engl. Rhabdophane
Bleihaltiger Rhabdophan-(Ce) aus der Grube Clara im Schwarzwald
Die Minerale aus der Rhabdophan-Gruppe sind aus einem Yttrium-Kation oder einem Lanthanoid-Kation, aus einem Phosphat-Anion und einem Kristallwasseranteil aufgebaut. Es gibt je nach Ionenzusammensetzung mehrere Minerale: Rhabdophan-(Ce)
CePO4 • H2O, Rhabdophan-(La)
LaPO4 • H2O, Rhabdophan-(Nd)
NdPO4 • H2O oder Rhabdophan-(Y) YPO4 • H2O. Der auf den Fotos abgebildete, gelbe, bleihaltige Rhabdophan ist nicht als eigenständiges Mineral anerkannt, er wird als Varietät von Rhabdophan-(Ce) gesehen. Die Rhabdophane vermischen sich gerne auch untereinander. Die ähnlich aufgebauten Phosphate bei den Mineralen der
Monazit-Gruppe haben keinen Kristallwasseranteil. Die Rhabdophane sind schwach radioaktiv, weil sie Spuren von radioaktiven Elementen wie Thorium oder Uran enthalten können. Sie bilden tafelig-hexagonale Prismen, stabförmige, stalaktitische, stängelige, nadelige, kugelige, radialstrahlige oder nierige Aggregate, häufig auch als Überzug über anderen Mineralen.
Die Rhabdophane kommen nur sehr selten vor. Man findet sie zum Beispiel in der
Grube Clara im Schwarzwald, am Laacher See in der
Eifel oder auf der Halbinsel Kola in Russland. Aufgrund der Seltenheit haben sie keine Bedeutung als Erz zur Gewinnung der Seltenerden-Metalle. Sie werden gerne von Micromountern gesammelt.