Chrysoberyll
engl. Chrysoberyl
Nach dem griechischen Wort chrysos (Gold) und dem Mineral Beryll.
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
BeAl2O4
Oxide
gelb, grün, rot
weiß
Glasglanz, Bruchflächen Fettglanz
durchscheinend bis durchsichtig
8,5
3,7 g/cm³
deutlich
muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-dipyramidal
Chrysoberyll aus Sri LankaLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung
Eigenschaften

Der Chrysoberyll ist mit der Mohshärte 8,5 härter als ein Topas und nicht ganz so hart wie ein Korund. Das Mineral bildet gerne Zwillinge oder Drillinge aus. Spuren von Chrom und Eisen verursachen die gelbliche Farbe. Das Mineral ist gegen die meisten Säuren beständig, beim Erhitzen in Alkali-Schmelzen mit Kaliumhydroxid oder Kaliumhydrogensulfat wird es jedoch angegriffen. Beim Erhitzen vor dem Lötrohr schmilzt es nicht.


Alexandrit am Tageslicht
Lupe
Alexandrit Zwilling am Tageslicht aus der Carnaiba Mine in Brasilien
Alexandrit am Kunstlicht
Lupe
Alexandrit Zwilling im Kunstlicht
Katzenauge
Lupe
Alexandrit Katzenauge, geschliffener Stein aus Sri Lanka
Chrysoberyll
Lupe
Chrysoberyll - Zwilling aus Rio das Pratinhas, Bahia, Brasilien
Varietäten

Eine besondere Varietät stellt der nach Zar Alexander II. benannte Alexandrit dar. Dieser Edelstein zeigt das Phänomen des Pleochroismus: Bei Tageslicht erscheint der Alexandrit grünlich, bei Kunstlicht rötlich. Alexandrite mit starkem Farbwechsel aus Brasilien gehören zu den seltensten und wertvollsten Edelsteinen der Welt. Der Alexandrit kann auch künstlich hergestellt werden. Die Varietät Katzenauge zeigt im Cabochonschliff eine hell schimmernde Linie. Hervorgerufen wird das Phänomen durch eine Lichtbrechung an den eingelagerten, hohlen Fasern.


Kristallformen und Wachstum

Der Chrysoberyll kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Die Kristallformen werden aus Pinakoiden, Prismen und Dipyramiden gebildet. Der Habitus der Kristalle ist häufig tafelig oder blockartig. Zwillinge sind spiegelbildlich aufgebaut, Drillinge treten als Durchdringungsdrillinge auf. Man findet auch abgerollte Kristalle oder Körner.


Geschichte

Der schon im Altertum bekannte Chrysoberyll ist nach den griechischen Wörtern chrysós für „Gold“ und béryllos für „Beryll“ benannt. Der römische Gelehrte Plinius beschreibt den Chrysoberyll in seinem Werk Naturalis historia. Plinius sah im Chrysoberyll eine Varietät des Berylls. Erst der deutsche Mineraloge Abraham Gottlieb Werner (1749–1817) gab dem Mineral im Jahr 1789 seine Anerkennung als eigenständiges Mineral. Der Alexandrit wurde im Jahr 1830 in den Smaragdminen am Fluss Tokajawa im Ural entdeckt. Der finnische Mineraloge Nils Gustav Nordenskiöld (1792–1866) machte dem russischen Prinzen und späteren Zar Alexander II. mit der Benennung der Varietät nach dessen Namen ein Geburtstagsgeschenk zum 30. Geburtstag.


Vorkommen

Chrysoberylle kommen zum Beispiel in Ratnapura in Sri Lanka oder bei Pancas im Bundesstaat Espírito Santo in Brasilien vor. Der Alexandrit findet sich in der Carnaiba Mine bei Pindobacu im Bundesstaat Bahia in Brasilien, am Lake Manyara in Tansania oder bei Malyshewa am Fluss Tokowaja im südlichen Ural.


Verwendung

Der Chrysoberyll ist ein begehrtes Sammlermineral, und er wird zu Edelsteinen und Schmucksteinen verschliffen. Klare Kristalle erhalten einen Facettenschliff. Wenn der Katzenaugen-Effekt sichtbar werden soll, benötigt es den runden Cabochonschliff. Künstlich hergestellte Alexandrite werden für Festkörper-Laser benutzt.
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