Die
Entdeckung des Kupferphthalocyanins geht auf Henri de Diesbach und W. von
der Weid im Jahre 1927 zurück. 1934 klärte Linsted die Strukturformel
der Phthalocyaninpigmente auf. Bereits ein Jahr später brachte die
Firma ICI in Manchester das Pigment Monastral Fast Blue BS auf den Markt.
Ebenfalls im Jahre 1935 begann die Produktion von Heliogenblau B durch
die IG Farben (heute zur Bayer AG gehörend). Das neue Blau wurde allmählich
zu einer ernsthaften Konkurrenz für Berlinerblau
und Ultramarinblau. Heute ist es das am häufigsten
eingesetzte Blau in Druckfarben, Stempelfarben und in Konsumprodukten. In der Drucktechnik ist es als "Cyan" bekannt.
Aufbau des Kupferphthalocyanin-Komplexes
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Bei diesem Komplex
findet sich ein Kupfer-Atom als Zentral-Atom.
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In Künstlerfarben
konnte sich das Phthalocyaninblau erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mühe
etablieren. Mit Wasser ist es schwer benetzbar. Hierfür ist eine Vorbehandlung
mit Isopropylalkohol erforderlich.
Der im Farbenhandel erhältliche Farbteig eignet sich zur Zubereitung
von wasserlöslichen Farben. Vielleicht tat es sich aber auch schwer,
weil sein Deckvermögen trotz der hohen Farbstärke nicht besonders
gut ist. Im Vergleich zum etwas dunkleren Berlinerblau
hat das Phthalocyaninblau auch Vorteile: Das Blau leuchtet mehr,
besonders
bei Grünmischungen kommt dieser Vorteil zur Geltung, und es ist
chemisch
nicht anfällig gegen Säuren oder Alkalien. Es sind auch
rotstichige Sorten auf dem Markt erhältlich. Als „Königsblau“ wird ein Phthalocyaninblau bezeichnet, das in reinem Blau erscheint und
kein Rot- oder Gelbstich vorliegt.
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