Spodumen
engl. Spodumene
Nach dem altgriechischen Wort spodúmenos („zu Asche verbrennend“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
LiAlSi2O6
Silicate
weiß, farblos, gelblich, rosa, grünlich
weiß
Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
4
2,71 g/cm³
vollkommen
muschelig, uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
KunzitLupe

Beschreibung

Das Lithiummineral Spodumen ist in reiner Form farblos. Rosa-violetter Spodumen wird als Kunzit bezeichnet, die grünliche Varietät Hiddenit. Es kommen große, bis zu 90 Tonnen schwere Kristalle vor. Das Mineral ist nach dem griechischen Wort spodoumenos („aschfarbig“) benannt, da verwitterte oder erhitzte Kristalle oft diese Farbe zeigen. Die Kristalle bevorzugen einen pseudotetragonalen Habitus. Oft sind sie gestreift oder zerfressen. Es kommen auch derbe oder spätige Aggregate vor. Je nach Blickrichtung zeigen die Kristalle verschiedene Farben: Wie beim Turmalin kommt beim Spodumen ein ausgeprägter Pleochroismus vor. Unter UV-Licht zeigen manche Stücke eine gelborange oder rosafarbene Fluoreszenz. Spodumen bläht sich vor dem Lötrohr auf und erzeugt eine rote Flammenfarbe, was auf die Lithium-Ionen hinweist. Das Mineral ist in Säuren nicht löslich.

Die Erstbeschreibung und Namensgebung erfolgte durch den brasilianischen Mineralogen José Bonifácio de Andrada e Silva (1763–1838). Erstmals gefunden wurde das Mineral im Jahr 1800 auf der schwedischen Schäreninsel Utö bei Stockholm. Der Name bezieht sich auf die aschefarbenen Rückstände bei der Verbrennung des Minerals, verwendet wurde das griechische Wort spodúmenos („zu Asche verbrennend“). Bekannte Fundstellen sind Nuristan in Afghanistan, Maharitra und Anjanabonoina in Madagaskar, die Mine Urupuca in Minas Gerais oder die Black Hills in South Dakota. Spodumen ist ein wichtiges Erz zur Gewinnung von Lithium. In der Glas- und Keramikindustrie wird das Mineral als Flussmittel benötigt. Klare, farbige Kristalle werden zu Edelsteinen verschliffen. 
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