Toluol C6H5CH3
Teflonverschluss
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Klare Flüssigkeit
Vorkommen
Erdöl, Steinkohle |
Molmasse 92,139 g/mol
AGW 50 ml/m3 (TRGS 900)
Dichte 0,8668
g/cm3
Schmelzpunkt −95,0
°C
Siedepunkt +110,60
°C
Wasserlöslichkeit
Konz. bei 20 °C 0,47
g/l
Brechungsindex (25°C) 1,4941
Explosionsgrz. 1,1 bis 7,1 Vol.-% (Luft)
Flammpunkt
+4 °C
Zündpunkt
+480 °C |
Piktogramme
GHS 02
GHS 07
GHS 08
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Entzündbare Flüssigkeiten
2
Ätz-/Reizwirkung auf
die Haut 2
Reproduktionstoxizität
(D) 2
Spez. Zielorgan-Toxizität
e. ZNS 3
Spez. Zielorgan-Toxizität
w. ZNS 2
Aspirationsgefahr 1 |
HP-Sätze (siehe auch Hinweis)
H 225, 304, 315, 336, 361d, 373 (ZNS)
P 210, 261, 280.1-3+7, 301+310, 331,
303+361+353, 304+340, 308+313, 403+233
Entsorgung G 1 |
Etikett
drucken |
Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 108-88-3 |
Toluol
Methylbenzol, Methylbenzen |
Toluene
Methylbenzene |
Bemerkung
für
Schulen: Aufgrund
der möglichen reprotoxischen Wirkung (Kategorie D 2) wird
empfohlen, nur mit erfahrenen Praktikumsteilnehmern Versuche
durchzuführen. Werdende oder stillende Mütter dürfen mit diesem Stoff nicht arbeiten. Die
Flüssigkeit
verdampft bereits bei Zimmertemperatur und bildet mit Luft
explosionsfähige Gemische. Aufgrund des Gefahrenpotenzials
sollte man auf Experimente mit Toluol an Schulen weitgehend verzichten.
Für das
Arbeiten mit Toluol an Schulen wird ein geeigneter Abzug benötigt.
Schutzbrille, Schutzkittel und Schutzhandschuhe aus Fluorkautschuk sind
ebenfalls notwendig. Toluol ist kein Explosivstoff,
es kann aber zur Herstellung explosiver Stoffe verwendet werden (rechtliche Hinweise).
Wirkung auf den menschlichen Körper
Obwohl Toluol als Vertreter
der Aromaten nicht die Giftwirkung
von Benzol oder Phenol aufweist, kann das Einatmen der Dämpfe zu den gleichen gesundheitlichen
Schäden führen. Die Dämpfe wirken narkotisierend und reizen
Augen und Atemwege. Die Flüssigkeit kann auch über die Haut in
den Blutkreislauf kommen. Es handelt sich um einen Stoff, bei dem das Risiko
einer Fruchtschädigung bei Schwangerschaften wahrscheinlich ist.
Eigenschaften
Toluol ist ein angenehm
riechende, klare, farblose Flüssigkeit, die mit stark leuchtender
und rußender Flamme verbrennt. Toluol löst sich nur ganz wenig
in Wasser. In Ethylalkohol, Diethylether, Chloroform und Aceton ist es
gut löslich. Auch Schwefel löst sich in Toluol. Bei einer Oxidation von
Toluol mit Natriumdichromat und Schwefelsäure oder mit Kaliumpermanganat entsteht Benzoesäure:
C6H5CH3 + 3 O C6H5COOH + H2O
Mit Toluol lassen sich
ähnliche Rekationen wie mit Benzol oder
mit Phenol ausführen. Bei der Nitrierung
von Toluol mit Hilfe von Nitriersäure entsteht zunächst ein Gemisch
von drei isomeren Verbindungen:
2-Nitrotoluol | 3-Nitrotoluol | 4-Nitrotoluol | 2,4,6-Trinitrotoluol |
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o-Nitrotoluol | m-Nitrotoluol | p-Nitrotoluol | TNT |
o-Nitrotoluol, m-Nitrotoluol und p-Nitrotoluol
Durch mehrstufige und
energische Nitrierung erhält man 2,4,6-Trinitrotoluol, das auch unter
dem Namen TNT als brisanter Sprengstoff bekannt ist. Die schwach gelblichen
Kristalle schmelzen bei 80,5 °C. Sie ähneln im Aussehen dem p-Nitrotoluol.
Beim Erhitzen auf 240 °C tritt eine Verpuffung
unter starker
Rußentwicklung ein. TNT ist toxisch und
umweltgefährlich. Als Explosivstoff ist er sehr handhabungssicher.
Er kann
erst mit einer Sprengkapsel durch Initialzündung
zur Detonation gebracht
werden. Dann detoniert er mit einer Geschwindigkeit
von 6,7 Kilometer
pro Sekunde und entfaltet seine zerstörerische
Wirkung. TNT ist ein
bedeutender
militärischer Sprengstoff, den man leicht
schmelzen und vergießen
kann.
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Herstellung von Toluol
Die direkte Gewinnung
aus Erdöl oder Steinkohleteer ist nicht wirtschaftlich. Toluol entsteht
bei der Erdölverarbeitung beim thermischen Cracken oder beim Platin-Reforming durch eine Dehydrocyclisierung aus n-Heptan:
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Verwendung
Toluol ist ein wichtiges Lösungsmittel, es wird vor allem als Ersatz für das krebserzeugende Benzol eingesetzt. Es ist beispielsweise mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent in Nitroverdünnung enthalten. Toluol dient
zur Herstellung von Benzol, Trinitrotoluol (TNT), Benzoesäure, Phenol,
Caprolactam, Saccharin und anderen organischen Verbindungen. |
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