Tenazität und Spaltbarkeit
Nehmen
wir einen Calcit und werfen ihn an den Boden, dann erhalten wir charakteristische
Bruchstücke, die immer die Form des Rhomboeders einnehmen. Der
schwedische
Mineraloge Torbern Olaf Bergmann (1735-1784) stellte als erster
die Theorie auf, dass alle Calcite einen "rhomboedrischen Kern"
enthielten. Nach der Legende soll Bergmann die Entdeckung gemacht
haben, als ein Schüler zufällig einen skalenoedrischen
Calcitkristall
zerbrach.
Abbildung nach einer Zeichnung von René Just Haüy (1743-1828): Der rhomboedrische Kern im Calcit-Skalenoeder Mineralien
können unterschiedliche Tenazität besitzen: Zerbrechen die Mineralien leicht durch einen Hammerschlag, sind
sie spröde. Verformen sie sich beim Hämmern, dann besitzen sie eine hohe Dehnbarkeit. Lassen sie sich verbiegen, dann spricht man von Elastizität.
Spaltbar sind spröde Mineralien, in denen das Kristallgitter so angeordnet
ist, dass man zwischen den Atomen ebene Flächen ziehen könnte.
Ist dies nicht der Fall, dann erhält man einen unebenen Bruch,
darunter versteht man eine Abspaltung von Teilen mit unebenen Flächen. Quarz hat zum Beispiel einen
muscheligen Bruch. Der
Calcit besitzt im Gegensatz zum Aragonit eine
sehr gute Spaltbarkeit.
Je nach der Anordnung im Kristallgitter erhält man beim Calcit Rhomboeder,
beim Fluorit Oktaeder oder beim Steinsalz Würfel.
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