Rubidium 37Rb | ||||||
engl. Rubidium; lat.: rubidus („dunkelrot“) | ||||||
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Physikalisch-chemische Eigenschaften | |||
Das
wachsweiche Rubidium ähnelt sehr dem Kalium,
ist aber noch weicher und noch reaktionsfähiger als dieses. Geschmolzenes
Rubidium ist sehr aggressiv und greift sogar Glas und Porzellan an. Die
frischen Schnittflächen glänzen silbrig, überziehen sich
aber sofort mit einer mattgrauen Oxidschicht. Rubidium ist eines der unedelsten
Metalle und daher ein sehr starkes Reduktionsmittel. Es reagiert mit allen
Nichtmetallen, mit reinem Sauerstoff oder an
feuchter Luft erfolgt sofortige Zündung. Dabei verbrennt es mit rosa-violetter Flammenfarbe. Mit Wasser reagiert Rubibium
explosionsartig unter Wasserstoffbildung zu Rubidiumhydroxid. Das gebildete Rubidiumhydroxid ist eine sehr starke Base.
2 Rb + 2 H2O 2 RbOH + H2
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Physiologie |
Rubidium-Ionen
kommen im Menschen in sehr geringen Mengen vor. Die Funktion als Spurenelement ist nicht eindeutig geklärt, man nimmt aber an, dass es im zentralen
Nervensystem wirkt und bei der Übertragung von Nervenimpulsen von
Bedeutung ist. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit weniger häufig
Rubidium kommt in der Natur nicht elementar vor. Der in Manitoba/Kanada vorkommende Lepidolith ist vulkanischen Ursprungs und enthält einen Rubidiumoxidanteil von bis zu 3,5 Prozent. Spuren von Rubidiumverbindungen finden sich auch im Meerwasser und in Mineralwässern.
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Geschichte | |||
Das
Element wurde zusammen mit Caesium im Jahre 1861
von dem deutschen Chemiker Robert Wilhelm Bunsen (1811–1899) und dem deutschen
Physiker Gustav Robert Kirchhoff (1824–1887) in dem Mineral Lepidolith
entdeckt. Sie fanden es bei spektralanalytischen Untersuchungen. Die Herstellung
von neun Gramm Rubidiumchlorid gelang ihnen durch die Aufarbeitung von 44200 Liter
Mineralwasser aus Bad Dürkheim. Als zweites Produkt erhielten sie
7,5 Gramm Caesiumchlorid. Aufgrund der typischen dunkelroten Farbe der Spektrallinien
erhielt das Element seinen Namen in Anlehnung an das lateinische Wort rubidus („dunkelrot“). Reines Rubidium konnte Bunsen dann zwei Jahre später
durch eine Schmelzflusselektrolyse von Rubidiumchlorid herstellen.
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Herstellung |
Die
Gewinnung erfolgt zusammen mit Caesium. Bei der
Verarbeitung des Minerals Lepidolith erhält man ein Gemisch aus Kaliumcarbonat,
Rubidiumcarbonat und Caesiumcarbonat. Die Trennung der Salze erfolgt durch
eine fraktionierte Kristallisation. Dabei benutzt man die unterschiedliche
Wasserlöslichkeit der Salze. Beim Verdunsten der Lösung
kristallisieren die Salze mit der schlechtesten Löslichkeit zuerst
aus. Durch eine nachfolgende Reduktion mit Calcium oder mit Magnesium im Wasserstoffstrom erhält
man das reine Metall. |
Experimente – Medien | |
Demonstrationen
mit Alkalimetallen Digitale Folien zu den Alkalimetallen |
Rubidiumverbindungen | ||||
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Rubidiumminerale | |||||
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