Rhabdophan-Gruppe
engl. Rhabdophane
Nach den griechischen Wörtern rhábdos („Stab“) und phainesthai („erscheinen“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
CePO4 • H2O  Rhabdophan-(Ce)
Phosphate
weiß, cremeweiß, rosa, gelb
weiß
Fettglanz, Harzglanz, matt
durchscheinend
3,5
3,7 – 4 g/cm³
keine
uneben, muschelig

hexagonal
hexagonal-trapezoedrisch
Rhabdophan aus der Grube ClaraLupe

Beschreibung


Lupe
Bleihaltiger Rhabdophan-(Ce) aus der Grube Clara im Schwarzwald
Die Minerale aus der Rhabdophan-Gruppe sind aus einem Yttrium-Kation oder einem Lanthanoid-Kation, aus einem Phosphat-Anion und einem Kristallwasseranteil aufgebaut. Es gibt je nach Ionenzusammensetzung mehrere Minerale: Rhabdophan-(Ce) CePO4 • H2O, Rhabdophan-(La) LaPO4 • H2O, Rhabdophan-(Nd) NdPO4 • H2O oder Rhabdophan-(Y) YPO4 • H2O. Der auf den Fotos abgebildete, gelbe, bleihaltige Rhabdophan ist nicht als eigenständiges Mineral anerkannt, er wird als Varietät von Rhabdophan-(Ce) gesehen. Die Rhabdophane vermischen sich gerne auch untereinander. Die ähnlich aufgebauten Phosphate bei den Mineralen der Monazit-Gruppe haben keinen Kristallwasseranteil. Die Rhabdophane sind schwach radioaktiv, weil sie Spuren von radioaktiven Elementen wie Thorium oder Uran enthalten können. Sie bilden tafelig-hexagonale Prismen, stabförmige, stalaktitische, stängelige, nadelige, kugelige, radialstrahlige oder nierige Aggregate, häufig auch als Überzug über anderen Mineralen.

Die Rhabdophane kommen nur sehr selten vor. Man findet sie zum Beispiel in der Grube Clara im Schwarzwald, am Laacher See in der Eifel oder auf der Halbinsel Kola in Russland. Aufgrund der Seltenheit haben sie keine Bedeutung als Erz zur Gewinnung der Seltenerden-Metalle. Sie werden gerne von Micromountern gesammelt.
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