Azurit | ||
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Geschichte | Gewinnung | Toxikologie | Portraits |
Geschichte und Verwendung | |||
Azurit
wurde bereits von den alten Ägyptern verwendet, es konnte sich aber
im Altertum nicht so gut durchsetzen wie das leicht herstellbare Ägyptisch
Blau. Seit dem Mittelalter war es jedoch in Europa das wichtigste Blaupigment.
Die italienischen Freskomaler wie Giotto di Bondone (1267–1337) benutzten
es häufig. In der Arenakapelle in Padua ist das gesamte Deckengewölbe
mit blau leuchtendem Azurit ausgemalt. Beim abgebildeten Gemälde verwendete
Altdorfer ausschließlich Azurit, das mit Bleiweiß vermischt
wurde.
Im 15. und 16. Jahrhundert
diente Azurit als blaue Grundierung für Lapislazuli.
Auch im fernen Osten in China und in Japan war das Pigment weit verbreitet.
Die Indianer bauten das Mineral in Arizona ab und stellten daraus ebenfalls
Farben her.
Die Herstellung von Preußisch
Blau zum Beginn des 18. Jahrhundert und kurz danach von Ultramarinblau
führte dazu, dass das Pigment Azurit Ende des 18. Jahrhunderts allmählich
immer weniger verwendet wurde. Heute wird es vor allem bei Restaurationen
alter Gemälde benötigt. Es ist durch das synthetische und beständigere
Ultramarinblau völlig verdrängt worden.
Die Feuerwerkerei setzt es noch zur Blaufärbung von Leuchtsätzen
ein.
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Gewinnung | |||
Azurit
ist ein blaues Mineral, das in der
Natur oft zusammen mit Malachit auftritt.
Es kommt in derben, körnigen Massen vor oder bildet tiefblaue bis
schwarzblaue Kristalle. Manchmal wandelt es sich unter Beibehaltung seiner
äußeren Gestalt oder seiner Kristallform zu dem grünen
Malachit um. In diesem Fall spricht man von einer Pseudomorphose.
Große Azurit-Lagerstätten
finden sich in der Tsumeb Mine in Namibia oder in Arizona, geringere Vorkommen kommen
auch im Schwarzwald, in Großbritannien oder in Australien vor. Das
Mineral wird zunächst grob gemahlen, dann gewaschen und schließlich
fein pulverisiert und gesiebt. Grobere Mahlungen ergeben dunkle Farbtöne,
feinere eher helle Farbtöne.
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