Kaliumhexacyanoferrat(III) K3[Fe(CN)6]
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Rubinrote bis orangerote
Kristalle |
Molmasse
329,244 g/mol
AGW
keine Angaben
Dichte 1,89
g/cm3
Zersetzung beim
Erhitzen
Wasserlöslichkeit
100g
H2O lösen bei 20 °C 46,0 g |
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- |
HP-Sätze
(siehe Hinweis)
P 280
Entsorgung
G 4 |
Etikett
drucken |
Deutsche Namen |
Englischer Name |
CAS
13746-66-2
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Kaliumhexacyanoferrat(III)
Kaliumhexacyanidoferrat(III)
Rotes Blutlaugensalz |
Potassium ferricyanide
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Eigenschaften
Kaliumhexacyanoferrat(III) ist auch als rotes Blutlaugensalz bekannt. Es bildet im Vergleich zum gelben Blutlaugensalz rubinrote Kristalle nach dem monoklinen System, die im Wasser gut löslich sind.
Die Wasserlöslichkeit nimmt beim Erwärmen zu:
Wasserlöslichkeit (L): 100g H2O lösen x g Kaliumhexacyanoferrat(III)
0 °C
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20 °C
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40 °C
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60 °C
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80 °C
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100 °C |
29,9 g
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46,0 g
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59,5 g
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70,9 g
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81,8 g
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91,6 g |
Die wässrigen Lösungen erscheinen gelblich, sie zersetzen sich
unter Lichteinwirkung allmählich, wobei sich Eisen(III)-hydroxid Fe(OH)3
bildet. Auch Säuren und Hitzeeinwirkung beschleunigen die Zersetzung.
Die Blutlaugensalze wurden früher aus Blut hergestellt: Beim Glühen
von eingetrocknetem Blut, Hornspänen und stickstoffhaltigen, tierischen
Substanzen in Gegenwart von Eisenspänen und Pottasche entstand ein
Produkt, das mit Wasser ausgelaugt wurde. Daraus kristallisierte ein Salz
aus. Je nach Luftzufuhr und Temperatur erhielt man Rotes oder Gelbes Blutlaugensalz.
Beide Salze können beim Zerfall Kaliumcyanid freisetzen. Sie sind
sich in ihren chemischen Eigenschaften ähnlich. Im Gegensatz zum Gelben
Blutlaugensalz reagiert das rote Salz nicht mit Eisen(III)-Ionen, sondern
mit Eisen(II)-Ionen zu Berlinerblau. Genaugenommen handelt
es sich beim Roten Blutlaugensalz um einen
Hexacyanidoferrat(III)-Komplex.
Auch das Berlinerblau besteht aus einem Komplex.
Bei Zugabe einer
Kaliumhexacyanoferrat(III)-lösung zu
einer Eisen(II)-sulfatlösung
entsteht Berlinerblau.
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Herstellung
Kaliumhexacyanoferrat(III)
lässt sich leicht durch Oxidation von Kaliumhexacyanoferrat(II) mit
Wasserstoffperoxid oder anderen oxidativ wirkenden
Stoffen wie Chlor- oder Bromwasser herstellen. Es kann auch auf elektrochemischem
Weg synthetisiert werden.
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Verwendung
Das Salz wird im Chemieunterricht zum Züchten von roten, monoklinen Kristallen verwendet. Die chemische Industrie
benötigt Rotes Blutlaugensalz als schwaches Oxidationsmittel bei organischen
Synthesen. Es dient zur Herstellung von Berlinerblau
und wird bei der Küpenfärbung benötigt. In der analogen
Fotografie wird es beim Entwickeln als Abschwächer eingesetzt. Ist
ein Bild zu stark belichtet, kann das ausgeschiedene Silber mit dem Roten
Blutlaugensalz wieder zurück oxidiert werden.
Früher setzte man
es bei der Cyanotypie zusammen mit Ammoniumeisencitrat oder mit Ammoniumeisenoxalat
ein. Bei diesem fotografischen Blaudruckverfahren entsteht bei der Vermischung
von Lösungen der beiden Stoffe eine lichtempfindliche Schicht. Beim
Auftreffen von Licht bildet sich Berlinerblau.
Die Entwicklung des Bildes erfolgt durch Spülen mit Wasser. Die löslichen
Eisen(II)-Salze werden ausgewaschen, die unlöslichen Eisen(III)-Salze
verbleiben im Papier und verleihen der Cyanotypie die charakteristische
Färbung.
Gezüchtete, monokline Kristalle des roten Blutlaugensalzes
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