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Malachit
 
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Das abgebildete Mineral stammt aus Kasachstan
Malachit ist ein historisches Pigment, das schon im Altertum verwendet wurde. In der Natur bildet das Mineral Malachit smaragdgrüne, traubenförmige Aggregate oder grüne, erdige Massen. Oft kommt es zusammen mit dem Mineral Azurit vor. Malachit ist ein basisches Kupfercarbonat. Die chemische Formel für den Aufbau wird mit Cu2(CO3)(OH)2 angegeben. Die Kupfer-Ionen sind für die grüne Färbung verantwortlich. Das aus dem natürlichen Mineral gewonnene Pigment ist chemisch stabiler als das künstlich hergestellte. Feine Körnungen erscheinen blasser, grobere dagegen feuriger. Die Deckkraft des Pigments ist nicht besonders gut. Mit Sulfid-Pigmenten darf Malachit nicht zusammen angewendet werden, da unter dem Einfluss des Schwefels schwarzes Kupfersulfid entsteht.
  
 
Geschichte Gewinnung Toxikologie Portraits
   
Geschichte und Verwendung
Bei einer Ausgrabung in Beidha in der Nähe des Toten Meeres konnte seine frühste Verwendung als grünes Pigment nachgewiesen werden. In einer 9000 Jahren alten Siedlung entdeckte man mit Malachit bemalte Wände, und in den Überresten einer Werkstatt die Rohstoffe Malachit und Ocker. Malachit war im Altertum ein wichtiges Grünpigment. Die ägyptischen Frauen schminkten ihre Augenlider mit grünem Pulver von zerstoßenem Malachit. Dazu wurde der Malachit gemahlen und mit Eiweiß, Akazienharz oder Feigenmilch als Bindemittel vermischt. Die Farbe Grün galt schon bei den alten Ägyptern als Farbe des Lebens und des Wachstums. Sie bauten den Edelstein am Berg Sinai ab und gewannen daraus Kupfer. In gepulverter Form wurde er auch bei den Römern für Wandmalereien verwendet.  
   
In der arabischen Welt nahm man gepulverten Malachit als Gegengift und gegen Geschwüre ein. Diese Wirkung ist wie seine Verwendung als Talisman, der Kinder vor Unfällen beschützen soll, eine Legende geblieben. Manche schreiben ihm jedoch noch heute heilende Kräfte zu. Man sagt ihm nach, er entziehe dem Körper krankmachende Energie. Neben seiner Verwendung als Pigment ist er bis heute ein beliebter Schmuckstein geblieben.   
   
Malachit wurde als kostbares, grünes Farbpigment in der Malerei immer wieder eingesetzt. Im Märzbild der „Stundenbücher“ (Les Très Riches Heures) verdanken die maigrünen Mäntel der Frauen in der Reitergruppe dem Malachit ihre Farbe. Die 12 berühmten Monatsbilder stellen den Anfang für insgesamt 131, mit Leimfarben colorierte Buchseiten dar.  
   
 
Gebrüder Limburg: Stundenbuch des Herzogs von Berry Kalenderblatt Mai (15. Jhdt.)

Stundenbild Mai

Die maigrünen Mäntel des Frauen sind mit Malachit gemalt.
 

Als Pigment wird Malachit heute nur noch von Restauratoren verwendet. Harte und farbstarke Stücke werden zu Schmucksteinen geschliffen, die schlechtere Qualität wird als Kupfererz verarbeitet.  
  
 
Malachitherz

Malachitherz

Typisch für den Malachit sind die Linien,
die durch die
unterschiedlichen Schichten beim Schleifen hervortreten.
 
   
Gewinnung
Rohstücke des Minerals können relativ leicht isoliert werden. Problematischer ist das Zermahlen in einem Mörser, da man nur mit Mühe ein feines Pulver erhält. Der Herstellungsprozess eines qualitativ hochwertigen Pigments aus dem natürlichen Mineral ist sehr arbeitsaufwändig. Durch mehrfaches Sieben erhält man die gewünschten Korngrößen.

Ein neu verlegtes Kupferdach wechselt nach einiger Zeit die Farbe in ein dunkles Rot, das durch Kupfer(I)-oxid verursacht wird. Das Kupfer reagiert dabei mit dem Luftsauerstoff. Später wird das Dach noch dunkler und es entsteht schwarzes Kupfer(II)-oxid. Aber erst nach einigen Jahren bildet sich unter Einwirkung von Kohlenstoffdioxid, Luft und Wasser eine grüne Patina aus Malachit:


2 Cu  +  CO2  +  H2O  +  O2  reagiert zu   Cu2(CO3)(OH)2

Im Labor kann man ein basisches Kupfercarbonat durch Zugabe einer konzentrierten Natriumcarbonat-Lösung zu einer verdünnten Kupfer(II)-sulfat-Lösung herstellen (gesättigte Lösung etwa zur Hälfte verdünnt). Man gießt in kleinen Portionen unter ständigem Rühren so viel Natriumcarbonat-Lösung hinzu, bis eine kräftige Gasentwicklung stattfindet. Dann wird keine Natriumcarbonat-Lösung mehr zugegeben. Man wartet ab, bis die Gasentwicklung aufhört. Bei dem Prozess fällt türkisblaues, basisches Kupfercarbonat aus. Dieses enthält ein Gemisch mit Azurit Cu3(CO3)2(OH)2 und Malachit Cu2(CO3)(OH)2. Nach dem Spülen mit Wasser während dem Filtrieren und dem nachfolgenden Trocknen des Rückstands an der Luft erhält man ein türkisblaues Salz, dass am Licht und an der Luft immer mehr zu Malachit zerfällt. Beim Trocknen im Trockenschrank bei 50 °C wird nach kurzer Zeit eine klare Flüssigkeit ausgeschwitzt. Nach dem Abgießen der Flüssigkeit findet sich der grüne Malachit als Bodensatz. Eine Gesamtreaktion lässt sich so formulieren: 
   
2 CuSO4  +  2 Na2CO3  +  H2reagiert zu  2 Na2SO4  +  Cu2(CO3)(OH)2  +  CO2 
  
  
Herstellen eines basischen Kupfercarbonats im Labor
  Herstellung von Malachit im Labor  
Sobald sich ein kräftiger Schaum bildet, wird keine Natriumcarbonat-Lösung mehr zugegeben.
Während dem Trocknen im Trockenschrank findet schon ein Farbumschlag statt.
  
  
Erhitzt man das noch nicht getrocknete Produkt mit dem Brenner in einer Abdampfschale, entsteht ein schwarzbrauner Stoff. Hierbei zerfällt das basische Kupfercarbonat in Kupfer(II)-oxid und Kohlenstoffdioxid. Eine Nachbehandlung des basischen Kupfercarbonats mit einer kohlensäurehaltigen Natronlauge führt zu Bremerblau.
   
Toxikologie
Pigmentstäube sollten grundsätzlich nicht eingeatmet werden. Malachit wirkt gesundheitsschädlich beim Verschlucken, es reizt Augen und Schleimhäute. Bei Berührung oder nach Gebrauch sind die Hände gründlich zu waschen. 

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