Gallium ist ein weißes, leicht bläulich glänzendes, sehr weiches Metall, das bereits in der Handwärme schmilzt. Auch wenn die Temperatur danach abgekühlt wird, bleibt das Metall noch lange Zeit unter seinem Schmelzpunkt flüssig. Galliumsalze erzeugen eine blauviolette Flammenfarbe.
Verflüssigtes Gallium auf einer Hand
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Gallium schmilzt auf einer (zum Schutz eingefetteten) Hand. |
Gallium ist ein relativ unedles Metall, das sich unter Wasserstoffentwicklung in heißer Salzsäure und langsam auch in heißem Wasser löst. Mit Salzsäure entsteht Gallium(I,III)-chlorid GaCl2. Zur Darstellung von reinem Gallium(III)-chlorid GaCl3 muss man Gallium unter Ausschluss von Feuchtigkeit im Chlorwasserstoffstrom erhitzen. In kaltem Wasser und mit konzentrierter Salpetersäure erfolgt aufgrund einer Passivierung keine Reaktion. An der Luft ist Gallium beständig. Es verbrennt erst in reinem Sauerstoff unter hohem Druck. Mit den Halogenen wie Iod, Brom oder Chlor reagiert es bereits bei Zimmertemperatur und bildet die entsprechenden Halogenide. Gallium(III)-iodid GaI3 ist zum Beispiel ein hellgelbes Salz, das an der Luft raucht und stark hygroskopisch ist. Die Galliumverbindungen zeigen große Ähnlichkeiten mit den Aluminiumverbindungen. Mit Aluminium bilden sich Legierungen mit sehr niedrigem Schmelzpunkt, die bei geringem Aluminiumgehalt auch heftig mit Wasser reagieren.
Zum Züchten der orthorhombischen Galliumkristalle benötigt man etwa 250 Gramm reines Gallium und gibt dieses in eine Aluminiumschüssel. Die Schüssel wird mit kochendem Wasser gefüllt. Nachdem sich das Gallium verflüssigt hat, kühlt man das heiße Wasser durch Zugabe von kaltem Wasser langsam in einem Abwaschbecken ab. Nach einer Weile bilden sich kleine Kristalle in der Schmelze, die man mit einer Titanpinzette vorsichtig herausnehmen kann. Tritt die Kristallisation nicht von alleine ein, kann man mit kleinen Impfkristallen nachhelfen. Je reiner das Galium ist und je langsamer abgekühlt wird, umso besser ist die Qualität der gezüchteten Kristalle (Titelbild). Für eine schnellere Kristallzüchtung kann man auch durch Erwärmen verflüssigtes Gallium in einer Porzellanschale abkühlen lassen. Auf diese Weise erhält man etwas einfacher aufgebaute Kristalle (Bild unten). Wichtig ist, dass das Kristall zum richtigen Zeitpunkt entnommen wird.
Galliumkristalle züchten
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Aus flüssigem Gallium kristallisieren beim Abkühlen Kristalle aus, die man mit einer Titanpinzette entnehmen kann. |
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