Strontium 38Sr | ||||||
engl. Strontium (nach dem schottischen Ort Strontian) | ||||||
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Physikalisch-chemische Eigenschaften | |||
Im
reinen Zustand ist Strontium ein goldgelb glänzendes, relativ weiches
Leichtmetall, das an der Luft gelbgrau anläuft. Dabei reagiert es
zu Strontiumoxid SrO und wandelt sich später unter dem
Einfluss von Luftffeuchtigkeit zu Strontiumhydroxid Sr(OH)2 um. Strontium ist ein sehr unedles Metall, das beim Erhitzen an der Luft
mit hellem Licht unter Funkensprühen verbrennt. Es lässt sich
auch durch Reibung an einem harten Gegenstand entzünden, in Pulverform
verbrennt es sogar spontan.
Mit Wasser und verdünnter Salzsäure reagiert Strontium heftig
unter Bildung von Wasserstoff und den entsprechenden
Salzen:
Sr + 2 H2O Sr(OH)2 + H2 Sr + 2 HCl SrCl2 + H2 Mit Wasserstoff reagiert Strontium bei Raumtemperatur zu Strontiumhydrid. Bei höheren
Temperaturen reagiert es auch mit den Halogenen, mit Schwefel, Stickstoff,
Phosphor und Kohlenstoff zu den entsprechenden Salzen. Strontiumsalze erzeugen
bei der Flammprobe eine typische, rote Flammenfarbe.
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Toxikologie |
Das
natürlich vorkommende Strontium wird vom Körper wie das Calcium in die Knochen eingebaut. Dort vermindert es den Calciumtransport und verringert
den Verkalkungsprozess. In wie weit sich das auswirkt, ist nicht hinreichend
geklärt. Bei der Berührung mit der Haut und beim Einatmen der Stäube bildet sich Strontiumhydroxid. Dieser Stoff wirkt ätzend auf Augen, Haut und Schleimhäute. Das radioaktive Isotop Sr-90 wurde durch Kernwaffentests in der Atmosphäre verbreitet und trat 1986 auch im radioaktiven Fallout bei der Katastrophe von Tschernobyl auf. Es wird in den Knochen eingelagert. Aufgrund seiner Halbwertszeit von etwa 29 Jahren wird es nur sehr langsam abgebaut. Als Folge können Tumore an den Knochen entstehen. |
Vorkommen | |||||
Häufigkeit relativ häufig
In der Natur kommt Strontium nicht elementar vor. Die beiden wichtigsten Strontiumminerale sind der Coelestin und der Strontianit. Den Strontianit findet man beispielsweise in den USA, aber auch in Schottland, in Clausthal/Harz oder den Hohen Tauern in Österreich gibt es kleinere Vorkommen. Die wichtigsten Coelestin-Lagerstätten liegen in Mexiko, Marokko, Spanien, Algerien, Tunesien, Türkei und im Iran. Die bekanntesten Coelestine für Mineraliensammler kommen aus Madagaskar. Sie zeichnen sich durch ihre Blaufärbung aus.
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Geschichte |
Das
Element wurde im Jahre 1795 von dem schottischen Arzt Adair Crawford (1748–1795)
in Edinburgh entdeckt. Er untersuchte das in der Nähe des Ortes Strontian
gefundene Mineral Strontianit und stellte fest, dass sich die Flammenfärbung
bei der Flammprobe des gemahlenen Minerals im Gegensatz zum Calcium geringfügig unterschied. Sir Humphry
Davy gelang es im Jahre 1808 als erstem, metallisches Strontium in
unreiner Form herzustellen. Sehr reines Strontium stellten die deutschen
Chemiker R.W. Bunsen und A. Matthiesen in Heidelberg durch eine Schmelzflusselektrolyse
von Strontium- und Ammoniumchlorid dar. Das Element wurde durch M.H. Klaproth
nach dem Mineral Strontianit, bzw. nach der schottischen Ortschaft Strontian
benannt. |
Herstellung |
Nach dem chemischen Aufschluss
der Strontiummineralien erhält man Strontiumchlorid oder Strontiumoxid.
Das Chlorid kann durch eine Schmelzflusselektrolyse unter Zugabe von Kaliumchlorid
zur Senkung der Schmelztemperatur hergestellt werden. Das Oxid lässt
sich mit Hilfe von Aluminiumgrieß reduzieren. Man erhält unreines
Strontium, das durch eine nachfolgende Vakuumdestillation gereinigt wird.
3 SrO + 2 Al Al2O3 + 3 Sr |
Strontiumverbindungen | |||||
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Strontiumminerale | |||||||||||||||
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