Erläuterungen zu den Mineralienportraits und Steckbriefen
 

Fotos

Die Fotos stammen von Stufen oder Micromounts, die sich – mit Ausnahme einiger Turmalinscheiben – fast alle in der Sammlung der Autors befinden. Die Stücke konnten aus hochkarätigen Sammlungen erworben werden. Die wichtigsten Quellen und Danksagungen sind unten aufgeführt. Auf die Angabe der Abmessungen wurde aus ästhetischen Gründen weitgehend verzichtet. Manche Kristalle sind sehr klein und konnten nur durch Fotostacking scharf dargestellt werden.


Mineralname


Angegeben wird der offizielle deutsche und der offizielle englische Name. Ist bei den Sammlern ein alter Name wie Bleiglanz oder Zinkblende noch gebräuchlich, wird dieser ebenfalls aufgeführt. Schlackenminerale werden in diesem Werk nicht als solche gekennzeichnet.

toxisch  Der Totenkopf soll signalisieren, dass vom Mineral ernsthafte Gesundheitsgefahren ausgehen. Beispiele sind Auripigment, Realgar, Krokoit oder Konichalcit. Das Symbol ist nicht offiziell, sondern eine Einschätzung des Autors als Hilfestellung für Sammler und Händler. Auf weitere Symbole – zum Beispiel nach GHS – wird verzichtet. Das Sammeln des Minerals in Wohnungen ist problematisch. Derartige Stufen gehören in eine geschlossene Dose und müssen unter Verschluss aufbewahrt werden. Sie dürfen nicht in die Hände von Kindern gelangen.

radioaktiv  Mit diesem Symbol sind radioaktive Minerale wie Pechblende oder Torbernit gekennzeichnet. Das Sammeln ist problematisch. Diese Minerale dürfen aufgrund ihrer Radioaktivität nicht in Wohnungen oder Arbeitsräumen aufbewahrt werden. Sie gehören in geschlossene Dosen, die in einem strahlungsdichten Behälter untergebracht sind.

Die Einteilung der Minerale erfolgt in bestimmten Zusammenfassungen: Eine Supergruppe umfasst mehrere Minerale oder Gruppen, die wiederum in Serien unterteilt sein können. Beispiel:

Apatit-Supergruppe
  > Apatit-Gruppe
     > Apatit-Serie
        > Chlor-Apatit
        > Fluor-Apatit
        > Hydroxyl-Apatit
     > Mimetesit
     > Pyromorphit
     > Vanadinit 
     > Weitere Minerale
  > Belovit-Gruppe
  > Britholith-Gruppe
  > Weitere Gruppen und Einzelminerale


Formel

Die chemische Formel richtet sich nach der Mineralienliste der International Mineralogical Association (IMA). Diese Liste ist abrufbar auf: http://cnmnc.units.it. Bei einfach aufgebauten Salzen wird die Ionengruppe in der Regel nicht durch eine Klammer gekennzeichnet.


Stoffgruppe

In diesem chemisch-didaktischen Werk werden die dominierenden Anionen-Gruppen als Stoffgruppe angegeben. Die Zuordnungen sind nicht identisch mit der Strunz- oder Dana-Systematik!


Farbe

Minerale kommen selten in ihrer reinen Form vor. Es werden daher die häufigsten auftretenden Farben der Minerale genannt. In vielen Fällen wurde die eigene Sammlung als Referenz benutzt. Bei manchen Mineralen hängt die Farbe auch von der Farbtemperatur des Lichts ab. So erscheint der Alexandrit bei 6500 Kelvin (Tageslicht) grünlich und bei 3400 Kelvin (Kunstlicht) rötlich.


Strich

Zur Ermittlung der Strichfarbe wird das Stück mit einer Ecke auf einer weißen, rauen Porzellantafel gerieben. Zurück bleibt ein farbiger, pulvriger Strich.


Glanz

Der Metallglanz ist der stärkste bei Mineralen auftretende Glanz. Er spiegelt sehr stark. Der Brechungsindex liegt bei mindestens 2,6 oder darüber. Der Diamantglanz entspricht dem strahlenden Glanz eines Diamanten. Der Fettglanz ähnelt dem Glanz eines Fettflecks auf Papier. Der Glasglanz ist identisch mit dem Glanz eines Fensterglases. Der Perlmutterglanz (auch Perlmuttglanz) zeigt irisierende Effekte, ähnlich wie Perlmutt oder Perlen. Der Seidenglanz entspricht dem Glanz von wogender Seide. Der Harzglanz entspricht dem Glanz von Harz. Matt sind die Minerale, die keinen Glanz zeigen. Ein Kristall kann auf der Bruchfläche matt sein, während es auf der Oberfläche glänzt. Die Bruchfläche nach der Spaltung (abgekürzt Sp.) kann auch einen anderen Glanz zeigen als die Oberfläche.


Transparenz

Die Transparenz zeigt die Fähigkeit eines Minerals, Licht durchzulassen. Manche Kristallstrukturen lassen das Licht weitgehend durch, sie sind durchsichtig oder transparent, während andere nur durchscheinend oder vollständig undurchsichtig sind, letztere sind opak. Die Lichtdurchlässigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: Die Kristallstruktur und die Wechselwirkung mit den einfallenden Photonen spielen dabei die entscheidende Rolle. Störungen im Kristallbau oder Fremdbeimengungen können ein an sich transparentes Kristall trüben oder undurchsichtig machen.


Härte

Die Mohshärte wurde von Friedrich Mohs eingeführt. Bei der Härteprüfung werden Mineralien untereinander oder mit scharfkantigen Vergleichsgegenständen geritzt. Mohs reihte die Mineralien in einer Skala von 1 bis 10 ein, wobei dem Talk als weichstes Mineral den Wert 1 zugeordnet wurde, während der Diamant als härtestes Mineral die Härte 10 erhielt.


Dichte

Die Dichte errechnet sich aus dem Quotienten der Masse eines Körpers und seinem Volumen: Dichte = Masse ÷ Volumen. Zur Dichtebestimmung gibt es verschiedene Methoden. In vielen Fällen wird eine Bandbreite angegeben, da die Minerale fast immer in verunreinigter Form auftreten.


Spaltbarkeit

Kristalline, anorganische Stoffe sind aus einem Ionengitter aufgebaut. Werden die Ionengitter beim Zerbrechen an parallelen Ebenen regelmäßig gebrochen, entstehen entweder bei den Bruchstücken nochmals die gleiche Form des ursprünglichen Kristalls oder andere Formen, die im Kristallsystem enthalten sind. So zerbricht zum Beispiel ein Calcit immer zu Rhomboedern. Die Spaltbarkeit ist beim Calcit vollkommen. Wird die Spaltbarkeit mit gut angegeben, zeigen sich auf den Bruchflächen schon Unebenheiten. Die Spaltbarkeit deutlich bedeutet, dass das Mineral zwar ziemlich unebene Bruchflächen aufweist, aber regelmäßige Spaltflächen noch deutlich erkennbar sind. Sind die regelmäßigen Flächen nur mit Mühe zu erkennen, ist die Spaltbarkeit undeutlich.


Bruch

Beim Zerschlagen eines Minerals bilden sich immer Bruchflächen, auch auf der Oberfläche von Mineralen mit vollkommener Spaltbarkeit. Adjektive wie uneben, muschelig, glatt oder faserig bezeichnen das Aussehen der Bruchflächen. Bei Metallen in gediegener Form ist der Bruch aufgrund ihrer Verformbarkeit meist hakig. Bei besonders spröden Mineralen wird dies ebenfalls angegeben.


Kristallsystem und Kristallklasse

Die Minerale und ihre Kristalle lassen sich aufgrund ihrer Achsen und deren zueinander stehenden Winkeln in sieben verschiedene Kristallsysteme einteilen. In einem Kristallsystem bezieht sich die Symmetrie auf das gleiche Achsenkreuz. Die Kristallsysteme können in Kristallklassen oder Punktgruppen weiter unterteilt werden: Es existieren 32 verschiedene Möglichkeiten, die Symmetrie in Kristallen als Punktgruppe zu beschreiben. In einer Punktgruppe schneiden sich alle Symmetrieelemente in einem Punkt des Kristalls.


Beschreibung

Die Beschreibung der Minerale erfolgt anhand der vorliegenden Literatur und anhand der eigenen Sammlung, in der alle beschriebenen Minerale in zahlreichen Ausprägungsformen und Varietäten aus verschiedenen Fundorten vorhanden sind. Einige der physikalischen und chemischen Eigenschaften wurden im Labor durch den Autor ermittelt. Die Fundstellenangaben erfolgten zunächst durch den eigenen Fund oder nach den Angaben des Händlers oder Strahlers. Diese Angaben wurden danach im Austausch mit anderen Mineralienexperten überprüft. Eine 100%ige Sicherheit kann jedoch nicht bei jedem abgebildeten Mineral gewährleistet werden.


Literatur


In diesem didaktischen Werk sind die Quellenangaben zugunsten der Lesbarkeit nicht direkt bei der Beschreibung angefügt. Am Ende jeder Seite erfolgt ein Verweis auf die Literaturliste.


Herkunft der Stücke (in Klammer Minimum)
Ein Dank geht an alle, die mir Stufen für meine Sammlung zur Verfügung gestellt haben.

Wilfried Bär (20)
Rudolf Berrenrath (400)
Mike Brooke (10)
Helmut Büttner (100)
Joy Desor (10)
Tassilo Deyer (30)
Volker Draxler (20)
Gustav Ehinger (10)
Manfred Früchtl (170)
Pascale Gouderon (10)
Manfred Gruber (30)
Rainer Hoffmann-Rothe (10)
Wolfgang Intra (30)
Peter Jeckel (10)
Max Kern (863)
Peter Kürsteiner (10)
Josef und Heidi Lütolf (60)
Günther Lutz (10)
Bruno Maerten (20)
Münchner Micromounter (170)
Hugo Nellen (20)
Marvin Obrist (10)
Heiko Obst (50)
Thomas Prögler (10)
B. & N. Reimann (20)
Justin Roppel (10)
Walter Schäfer (30)
Harry Sniaschek (30)
Thomas Wahl (10)
Urban Waldthaler (50)
Richard Waller (10)
Wolfgang Wendel (20)
und viele andere...


Danksagungen
Hier werden Personen erwähnt, die das Werk durch ihren Einsatz unterstützt haben.

Manfred Früchtl
Rolf Gruber
Max und Maria Kern
Frank Liebscher
Jürgen Schilli
Margrith Seilnacht


Top-Ten Fundstellen-Statistik, Zahl der Fotos

  1. Grube Clara, 229
  2. Tsumeb Mine, 95
  3. Grube Friedrichssegen, 52
  4. Hagendorf-Süd, 49
  5. Hilarion Mine, 46
  6. Mont Saint-Hilaire, 43  
  7. Grube Lengenbach, 42
  8. N'Chwaning Mine, 35
  9. Miniera di Brosso, 35
  10. Wittichen, 35




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