Gadolinium 64Gd | |||
engl. Gadolinium; nach dem Chemiker Johan Gadolin | |||
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Toxikologie |
Aufgrund
der chemischen Ähnlichkeit ist bei allen Lanthaniden und
deren Verbindungen die Wirkung auf den Menschen ähnlich. Das feinverteilte
Metall, die Oxide und die Hydroxide reizen Augen und Schleimhäute. Gadolinium wirkt in elementarer Form toxisch. [Lit 116] |
Vorkommen | |||
Häufigkeit selten
Gadolinium kommt chemisch gebunden oft in Begleitung mit den anderen Seltenen Erden in den Mineralien der Samarskit-Gruppe, der Monazit-Gruppe und der Cerit-Gruppe vor.
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Geschichte |
1880
entdeckte der
schweizer Chemiker Jean-Charles Gallisard de Marignac (1817–1894) in
einem Produkt aus dem radioaktiven Mineral Samarskit die Spektrallinien eines bis
dahin unbekannten Elements. Sechs Jahre später bestätigte der
französische Chemiker Paul-Émile Lecoq de Boisbaudran
(1838–1912) Marignacs Entdeckung und benannte das Element nach dem finnischen Chemiker Johan Gadolin, nach dem auch das Mineral Gadolinit benannt ist. Die Herstellung von elementarem Gadolinium gelang erst 1935 durch Félix Trombe (1906–1985) auf elektrolytischem Weg.
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Herstellung |
Nach
einer Anreicherung der Erze werden die Lanthanide mit Hilfe von Lösungsmittelextraktion
und mit Ionenaustauschverfahren getrennt und zu Chloriden und Fluoriden
weiterverarbeitet. Gadolinium erhält man durch eine Reduktion der Salze im Vakuum mit Hilfe von Calcium. |
Verwendung | |||
Gadolinium
wird
als Legierungsmetall in Chrom- und Eisenlegierungen,
in elektronischen Bauteilen, Magneten und Supraleitern verwendet.
Gadoliniumoxid
dient in Radarbildschirmen zur Herstellung des grünen Leuchtstoffs.
Gadolinium-Komplexe wie Gadobensäure eignen sich als Kontrastmittel
für die Magnetresonanztomografie (MRT). Dabei führt
das paramagnetische Gadolinium zu einer Erhöhung des Kontrasts.
Allerdings besteht auch ein Risiko, da sich das toxische Gadolinium
besonders bei mehrfacher Anwendung der MRT im Gehirn konzentrieren kann. [Lit 116] Heute sind nur noch Kontrastmittel im Einsatz, die die Blut-Gehirn-Schranke nicht mehr durchdringen können. Dazu zählt zum Beispiel das Gadobutrol, das aus einem Gadoliniumkomplex aufgebaut ist. Dieses wird in wenigen Stunden wieder über die Niere ausgeschieden.
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