Benzaldehyd C7H6O
Teflonverschluss |
Farblose bis gelbe
Flüssigkeit
Vorkommen
Bittermandeln, Kerne von Kernobst, Wein
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Molmasse 106,122 g/mol
AGW keine Angaben
Dichte 1,0401
g/cm3
Schmelzpunkt −57,12 °C
Siedepunkt +178,7
°C
Brechungsindex (20°C) 1,5463
Wasserlöslichkeit Konz. bei 20 °C 3 g/l
Explosionsgrz. 1,4 Vol.-% (untere in Luft)
Flammpunkt
+63 °C
Zündpunkt
+192 °C |
Piktogramm
GHS 07
Achtung
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität oral/inhalativ 4
Augenreizung 2
Spez. Zielorgan-Toxizität 3 (Atemwege)
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HP-Sätze (siehe Hinweis)
H 302, 319, 332, 335
P 262, 280.1–3, 301+310
Entsorgung G 1 |
Etikett
drucken |
Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 100-52-7 |
Benzaldehyd
Benzencarbaldehyd |
Benzaldehyde
Benzencarboxaldehyde |
Bemerkungen
für Schulen: Es wird empfohlen, einen Teflonverschluss zu
verwenden, da die Flüssigkeit intensiv riecht. Schutzbrillen, ein
Schutzkittel und geeignete Schutzhandschuhe aus Butylkautschuk
schützen vor dem Kontakt.
Eigenschaften
Reiner Benzaldehyd ist
eine klare,
farblose Flüssigkeit, die sich gelb
verfärben kann. Liebig und Wöhler stellten den aromatischen Aldehyd im Jahr 1819 aus Bittermandeln her und gaben ihm den Namen
„Bittermandelöl“. Die Geruchschwelle der penetrant nach Marzipan
riechenden Flüssigkeit liegt bei etwa 1,8 Milligramm pro Kubikmeter
Luft. In starker Verdünnung mit Alkohol, zum Beispiel im Rotwein,
ist ein Wildkirscharoma wahrnehmbar. Reiner Benzaldehyd hat einen
Brechungsindex von 1,5463 und ist damit stark lichtbrechend. Die
Flüssigkeit
löst sich gut in organischen Lösungsmitteln wie Ethanol oder
Aceton, in Wasser ist sie nicht besonders gut löslich.
In den Bittermandeln
und in den Kernen von Äpfeln, Pfirsichen, Aprikosen oder Pflaumen
kommt Amygdalin vor, das durch enzymatische Reaktionen zu Glucose,
Benzaldehyd und Blausäure reagieren kann. Mit Sauerstoff und sogar bereits an der Luft oxidiert Benzaldehyd zu Benzoesäure.
Verteilt man zum Beispiel wenig Benzaldehyd auf einer Glasplatte,
findet man nach einem Tag Benzoesäurekristalle auf der Platte. Die
autokatalytische Reaktion wird durch Licht, Radikale oder Metall-Ionen
begünstigt. Die Oxidation kann durch Zugabe von Hydrochinon verhindert werden. Die Tollens-Probe und auch die Schiffsche Probe mit Benzaldehyd verlaufen wie bei den aliphatischen Aldehyden positiv, die Fehling-Reagenz wird dagegen nicht reduziert.
Benzaldehyd geht zahlreiche Reaktionen ein und ist ein wichtiges
Zwischenprodukt der chemischen Industrie, beispielsweise für
Farbstoff- oder Duftstoffsynthesen. Durch eine Nitrierung entsteht
Nitrobenzaldehyd, das für die Synthese von Indigo von Bedeutung ist. Mit Acetaldehyd oder Aceton erhält man Zimtaldehyd. Diese nach Zimt riechende, ölige
Flüssigkeit wird als Duftstoff in Parfüms verwendet.
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Herstellung
Durch eine Chlorierung von Toluol erhält man Dichlormethylbenzol (Benzalchlorid), das mit Wasser
beim Erhitzen zu Benzaldehyd und Chlorwasserstoff reagiert. Das Produkt
ist mit Benzoesäure verunreinigt. Durch
die direkte Oxidation des Toluols mit Luftsauerstoff entsteht ebenfalls
Benzaldehyd. Daneben existieren zahlreiche weitere Verfahren zur
Synthese des Aldehyds.
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Verwendung
Benzaldehyd ist ein
wichtiges Zwischenpodukt der chemischen Industrie für Synthesen von
Triphenylmethanfarbstoffen, Duftstoffen wie Zimtaldehyd oder Medikamenten. Der Aldehyd
selbst wird auch in Parfüms als Duftstoffkomponente eingesetzt.
Natürliche Gehalte im Wein bilden eine Komponente des Weinaromas.
Bittermandelkerne können neben Blausäure auch Benzaldehyd freisetzen.
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