Europium  Curium Terbium  
 Gadolinium                                    64Gd
 engl. Gadolinium; nach dem Chemiker Johan Gadolin
 
Zoom!Lupe Relat. Atommasse   
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
  
  
  
  
  
 
157,25  
64  
1313 °C  
3273 °C  
3  
7,90 g/cm³  
ca. 1,5  
1,20 (Pauling)  
[Xe]4f75d16s2  
Gd-152: 0,20%   
Gd-154: 2,18%   
Gd-155: 14,80%   
Gd-156: 20,47%   
Gd-157: 15,65%   
Gd-158: 24,84%   
Gd-160: 21,86% 
 

     

GHS-Piktogramm  
 Gefahr
Gefahren (H-Sätze) 
 
H 228 
   

(Pulver)
CAS-Nummer  
  
7440-54-2 
    
 

 
 
Physikalisch-chemische Eigenschaften
Gadolinium ist ein silbrig glänzendes Metall, das sehr weich und gut schmiedbar ist. Kompaktes Gadolinium sieht dem Eisen sehr ähnlich. Im Gegensatz zu diesem kann man es aber mit einem Messer gut ritzen und mit etwas Kraftaufwand auch einschneiden. Das Lanthanid ist das paramagnetischste Element überhaupt. Unterhalb seiner Curie-Temperatur von 293 Kelvin (+19,85 °C) wird es ferromagnetisch. Gadolinium wird nicht nur unterhalb seiner Curie-Temperatur, sondern auch oberhalb bei Raumtemperatur von einem Neodym-Super-Magneten angezogen.

An trockener Luft ist Gadolinium stabil, an feuchter Luft bildet sich eine grauschwarze Oxidschicht. In fein verteilter Form kann es sich aufgrund seiner pyrophoren Eigenschaften von selbst entzünden. Gadolinium muss unter Luftabschluss aufbewahrt werden. Mit Wasser und mit verdünnten Säuren reagiert es unter Wasserstoffbildung.


Supermagnet und Gadolinium

Gadolinium an Magnet

Von einem starken Neodym-Magneten wird ein Stück Gadolinium angezogen.
 
   
Toxikologie 
Aufgrund der chemischen Ähnlichkeit ist bei allen Lanthaniden und deren Verbindungen die Wirkung auf den Menschen ähnlich. Das feinverteilte Metall, die Oxide und die Hydroxide reizen Augen und Schleimhäute. Gadolinium wirkt in elementarer Form toxisch. [Lit 116]
  
Vorkommen
Häufigkeit   selten

Gadolinium kommt chemisch gebunden oft in Begleitung mit den anderen Seltenen Erden in den Mineralien der Samarskit-Gruppe, der Monazit-Gruppe und der Cerit-Gruppe vor.

 
 
Monazit-(Ce) aus Iveland in Norwegen
 
 
MonazitLupe

 
 Die Mineralien der Monazit-Gruppe dienen zur Gewinnung der Lanthanide.
 
 
Geschichte 
1880 entdeckte der schweizer Chemiker Jean-Charles Gallisard de Marignac (1817–1894) in einem Produkt aus dem radioaktiven Mineral Samarskit die Spektrallinien eines bis dahin unbekannten Elements. Sechs Jahre später bestätigte der französische Chemiker Paul-Émile Lecoq de Boisbaudran (1838–1912) Marignacs Entdeckung und benannte das Element nach dem finnischen Chemiker Johan Gadolin, nach dem auch das Mineral Gadolinit benannt ist. Die Herstellung von elementarem Gadolinium gelang erst 1935 durch Félix Trombe (1906–1985) auf elektrolytischem Weg.
  
Herstellung     
Nach einer Anreicherung der Erze werden die Lanthanide mit Hilfe von Lösungsmittelextraktion und mit Ionenaustauschverfahren getrennt und zu Chloriden und Fluoriden weiterverarbeitet. Gadolinium erhält man durch eine Reduktion der Salze im Vakuum mit Hilfe von Calcium.
  
Verwendung 
Gadolinium wird als Legierungsmetall in Chrom- und Eisenlegierungen, in elektronischen Bauteilen, Magneten und Supraleitern verwendet. Gadoliniumoxid dient in Radarbildschirmen zur Herstellung des grünen Leuchtstoffs. Gadolinium-Komplexe wie Gadobensäure eignen sich als Kontrastmittel für die Magnetresonanztomografie (MRT). Dabei führt das paramagnetische Gadolinium zu einer Erhöhung des Kontrasts. Allerdings besteht auch ein Risiko, da sich das toxische Gadolinium besonders bei mehrfacher Anwendung der MRT im Gehirn konzentrieren kann. [Lit 116] Heute sind nur noch Kontrastmittel im Einsatz, die die Blut-Gehirn-Schranke nicht mehr durchdringen können. Dazu zählt zum Beispiel das Gadobutrol, das aus einem Gadoliniumkomplex aufgebaut ist. Dieses wird in wenigen Stunden wieder über die Niere ausgeschieden.


Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT)

Gadolinium an Magnet

Dieses Kontrastmittel enthält Gadobutrol, das relativ schnell wieder über die Niere ausgeschieden wird.



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