Kupfer(I)-chlorid CuCl
|
Im reinen Zustand
weißes, kristallines Pulver;
bei längerer Lagerung olivgrün
Natürliches Vorkommen
Mineral Nantokit |
Molmasse
98,999 g/mol
AGW
0,01 mg/m3 A (MAK)
Dichte 4,14
g/cm3
Schmelzpunkt
+423 °C
Siedepunkt
+1490 °C
Wasserlöslichkeit
100g
H2O lösen bei 20 °C 0,0047 g |
Piktogramme
GHS 05
GHS 07
GHS 09
Gefahr |
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität oral 4
Reizwirkung auf die Haut 2
Schwere Augenschädigung 1
Gewässergefährdend
chron./akut 1 |
HP-Sätze
(siehe Hinweis)
H 302, 315, 318,
410
P 264.1,
273, 280.1-3, 310, 302+352, 305+351+338
Entsorgung
G 4 |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 7758-89-6 |
Kupfer(I)-chlorid |
Copper(I) chloride |
Eigenschaften
Reines Kupfer(I)-chlorid
bildet schneeweiße Kristalle. Durch Feuchtigkeit und Luftsauerstoff
bilden sich geringe Mengen an basischem Kupfer(II)-chlorid, das die olivgrüne
Färbung verursacht:
4 CuCl + O2
+ 2 H2O
4 Cu(OH)Cl
Das Kupfer(I)-chlorid
(links) verfärbt sich schon nach kurzem Lagern olivgrün,
hervorgerufen wird dies
durch Verunreingungen mit basischem Kupfer(II)-chlorid.
Im Vergleich dazu erscheint
das reine Kupfer(II)-chlorid Dihydrat türkisblau
(rechts).
Zur Reinigung kann man
das olivgrün gefärbte Kupfer(I)-oxid in 25%iger Salzsäure
auflösen. Nach dem Verdünnen mit Wasser fällt reines, weißes
Kupfer(I)-oxid aus. Mit konzentrierter Salzsäure und mit Ammoniak
bilden sich farblose Komplexe, die beim Verdünnen mit Wasser wieder
zerfallen.
|
Herstellung
In der chemischen Industrie
gewinnt man das Kupfer(I)-chlorid durch Reduktion von Kupfer(II)-chlorid
in siedender Salzsäure, der Kupferspäne
zugesetzt sind. Nach der Reaktion fällt beim Verdünnen mit Wasser
Salzsäure und schwer lösliches, weißes Kupfer(I)-chlorid
aus. Oder man lässt Kupfer direkt
mit Chlor bei hohen Temperaturen miteinander
reagieren:
2 Cu + Cl2
2 CuCl
Eine Herstellungsmöglichkeit
für das Labor wäre die Reduktion von Kupfer(II)-sulfat
mit Natriumdisulfit in 20%iger Salzsäure. Das Natriumdisulfit lässt
sich durch das Einleiten von Schwefeldioxid in
eine Natriumcarbonatlösung herstellen. Auch
hier entsteht ein weißer Niederschlag des Kupfer(I)-chlorids. Nach einer
anderen Versuchsvorschrift wird das Schwefeldioxid direkt in eine warme
Lösung aus Kupfer(II)-sulfat und Natriumchlorid
eingeleitet.
|
Verwendung
Kupfer(I)-chlorid wird
als Katalysator bei vielen organischen Synthesen eingesetzt, beispielsweise
bei der Herstellung von Polycarbonaten
oder von Acrylnitril, einem Ausgangsstoff für die Produktion der Acrylfaser
Dralon. Salzsaure Lösungen
von Kupfer(I)-chlorid können größere Mengen an Kohlenstoffmonooxid
absorbieren, da sich hierbei ein Komplex bildet. Nach diesem Prinzip funktioniert
die Gasanalyse. Beim Erhitzen von Phthalsäureanhydrid mit Kupfer(I)-chlorid
und Harnstoff entsteht bei Gegenwart von Ammoniummolybdat als Katalysator
das organische Pigment Phthalocyaninblau.
|
|