engl. Aurichalcite
Aurichalcit mit Azurit, Kamariza Mine, Laurion
Aurichalcit mit Rosasit, Chah Kuh, Isfahan, Iran
Aurichalcit, Reynert Mine, Arizona, USA
Aurichalcit, Ojuela Mine, Mexiko
Aurichalcit, Telfer Weißen, Südtirol
Eigenschaften
Aurichalcit ist ein Kupfer-Zink-Mineral, das fast immer in einem hellblauen Türkis auftritt. Mit einer Mohshärte von 1,5 bis 2 ist es viel weicher als die meisten anderen Kupferminerale. Mit dem
Rosasit bilden sich fließende Übergänge eines Mischminerals. Eine Unterscheidung ist dann kaum möglich. Der Rosasit ist deutlich härter und hat keinen blättrigen Bruch. Aurichalcit wird durch verdünnte Säuren unter Aufbrausen schnell aufgelöst. Mit Ammoniaklösung entsteht ein blauer Komplex. Vor dem Lötrohr schmilzt das Mineral, beim Erhitzen im Reagenzglas gibt es sein Kristallwasser ab. Ein
Serpierit löst sich zwar auch in Salzsäure, allerdings tritt kein Brausen auf.
Weitere Bezeichnungen
Aurichalcit ist der offizielle Mineralname. Das Mineral ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt: Messingblüte, Kupferzinkblüte oder Risseit sind Beispiele dafür.
Kristallformen
Aurichalcit kristallisiert nach dem monoklinen System. Gut ausgebildete Kristalle kommen kaum vor. Meist findet man blättrige, nadelige oder büschelige Aggregate, die auch radialstrahlig angeordnet sein können. Das Mineral überzieht gerne auch andere Minerale mit rasenartigen Krusten. Typische Belgeitminerale sind zum Beispiel Azurit, Calcit, Hemimorphit, Malachit, Rosasit, Serpierit oder Smithsonit.
Geschichte
Im Jahr 1839 publizierte der Chemiker Theodor Boettger in den
Annalen der Physik und Chemie eine chemische Analyse des Minerals. Er benannte es nach dem griechischen Wort
oreichalkos („Bergerz“). Früher wurde dieser Begriff für die Kupfer-Zink-Legierung Messing verwendet. Boettger nahm damit Bezug auf die Elemente Kupfer und Zink, die in Ionenform im Mineral enthalten sind. Als Typlokalität gilt die Loktevskoye Mine im sibirischen Altaigebirge. Boettger analysierte Material von diesem Fundort.
Vorkommen
Aurichalcit bildet sich sekundär als typisches Erz in Zink-Kupfer-Lagerstätten. In Deutschland wurde das Mineral zum Beispiel in der
Grube Friedrichssegen bei Bad Ems, bei
Ramsbeck im Hochsauerland oder bei
Oberschulenberg im Oberharz gefunden. In Österreich gibt es Vorkommen im Bergbaugerevier
Obernberg oder bei
Schwaz im Bundesland Tirol. Eine Fundstelle in Südtirol ist der Telfer Weißen im Eisacktal. Weitere bei Sammlern bekannte Fundstellen sind die Minen im griechischen
Laurion, die namibische
Tsumeb Mine oder die mexikanische
Ojuela Mine. Aus Chah Kuh in der iranischen Provinz Isfahan stammen sehr schöne Aggregate von nadeligem Aurichalcit mit kugeligem Rosasit.
Auch die Reynert Mine der Pinal Company im US-Bundesstaat Arizona liefert ausgezeichnete Stufen.
Verwendung
Das Mineral dient zusammen mit anderen Kupfererzen zur Gewinnung von Kupfer. Es wird aufgrund seiner leuchtenden Farbe und der bizarren Formen gerne von Mineraliensammlern gesammelt.