Eisen(III)-chlorid FeCl3
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Wasserfrei dunkle, in der Aufsicht
grüne, in der Durchsicht rote,hexagonale Blättchen
Hexahydrat
Schmutzig-gelbliche Stücke
Vorkommen
Molysit (wasserfrei)
Hydromolysit (Hexahydrat) |
Molmasse 162,204 g/mol
(Hexahydrat 270,295 g/mol)
AGW keine Angaben
Dichte 2,90
g/cm3
(Hexahydrat 1,82 g/cm3)
Schmelzpunkt
+307,6 °C
Siedepunkt
ca. +316 °C
Wasserlöslichkeit(Hexahydrat) 100g
H2O lösen bei 20 °C 91,94 g |
Piktogramm
GHS 05
GHS 07
Gefahr |
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Korrosiv gegenüber Metallen 1 (Hexahydrat)
Akute Toxizität oral
4
Reizwirkung auf
die Haut 2
Schwere Augenschädigung
1
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HP-Sätze
(siehe auch Hinweis)
H 290 (Hexahydrat), 302,
315, 318
P 264.1,
280.1-3, 301+312+330,
302+352, 305+351+338+310
Entsorgung G 4 |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 7705-08-0
CAS 10025-77-1 |
Eisen(III)-chlorid
Eisen(III)-chlorid Hexahydrat
* |
Iron(III) chloride
Iron(III) chloride hexahydrate |
*) Für
die Schule bevorzugt, die abgebildete Flasche zeigt das Hexahydrat.
Eigenschaften
Die leicht nach Salzsäure
riechenden, gelblichen Stücke des Hexahydrats sind stark hygroskopisch
und ziehen an der Luft Wasser an, so dass sie zu einer dunkelbraunen, öligen Flüssigkeit
zerfließen. Sie lösen sich aber auch in Aceton, Ethylalkohol
und Diethylether. Wasserfreies Eisen(III)-chlorid zeigt dunkle, in der Aufsicht grüne Blättchen,
die bei +307,6 °C schmelzen und gleichzeitig auch schon teilweise sublimieren.
In dieser Form erhält
man das Eisen(III)-chlorid Hexahydrat im Handel zum Ätzen von Kupferplatinen.
Eine wässrige Eisen(III)-chlorid-Lösung greift Kupfer an. Beim Lösen von Eisen(III)-chlorid in Wasser entstehen neben Salzsäure auch Eisen(III)-hydroxid Fe(OH)3 und basisches Eisenchlorid
Fe(OH)Cl2. In einer Zwischenreaktion entsteht Kupferoxid, das von der Salzsäure wieder aufgelöst wird, dabei bildet sich Eisen(II)-chlorid und Kupfer(II)-chlorid, das die Ätzlösung grün färbt. Die Gesamtreaktion für das Ätzen von Kupfer mit Eisen(III)-chlorid kann so dargestellt werden:
Cu + 2 FeCl3 CuCl2 + 2 FeCl2
Hinweis:
Der Vorgang ist vereinfacht dargestellt, ohne Berücksichtigung der entstehenden Hydroxokomplexe in der Lösung.
Gibt man zu einer Eisen(III)-chlorid-Lösung Kaliumhexacyanoferrat(II), entsteht ein tiefblauer
Niederschlag des Pigments Berliner Blau.
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Herstellung
Braunes, kristallwasserfreies
Eisen(III)-chlorid erhält man im Labor bei der Reaktion von Eisenwolle und
Chlor unter völligem Ausschluss von Wasser. Das
kristallwasserhaltige Eisen(III)-chlorid kann auch durch Auflösen von Eisenpulver
in Salzsäure und das nachfolgende Einleiten
von Chlor hergestellt werden, wobei
das zunächst entstandene Eisen(II)-chlorid FeCl2
in Eisen(III)-chlorid übergeht, das durch Eindampfen der Lösung
gewonnen werden kann. Zur technischen Produktion leitet man Chlor bei 650 °C über Eisenschrott.
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Verwendung
Im Labor wird Eisen(III)-chlorid
als chemisches Reagenz für den Eisenchlorid-Test benötigt. Phenole wie Resorcin und auch Enole zeigen mit Eisen(III)-salz-Lösungen verschiedene Farbreaktionen der gebildeten Komplexe. Eisen(III)-chlorid-Lösung bildet mit Acetaten wie Natriumacetat einen roten Komplex.
Eisen(III)-chlorid-Lösung (links) bildet mit Resorcin (Mitte) oder mit Natriumacetat (rechts) farbige Komplexe.
Die chemische Industrie
verwendet Eisen(III)-chlorid als Katalysator bei Friedel-Crafts-Reaktionen oder bei der Chlorierung von Benzol. Beim Textildruck wird das Salz als Oxidationsmittel
und Beizmittel eingesetzt. Bei der Wasseraufbereitung dient es zum Ausfällen
und Ausflocken von Verunreinigungen. Beim Kupfertiefdruck wird es zum Ätzen von Kupfer
und in der Elektronik zum Ätzen von kupferbeschichteten Platinen eingesetzt. In der Medizin verwendete man es früher als blutstillendes
Mittel (Adstringens).
Experimentieren
mit Berliner Blau |
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