttich. [Lit. 134]

Das Verfahren der Feuerverzinkung, dem Beschichten von Eisen mit flüssigem Zink zum Schutz vor Korrosion, wurde durch den französischen Chemiker Paul-Jacques Malouin (1701–1778) im Jahr 1742 entdeckt. Die industrielle Umsetzung scheiterte jedoch, da es zu dieser Zeit noch kein Verfahren gab, um die Oberfläche des Eisens zu reinigen. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis der französische Ingenieur Stanislas Sorel (1803–1871) im Jahr 1837 ein geeignetes Verfahren zum Verzinken von Eisen und Stahl entwickelte. [Lit. 131]  Er behandelte das Eisen zum Entfernen der Verunreinigungen mit verdünnter Salzsäure, der Vorgang wird als „Beizen“ bezeichnet. Die Verunreinigungen auf dem Eisen können aus Rost und Zunder bestehen. Mit „Zunder“ ist der Abbrand gemeint, der bei der Metallverarbeitung auf der Metalloberfläche durch die Reaktion mit Sauerstoff entsteht. Zum Erhitzen des Zinkbades wurde früher ein Feuer benutzt, auf das Luft geblasen wurde. Daher stammt der Begriff „Feuer“verzinkung. Vor dem Beizen wird das Eisenstück noch entfettet, nach dem Beizen wird es gespült und danach erfolgt ein Bad in einem Flussmittel, das üblicherweise aus einem Gemisch aus Zink- und Ammoniumchlorid besteht. Das Flussmittel erhöht die Benetzungsfähigkeit beim Feuerverzinken. [Lit. 133]  Mit dem Aufkommen der Stahlindustrie im 19. Jahrhundert nahm auch die Bedeutung des Metalls Zink enorm zu.


 Feuerverzinkung


 
 Bei der Feuerverzinkung werden die Materialien in geschmolzenes Zink getaucht.


Neben seiner Verwendung als metallischer Rohstoff wurde Zink in Krisenzeiten zur Herstellung von Münzen eingesetzt. Das Deutsche Reich prägte ab 1917 Münzen zu einem, zwei, fünf und zehn Pfennig. Während dem Zweiten Weltkrieg ab 1940 wurden die messinghaltigen Fünf- und Zehnpfennigstücke zur Herstellung von Munition eingeschmolzen; als Ersatz prägte man erneut Pfennigmünzen aus Zink. Zinkmünzen gab es zu dieser Zeit aber auch bei anderen europäischen Ländern wie Belgien oder Dänemark. Die Münzen waren nicht sehr stabil, sie griffen sich rasch ab, sie färbten sich dunkel und mit Säuren zersetzten sie sich.


 Zinkmünze aus dem Jahr 1920
  
 Diese offizielle Münze des Deutschen Reichs ist noch gut erhalten.

  
Herstellung     

Das Zinkerz wird zunächst fein gemahlen und dann durch Flotation angereichert. Die Zinksulfide werden geröstet (a), die Zinkcarbonate durch Brennen in Zinkoxid verwandelt (b). Das als Nebenprodukt anfallende Schwefeldioxid dient zur Herstellung von Schwefelsäure.

(a)  2 ZnS  +  3 O2 reagiert zu  2 ZnO  +  2 SO2   
(b)  ZnCO3 reagiert zu   ZnO  +  CO2   

Das trockene Verfahren ist die alte Methode. Das Zinkoxid wird mit Kohlepulver vermischt und im Gebläseschachtofen erhitzt. Die Reduktion erfolgt mit Kohlenstoffmonooxid unter Bildung von Zink und Kohlenstoffdioxid (I). Zwischen 1100 °C und 1300 °C bildet sich nach dem Boudouard-Gleichgewicht aus dem entstehenden Kohlenstoffdioxid mit dem vorhandenen Kohlenstoff erneut Kohlenstoffmonooxid (I):

(I)  ZnO  +  CO reagiert zu   Zn  +  CO2

(II) CO +  C im Gleichgewicht zu   2 CO

Dabei bildet sich gasförmiges Zink, das mit den Röstgasen mitgeführt und außerhalb des Reaktionsofens in luft- oder wassergekühlten Vorlagen abgekühlt wird.

Heute erfolgt der Hauptanteil der Zinkproduktion nach dem nassen Verfahren. Das Zinkoxid aus der Erzaufbereitung wird zuerst mit Schwefelsäure zu Zinksulfat umgewandelt. Eine wässrige Lösung dieses Zinksalzes wird bei etwa 3,5 Volt elektrolysiert, wobei sich sehr reines Zink an der Aluminium-Kathode abscheidet und Sauerstoff an der Anode entweicht. Die Gesamtreaktion für diese Elektrolyse stellt sich so dar:


2 ZnSO4  +  2 H2reagiert zu  2 Zn  +  2 H2SO4  +  O2   

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der hohen Reinheit des Endprodukts, die etwa 99,99 % beträgt. Allerdings werden etwa 3500 Kilowattstunden elektrische Energie benötigt, um eine Tonne Zink herzustellen. Ein erheblicher Anteil des Zinks wird heute durch Recycling aus Altmetallschrott gewonnen. 



 Elektrolytisch hergestelltes Zink

Zink elektrolytisch hergestellt
 
So sieht das Zink aus, das sich an der Aluminium-Kathode abscheidet.

  
Verwendung 
Der größte Anteil des produzierten Zinks dient als Korrosionsschutz zum Verzinken von Eisen-Blech für Dachrinnen, Eimer, Drähten, Trägern und Rohren. Es existieren mehrere Verfahren: Bei der Feuerverzinkung werden die Stücke in geschmolzenes Zink getaucht. Dabei entstehen bis zu 0,1 Millimeter starke Zinküberzüge. Beim galvanischen Verzinken benutzt man unter Verwendung einer Zink-Anode Bäder Zinksalz-Lösungen (25% Zinksulfat und 2% Zinkchlorid). Kleinteile wie Schrauben verzinkt man durch Sherardisieren, wobei die Schrauben in einer drehbaren Trommel mit einer Mischung aus Zinkpulver und Quarzsand für zwei bis zehn Stunden gedreht werden. Dabei schlägt sich das Zink in einer dünnen Schicht auf der Oberfläche nieder. Beim Metallspritzverfahren wird das Zink in Spritzpistolen geschmolzen, durch Druckgase zerstäubt und auf die zu verzinkenden Oberfläche gesprüht.


Alte Teekanne aus Messing
 
Kanne aus Messing
 
Messing ist eine Kupfer-Zink-Legierung.


Mischt man geschmolzenes Zink und Kupfer, erhält man Messing. Diese Legierung wird in der Schmuckindustrie und im Sanitärbereich in großem Umfang verwendet. Blechblasinstrumente wie Trompeten, Posaunen, Hörner oder Tuben sind aus dünnem Messingblech hergestellt. Am häufigsten wird eine Messinglegierung mit 37 % Zink und 63 % Kupfer eingesetzt. Messing kann bis zu 3 % Blei enthalten. Je höher der Zinkanteil ist, umso heller erscheint das Messing. Tombak ist eine Messingsorte mit mehr als 67 % Kupfer. Die Geschossmantel der Gewehr- und Pistolenpatronen bestehen aus Tombak.

Während man früher Bleche aus reinem Zink zur Dachdeckung einsetzte, wird das Zink heute für diesen Einsatzbereich mit Titan legiert. Ein solches Titanzinkblech hält zum Beispiel in einer Regenrinne bis zu 100 Jahre. Das Material wird zunehmend auch von Architekten als Designerwerkstoff an Fassaden oder auf Dächern verendet. Bei der Gold- und Silberherstellung setzt man Zink bei der Cyanidlaugerei zum Ausfällen der Edelmetalle ein. Zink dient zur Herstellung von Trockenbatterien, so auch in der Kohle-Zink-Zelle (Leclanché-Element) oder in der Zink-Luft-Knopfzelle, die für Hörgeräte eingesetzt wird. Während Zinkstaub als Pigment zum Rostschutz in Farben verwendet wird, ist Zinkoxid ein wichtiges Weißpigment. Dieses wird zum Beispiel auch in Wundsalben oder in Sonnenschutzcremes eingesetzt.


Zinkdruckguss
 
Zinkdruckguss
 
Gehäuse aus hochwertigem Zinkdruckguss für eine Modelleisenbahn-Lokomotive der Firma Märklin.


Beim Zinkdruckguss werden Zink-Legierungen wie Zamak unter Druck in Gussform gedrückt. Zamak besteht überwiegend aus Zink und enthält Beimengungen von bis zu 4 % Aluminium, 0,035 bis 0,06 % Magnesium und 1 bis 3 % Kupfer. Das Verfahren erzeugt sehr formgenaue Gusserzeugnisse. Es eignet sich daher zur Herstellung von elektronischen Bauteilen und Gehäusen. Auch Reißverschlusskrallen, Türgriffe, Modelleisenbahnen und Modellautos bestehen aus Zinkdruckguss.
 
Zinkverbindungen
 
 Zinkbromid  zinkchlorid  Zinkiodid   Zinkoxid


Rinmans Grün Rinmansgrün
Zinkweiß Zinkweiß


 
 
Zinkminerale



Adamin


Aurichalcit


Austinit


Clarait
Zinkit

Franklinit







Hemimorphit


Hydrozinkit
Köttigit

Köttigit
Ktenasit

Ktenasit
Zinkit

Legrandit







Namuwit


Phosphophyllit
Zinkit

Renierit


Rosasit


Schulenbergit







Serpierit


Smithsonit


Sphalerit


Willemit


Wurtzit







Zink gediegen


Zinkaluminit
Zinkit

Zinkit


Zinkolivenit
Znucalit

Znucalit


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