Lithium 3Li | ||||||
engl. Lithium; griech. lithos („Stein“) | ||||||
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Eigenschaften | |||||||||
Reines Lithium ist ein
relativ weiches Leichtmetall, das an den frischen Schnittflächen glänzt.
Im Vergleich zu den anderen Alkalimetallen ist Lithium etwas härter, es lässt sich aber immer noch gut schneiden
oder zu Draht verarbeiten. An der Luft läuft es infolge einer Oxidation
zunächst gelblich, später dunkelgrau an. Lithiumpulver kann sich
bei Raumtemperatur spontan entzünden. Das Alkalimetall besitzt von
allen bei Raumtemperatur festen Elementen die niedrigste Dichte und schwimmt auf Paraffinöl.
In seinen chemischen
Eigenschaften ähnelt das Lithium dem Magnesium mehr als dem Natrium. Lithium ist ein sehr unedles
Metall: Die Halbzelle Li+ + e− besitzt
im Verhältnis zur Normalwasserstoffelektrode ein Normalpotenzial von −3,04 Volt. Das ist einer der niedrigsten Werte überhaupt. Mit Stickstoff reagiert Lithium bereits bei Raumtemperatur
zu Lithiumnitrid. Mit Sauerstoff oder auch an
der Luft verbrennt Lithium mit karminroter Flamme zu Lithiumoxid Li2O. Die rote Flammenfarbe tritt auch bei Lithiumverbindungen auf, so dass die Flammprobe in der analytischen Chemie zum Nachweis von Lithiumsalzen dient.
Mit Wasser reagiert Lithium
ohne Entzündung des austretenden Wasserstoffs unter Sprudeln zu Lithiumhydroxid
und Wasserstoff. Dabei schmilzt das Lithium
nicht zu einem Kügelchen, wie das bei Natrium der Fall wäre, sondern es bewegt sich hin und her, während es
heftig sprudelt.
2 Li + 2 H2O 2 LiOH + H2
Das Lithiumhydroxid entsteht
auch bei der Reaktion von Lithium mit feuchter Haut, mit den Augen oder
mit den Schleimhäuten. Lithiumhydroxid ist ein starker Atem-, Haut-
und Augenreizstoff. Erhitzt man Lithium im Wasserstoffstrom auf 700 °C,
entsteht der Feststoff Lithiumhydrid, der als Raketentreibstoff verwendet
wird. Mit anderen Metallen lässt sich Lithium leicht legieren. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit weniger häufig
Das Element Lithium ist auf der Erde etwa vierhundert Mal seltener als Natrium und Kalium. In der Natur kommen Lithium-Atome nur in chemisch gebundener Form in etwa 150 verschiedenen Mineralen vor. Dazu zählen zum Beispiel Amblygonit, Spodumen, Lepidolithglimmer oder Petalit.
Zur
industriellen Gewinnung ist die Gewinnung aus Solen von Bedeutung, die Lithiumchlorid enthalten. Besonders reichhaltig sind die Salzseen Salar de Uyuni in Bolivien oder Salar de Atacama in Chile. Das südamerikanische „Lithium-Dreieck“ in Bolivien,
Chile und Argentinien enthält vermutlich mehr als die Hälfte
aller Lithium-Vorkommen der Erde. [Lit 113] Das aus der Sole gewonnene Lithiumcarbonat ist der bedeutendste Rohstoff zur Herstellung der Lithium-Ionen-Akkus und der Lithium-Polymer-Akkus für Tablets, Smartphones, Elektro-Autos oder E-Bikes. |
Geschichtliches | |||
Der schwedische Chemiker
Johan August Arfvedson entdeckte im Jahr 1817 das Element im Mineral Petalit.
Ein Jahr später stellte Humphry
Davy in London erstmals geringe Mengen des reinen Metalls durch eine
Schmelzflusselektrolyse von Lithiumcarbonat her. Berzelius vergab dem Element
den Namen Lithion, was sich vom griechischen Wort lithos („Stein“)
ableitet. Lithium wurde im Gegensatz zu den Elementen Natrium und Kalium nicht in Pflanzenasche entdeckt, sondern in mineralischem Gestein.
Mit
der Einführung des Elektro-Autos und des E-Bikes zu Beginn des 21.
Jahrhunderts gewann Lithium als Rohstoff immer mehr an Bedeutung. Das
aus Solen gewonnene Lithiumcarbonat wird zur Herstellung der Lithium-Ionen-Akkus und der Lithium-Polymer-Akkus benötigt. |
Herstellung | |||
Bedeutende Lithiumlagerstätten findet man im Norden Chiles oder in Bolivien und Argentinien. Die Salzlagerstätte Salar de Atacama in Chile ist etwa 100 Kilometer lang
und 45 Kilometer breit. Die dort geförderte,
salzhaltige Sole besteht überwiegend aus Natriumchlorid,
der Lithiumsalz-Gehalt beträgt nur etwa 0,15 Prozent. Gibt man zu
der verdickten Sole Natriumcarbonat, reagiert das enthaltene Lithiumchlorid zu dem nur wenig wasserlöslichen Lithiumcarbonat, das ausfällt:
2 LiCl + Na2CO3 Li2CO3 + 2 NaCl Lithiumcarbonat ist
für
den Welthandel von Bedeutung, da sich daraus alle anderen
Lithiumsalze und elementares Lithium gewinnen lassen. Bei der Zugabe von
Salzsäure
erhält man wieder Lithiumchlorid. Die Herstellung des
elementaren
Lithiums erfolgt durch die Schmelzflusselektrolyse eines Gemisches aus Lithiumchlorid und Kaliumchlorid. Die dafür
verwendeten
Lithiumsalze erhält man auch durch das Erhitzen der
Lithium-Mineralien Spodumen, Lepidolith und Petalit mit Calciumoxid. Die
Elektrolyse erfolgt
bei 450 bis 500 °C Badtemperatur und bei sechs Volt
Spannung. Dabei treten Stromstärken von bis zu 8000 Ampere auf. Das
Metall gelangt
in Stangen oder als Draht in den Handel.
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Verwendung | |||
Lithium ist ein wichtiges
Legierungsmetall, beispielsweise mit Blei für Radlager bei Eisenbahnen oder mit Magnesium in der Weltraumtechnik.
Lithiumverbindungen dienen zur Erzeugung roter Flammen in der Feuerwerkerei.
Lithium wird in verschiedenen Batterie-Formen als Elektroden-Material eingesetzt.
In der nicht wieder aufladbaren Lithiumbatterie besteht die Anode aus Lithium.
Eine Lithium-Halbzelle eignet sich aufgrund des niedrigen Elektrodenpotenzials im Vergleich zu anderen Halbzellen besonders gut als Elektrode
für eine Batterie. Bei Lithiumbatterien kann die Kathode aus verschiedenartigen Materialien wie Mangan(IV)-oxid oder Iod bestehen. Die Lithium-Iod-Batterie wird in Herzschrittmachern eingesetzt.
Beim leistungsfähigen,
wieder aufladbaren Lithium-Ionen-Akku enthält
die Anode ein Lithium-Metalloxid, während die Kathode aus Graphit
besteht. Als Elektrolyt werden Lithiumsalze wie Lithiumhexafluorophosphat LiPF6 in einem wasserfreien Lösungsmittel wie Ethylencarbonat
eingesetzt. Der noch leistungsfähigere Lithium-Polymer-Akku enthält das gleiche Elektroden-Material, hier besteht aber der Elektrolyt
nicht aus einer Flüssigkeit, sondern aus einer Folie mit einem elektrisch
leitfähigen Polymer.
Lithium dient auch zur
Herstellung des überschweren Wasserstoff-Isotops Tritium und zur Darstellung
von Lithiumdeuterid LiD. Beide Stoffe können in Wasserstoffbomben
als thermonuklearer Sprengstoff verwendet werden. |
Experimente – Medien – Infos | |
Demonstrationen
mit Alkalimetallen Digitale Folien zu den Alkalimetallen Elektrisch leitfähige Polymere |
Lithiumverbindungen | |||||
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Lithiumminerale | |||||||||||||||
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