engl. Monazite
Unvollständiger Monazit-Einzelkristall aus Iveland in Norwegen
Monazit-(Ce), Wildenkarer Wald, Habachtal
Monazit-(Ce) aus der Cavradischlucht
Monazit-(Ce) aus der Cavradischlucht
Eigenschaften
Zu der Monazit-Gruppe zählen Mineralien, die aus Kationen von Lanthanoiden wie
Cer,
Gadolinium,
Lanthan,
Neodym oder
Samarium und einem Phosphat-Anion aufgebaut sind. Ein
Xenotim ist aufgrund seiner tetragonalen Kristallform leicht von einem Monazit zu unterscheiden. Die ähnlich aufgebauten Minerale der
Rhabdophan-Gruppe haben noch einen Kristallwasseranteil. Thorium- oder uranhaltige Monazite sind radioaktiv. In geringsten Spuren können sie auch natürliches
Plutonium enthalten. Bei der Farbe überwiegt gelb, aber auch rötliche oder bräunliche Farben kommen vor.
Kristallformen und Wachstum
Die Monazite kristallisieren nach dem monoklinen System. Die Kristalle zeigen viele Winkel. Es überwiegt vor allem der dicktafelige bis prismatische Habitus. Monazitsand kommt als Fluss- oder Küstensand vor. Typische Begleitminerale sind zum Beispiel Adular, Anatas, Hämatit, Quarz, Rutil, Xenotim oder Zirkon.
Geschichte
Im Jahr 1837 beschrieb der US-amerikanische Mineraloge Charles Upham Shepard (1804–1886) ein Mineral, das er als „Eremit“ bezeichnete. Die offizielle Namensgebung erfolgte nach dem griechischen Wort
monázein („alleine leben“). Dies bezieht sich auf die gelegentlich vorkommenden Einzelkristalle, wie man sie zum Beispiel in Iveland in Norwegen findet. Die Unterscheidung in Monazit-(Ce) und Monazit-(La) erfolgte im Jahr 1966, Monazit-(Sm) kam im Jahr 2001 als neues Mineral hinzu, für Monazit-(Gd) erfolgte die Anerkennung im Jahr 2022.
Vorkommen
Bei den gelben, transparenten Kristallen aus den alpinen Zerrklüften handelt es sich meistens um das Mineral Monazit-(Ce). In Österreich findet man dieses zum Beispiel Beispiel beim Wildenkarer Wald im
Habachtal, am
Hopffeldboden im Untersulzbachtal oder in
Rauris. In der Schweiz kommt Monazit zum Beispiel in der
Cavradischlucht in Graubünden oder beim
Wannigletscher in der Region Binntal im Walis vor. In Brasilien oder in Australien findet man den Monazitsand an den Küsten.
Verwendung
Aus Monazitsand gewann man früher
Thorium, das für die Herstellung von Glühstrümpfen benötigt wurde. Monazite eignen sich zur Gewinnung aller darin enthaltenen Elemente. Die Seltenerden-Metalle werden heute aber hauptsächlich aus den Mineralen der
Bastnäsit-Serie gewonnen.