Pigmente herstellen | ||
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Anregungen | ||||||
Die
Herstellung weiterer Blaupigmente kann im Schulversuch vorgeführt werden. Berlinerblau entsteht, wenn man eine Petrischale mit Wasser füllt
und an den Rändern jeweils eine Spatelspitze Eisen(III)-chlorid
und Kaliumhexacyanoferrat(II) hineingibt.
Selbst wenn die Schale völlig ruhig stehen bleibt, bildet sich das
Berlinerblau als blaue Ausfällung in der Mitte der Schale. Eine weitere
Möglichkeit wäre die Reaktion eines Eisen(II)-salzes wie Eisen(II)-sulfat
mit rotem Blutlaugensalz im Reagenzglas:
Eine andere Möglichkeit
zum Einstieg in das Thema bietet sich an, wenn in der näheren, natürlichen
Umgebung der Schule Erdfarben zur Verfügung
stehen. Die Erd- oder Felsbrocken werden zertrümmert und im Mörser
zu einem feinen Pulver zermahlen. Malversuche mit diesen selbst gemahlenen
Pulvern zeigen, dass es gar nicht so einfach ist, das Pulver so fein zu
zerkleinern, dass es eine gute, malbare Farbe ergibt, meist ist sie viel
zu grob. Wenn man bedenkt, dass die optimale Kristallgröße für
ein Pigment zwischen einem Fünfhundertstel und einem Zweitausendstel
Millimeter liegt, dann wird schnell klar, dass das Mahlen von Pigmenten
eine sehr zeitaufwändige Arbeit sein kann.
Malachit
kann aus Kupfer(II)-sulfat hergestellt werden, wenn man eine konzentrierte
Natriumcarbonat-Lösung zu einer verdünnten Kupfer(II)-sulfat-Lösung
gibt und den entstehenden Niederschlag hinterher reinigt. Auch das Herstellen
von schwarzer Tinte aus Galläpfeln wäre eine weitere Möglichkeit
zur Herstellung von Farben.
In Italien und Südfrankreich
prägen die gelben und roten Erdfarben oft
noch das Ortsbild der Städte und Dörfer. In Roussillon in der
Provence existieren noch die alten Ockersteinbrüche, die heute immer
noch viele Menschen anziehen. Im gleichen Ort findet sich ein Museum, das
die Herstellung von rotem, gebrannten Ocker dokumentiert. Bei einer Farbenexkursion
nach Südfrankreich wäre Roussillon wohl die erste Adresse. Erstaunlich ist, dass
die Vielfalt der Farbabstufungen bei den Ockerfarben aus einem einzigen
Rohstoff zugänglich ist. Brennt man gelben Ocker erhält man roten,
gebrannten Ocker. Das kann man auch in der Schule durchführen. Gelber,
natürlicher (ungeschönter) Ocker wird dazu in einem Porzellantiegel
oder direkt im Reagenzglas kräftig mit dem Brenner erhitzt. Das Eisenhydroxid
des gelben Ockers wandelt sich dabei in rötliches Eisenoxid
um, dem Bestandteil der roten Erdfarben. Im Handel
ist diese Farbe unter der Bezeichnung Siena gebrannt erhältlich. Die
so hergestellten Pigmentpulver können dann zu einer fertigen Malfarbe
weiterverarbeitet werden, sofern sie genügend fein zermahlen sind.
Arbeitsaufgaben
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Weitere Infos |
Experiment
Stoff a + b
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