Cobaltpigmente | ||
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Geschichte | Gewinnung | Toxikologie | Portraits |
Geschichte und Verwendung | ||||||||||||||||||||||||||||
Bereits im Jahr 1500
vor Christus verwendeten die Ägypter Cobaltsalze zum Färben
von Glas. Während der Tang-Dynastie von 618 bis 906 nach Christus
lässt sich Cobaltblau als Pigment zum Färben von Tonwaren
nachweisen. Davor war es wahrscheinlich schon in Persien bekannt.
Um 1777 entdeckten der schwedische Chemiker Johan Gottlieb Gahn in Falun und der deutsche Chemiker Carl Friedrich Wenzel in Freiberg das Pigment wieder. Der französische Chemiker Louis Jacques Thénard entwickelte 1802 ein industrielles Herstellungsverfahren. Die Maler des Impressionismus wie Claude Monet verwendeten die feinen Farb-Abstufungen des Cobaltblaus und des Cobaltvioletts gerne zur Darstellung von Bereichen, in denen das Licht einen Schatten wirft. Mit der Entwicklung neuer, leuchtkräftiger Cobaltpigmente wie Cobaltblau türkis hell am Ende des 20. Jahrhundert ergaben sich völlig neue Möglichkeiten.
Alle Cobaltpigmente finden zur Herstellung
von Malfarben Verwendung. Cobaltblau eignet sich besonders zum Malen von
Lufttönen, es tritt anderen Blautönen gegenüber perspektivisch zurück.
Heute wird Cobaltblau auch für den Druck von Banknoten verwendet: Man
kann Fälschungen durch spektroskopische Verfahren leicht identifizieren.
Zur Färbung von Keramik ist es ebenfalls weit verbreitet.
Cobaltviolett dunkel
ist chemisch gesehen ein anderes Pigment als Cobaltviolett hell. Es
handelt sich hierbei um ein Cobaltphosphat mit der chemischen
Zusammensetzung Co3(PO4)2.
Cobaltviolett dunkel liefert ein eher dunkles, aber sehr brillantes
Violett. Die Farbstärke und die Deckkraft sind etwas besser als
beim Cobaltviolett hell.
Cobaltgrün
entsteht durch das Einbauen von Cobalt, Nickel und Zink in die
Spinell-Struktur auf der Basis eines Titanats. Die Zusammensetzung kann
in etwa so angegeben werden: (Co,Ni,Zn)TiO4. Cobaltgrün ist ein krebserzeugender Stoff, das Pigment wird heute daher kaum noch eingesetzt.
Beim Cobalt-Grünblauoxid
oder Cobaltchromitgrün ist das Aluminium in der Spinell-Struktur
des Cobaltblaus durch Chrom ersetzt. Dadurch erhält man ein dunkles
Türkis. Die chemische Formel lautet CoCr2O4.
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Gewinnung |
Thénard
stellte Cobaltblau durch das Erhitzen von Aluminiumhydroxid mit
Cobaltphosphat her. Heute wird es industriell durch Glühen von Alaun
mit Cobalt(II)-sulfat produziert. Nach vom Autor 1996 für
Demonstrationszwecke entwickelten Experimenten kann man Cobaltpigmente
durch Erhitzen eines gut durchmischten, pulverisierten Gemisches aus
einem Cobaltsalz und dem Reaktionspartner in einem Porzellanschiffchen
herstellen. Erhitzt wird mit der rauschenden Brennerflamme mehrere
Minuten lang. Angegeben sind die Verhältnisse in Volumenteilen. Da
mit krebserzeugenden Ausgangsstoffen gearbeitet wird, sind diese
Versuche für allgemeinbildende Schulen nicht geeignet: Cobaltblau: 5 Spatel Aluminium(III)-chlorid + 1 Spatel Cobalt(II)-chlorid Cobaltviolett: 5 Spatel Alaun + 1 Spatel Cobalt(II)-chlorid Cobaltgrün: 5 Spatel Zinkoxid + 1 Spatel Cobalt(II)-oxid |