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Erzberg
Der bekannte steirische
Erzberg liegt bei der Stadt Eisenerz im Bezirk Leoben. Die mächtigen Abraumhalden aus dem Tagebau sind nicht zu übersehen. Der Abbau ist heute noch aktiv, es ist die größte Eisenerzmine in Mitteleuropa und das größte
Siderit-Vorkommen der Welt. Berühmt vom steirischen Erzberg ist auch der versinterte
Aragonit, der sogenannte „Vogelnester“ bildet. Darin liegen Aragonit-Höhlenperlen wie Vogeleier. Der Aragonit kommt dort auch als „Eisenblüte“ vor. So wird das lockige, korallenartige Wachstum beim Aragonit bezeichnet. Sinterbildungen mit Aragonit zeigen im Querschnitt unter dem UV-Licht, dass die Lagen auch
Calcit enthalten können. Wechseln die hellen Aragonit-Lagen mit braunen Eisenerz-Lagen ab, dann wird ein solches Aggregat als „Erzbergit“ bezeichnet. Eine absolute Rarität ist es, wenn klare Aragonitkristalle aus dem Pinakoid und verschiedenen Prismen gebildet werden, dann sieht der Aragonit fast aus wie
Baryt, der tafelige Kristalle bildet. Der Erzberg gilt als Typlokalität für den
Ankerit. Nach neueren Analysen werden heute einige Ankerite aus alten Sammlungen als eisenhaltige
Dolomitvarietät angesehen. Grüne
Klinochlorkristalle können mit haarigem
Turmalin besetzt sein. Auch
Quarz in der Varietät Bergkristall, der mit Eisenerzen wie
Pyrit überzuckert ist, oder auch
Arsenopyrit,
Cinnabarit,
Markasit,
Rutil und
Tetraedrit werden neben vielen weiteren Mineralen gefunden.
Tanzenberg
Beim Bau des Tanzenbergtunnels der S6 Schnellstraße von Leoben nach Wien bei Kapfenberg durch den
Tanzenberg kamen einige schöne Mineralienstufen und Micromounts ans Tageslicht:
Dachiardit-Na und
Mordenit sind sehr seltene Zeolithe. Während der Dachiardit vom Tanzenberg garbenartige Kristallbüschel ausbildet, ist der Mordenit an den kugeligen Büscheln zu erkennen. Manche Stufen sind mit golden glänzenden Kristallrasen überzogen. Dabei handelt es sich je nach Kristallform um
Pyrit oder um
Markasit. Der
Analcim sucht die Gesellschaft des
Calcits.
Weitere Fundstellen in der Steiermark
Bad Gleichenberg liegt in der Südoststeiermark, fast an der Grenze zu Slowenien. Die vorhandenen Thermalwasserquellen ermöglichten der Gemeinde den Aufstieg zu einem Kurort. Der
Kolbeckit vom Schlarbaumsteinbruch aus der Gleichenberger Klause ist wohl jedem Sammler bekannt. Das seltene Scandiummineral bildet weiße oder apfelgrüne Kugelaggregate. Ebenfalls in der Südoststeiermark bei Wilhelmsdorf befindet sich der Basalt-Nephelinit-Steinbruch am
Stradnerkogel. In den Hohlräumen sitzen die typischen Minerale, die im Basalt vorkommen, zum Beispiel
Phillipsit oder
Thomsonit, der manchmal in kleinen Kugeln auf nadeligem
Apatit sitzt.
Calcit tritt in schönen Skalenoedern auf. Der weiße, kugelig-nierige Nordstrandit ist aus kristallisiertem Aluminiumhydroxid aufgebaut. Spezialitäten sind der kugelige Motukoreait und der seltene Trattnerit, der im Steinbruch in seiner Typlokalität vorkommt.
Der
Kaswassergraben oberhalb eines Baches bei Großreifling im Bezirk Liezen birgt
Magnesit in einmalig gut ausgebildeten Kristallen. Der Pinolith-Magnesit vom
Magnetitbergbau Sunk kommt aus dem Bezirk Murtal, der Steinbruch liegt bei der kleinen Gemeinde Hohentauern. Das Gestein aus Dolomit, Graphit und Magnesit wird dort in großem Umfang abgebaut. Ein paar Kilometer nördlich von
Bad Aussee befindet sich das Salzbergwerk Altaussee. Dort wird nicht nur gewöhnliches
Steinsalz oder
Gips gefördert, sondern es bringt vielleicht den schönsten
Polyhalit der Welt ans Tageslicht. Schöner
Strontianit kommt aus der Magnesit-Talk-Lagerstätte
Oberdorf-Niederdorf bei Sankt-Katharein an der Laming. Speziell ist auch der
Pyrit, der im
Talk eingebettet ist. Im
Lobmingbruch bei St. Stefan ob Leoben wird der seltene
Mcguinnessit gefunden, der dort meistens mit dem
Pentlandit vergesellschaftet ist. Aus dem Steinbruch stammt auch
Hydromagnesit in tafelig-monoklinen Kristallen.
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.