Zinkoxid
ZnO
Eigenschaften
Das weiße, lockere
Pulver sublimiert bei etwa 1800 °C, unter Druck schmilzt es bei 1974 °C.
Beim Erhitzen färbt sich das Zinkoxid gelb, nach dem Abkühlen
nimmt es wieder die weiße Farbe an. Dieses Phänomen nennt man
Thermochromie. Bei der Herstellung von
Zinkoxid durch das Verbrennen von Zinkdampf
erhält man eine intensive, grüne Lumineszenz, die nach dem Erkalten
im Dunkeln eine kurze Nachleuchtwirkung besitzt. Die rote Farbe im Rotzinkerz
geht auf Spuren von Eisen- oder Mangan-Atomen zurück. Zinkoxid löst
sich nur in Spuren im Wasser, von Säuren und Alkalien wird es aber
zersetzt. Beim Schweißen von Zinkblechen bildet sich Zinkoxidrauch,
der die Atemwege reizt und Fieber verursacht. Eine erhöhte Konzentration
von diesem Rauch kann auch in Gießereien auftreten.
Thermochromie beim Erhitzen
von Zinkoxid
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Herstellung
Beim starken Erhitzen
von Zink in einem Tiegel erhielten
die Alchemisten eine weiße Wolle. Diese sogenannte „Lana philosophica“
entsteht am Rand des Tiegels, wenn man darin herumstochert und das Zink
verbrennt. Im Labor kann man Zinkoxid durch eine Fällung aus Zinksalzlösungen
herstellen. Das dabei entstehende Zinkcarbonat oder Zinkhydroxid lässt
sich durch Glühen in Zinkoxid überführen. Bei der industriellen
Darstellung nach dem amerikanischen Verfahren werden die Zinkerze geröstet,
mit Kohle zu Zink reduziert und direkt
danach erneut oxidiert. So erhält man ein relativ unreines Zinkoxid.
Beim französischen Verfahren wird reiner Zinkdampf mit Luft verbrannt.
Hierbei entsteht das als Malerpigment bekannte Zinkweiß:
2 Zn + O2
2 ZnO
Wenn kein reines Zink
verwendet wird, dann ist das Zinkweiß mit giftigen Bleiverbindungen
verunreinigt. Im Handel befinden sich „bleifreie“ Sorten, die zu bevorzugen
sind, wenn man es als Pigment verwenden
möchte.
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Verwendung
Im Gegensatz zum giftigen
Bleiweiß ist das Zinkweiß als Malerpigment
lange nicht so giftig, allerdings ist seine wassergefährdende Wirkung
zu beachten. Es ist sehr lichtbeständig und zersetzt sich nicht mit
Schwefelwasserstoff. In Lacken absorbiert es das
UV-Licht, daher verhindert es den Alterungsprozess in Lackanstrichen erheblich.
Als Weißpigment ist es heute weitgehend vom noch besser deckenden
Titanweiß verdrängt. In
der Gummiindustrie dient es als Aktivator für Vulkanisationen, zum Beispiel beim Kautschuk. Als Zusatz bei der Glasherstellung
erhöht es die chemische Stabilität. Es dient zur Herstellung
von Zinkseifen. Diese verwendet man beispielsweise zum Trocknen von Farben
und Lacken oder zur Stabiliserung von PVC. In medizinischen Zinksalben
oder in Pflastern wird das Zinkoxid wegen seiner austrocknenden und antiseptischen
Wirkung eingesetzt.
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